32-Obstkuchen

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Erschrocken sah ich den Kerl an und mir halte nur ein Wort durch den Kopf mit Dauerecho *fuck!* fieberhaft versuchte ich mich an seinen Namen zu erinnern und sah dabei in Marcos fragendes Gesicht "ihr kennt euch?" Mein Hirn lief auf Hochtouren "klar kennen wir sie. Sie arbeitet im Deep Purple drüben in Gelsenkirchen" jetzt wurde es höchste Eisenbahn das ich meinen Mund aufbekam "Deep Purple?" Fragte Marco und sah mich schief an "ähm ja das sind Mattes und seine Jungs, sie kommen nach den Heimspielen immer in die Kneipe von meiner Freundin und trinken sich da nen Bier. Wie es halt so ist nach dem Fußball" ich versuchte so sicher wie möglich zu lächeln und wäre am liebsten im Erdboden versunken. "Ja natürlich, klar nur Bier gehen wir da trinken" Mattes hätte nicht sarkastischer klingen können als er es tat. Am liebsten hätte ich ihm die Augen ausgekratzt. Zum Glück lenkte einer der Jungs ab dessen Namen mir nicht einfiel "na aber wenigstens ein Pic. Handy haben wir ja. Luna kann es ja machen?!" Er hielt mir sein Handy hin und ich nahm es nickend. Sie stellten sich alle auf und ich machte das gewünschte Bild. Ich konnte Marcos Gesicht ansehen das die Welt nicht mehr so toll war und wappnete mich innerlich schon für die Flut der Fragen die er sicher hatte. Ich wollte nur dass wir schnell weiter gehen konnten. Schnell gab ich das Handy weiter und Marco verabschiedete sich. Ich nickte nur kurz und Mattes sagte "bis zum nächsten Heimspiel. In der Kneipe" er fing an zu lachen und sie gingen endlich. Marco nahm den Korb und meine Hand. Wir gingen weiter ohne auch nur ein Wort zu sagen. Die Stille wurde erdrückend und mir fiel einfach nichts Gescheites ein mit dem ich diese Stille hätte durchbrechen können. "Solche Typen hängen da rum wo du arbeitest?" Ok Marco hob die Stille auf mit einer normalen Frage in einem normalen Ton. "Wie sie halt so sind. Gibt halt solche und solche" ich lächelte milde und winkte es als banal ab. Wieder wurde es still. "Ich mochte es nicht wie der eine dich ansah"-"keine Ahnung. Habe nicht drauf geachtet"-"ich aber und das sah aus als hätte er dich angeschaut wie ein Stück Fleisch" er klang leicht sauer. "Wie gesagt keine Ahnung. Mir ist es egal was die so denken, die bei uns ein- und ausgehen. Männer werden im Regelfall eh komisch wenn sie betrunken sind"-"ich nicht!" Ich musste anfangen zu lachen weil er das so schnell sagte und in einem Ton der keine Widerrede erlaubte. "Weiß nicht. Habe dich ja noch nie angetrunken erlebt"-"wirst du auch nicht. So wir sind da" wir gingen vom Weg ab mitten durch das Gehölz und Dickicht. Kurz darauf standen wir am See mitten auf einem kleinen Stück Wiese. Ich ging ganz nah an das Wasser und sah über die spiegelnde Oberfläche. Die Sonne tanzte in den seichten Wellen die von den Booten verursacht wurden und von dem leichten Wind weiter getragen wurden. Es war einfach perfekt. Ein wunderschöner Ort der nicht besser für ein Picknick hätte sein können. Sanft schoben sich Hände auf meine Hüfte und ich fühlte Marcos Lippen die erst meine Schulter küssten und dann weiter wanderten bis zu meinem Hals. Ich schloss die Augen und legte meine Hände auf seine. Leise fing ich an zu seufzen und genoss diese Berührung. "Magst du was essen?" Flüsterte er mir ins Ohr und holte mich so zurück aus der Ferne in der ich schwebte. Langsam nickte ich und er ließ mich los. Die Decke die ich eben noch einfach fallen lassen hatte, lag nun ausgebreitet auf dem Boden und Marco setzte sich gerade drauf und hielt mir seine Hand entgegen "dann komm" lächelte er mich liebevoll an. Ich nahm seine Hand und ließ mich auf die Decke runter. Er zog mich so hin das ich mich an ihn ran lehnen konnte. Der Korb stand zu seiner Linken und er machte ihn auf. "Ich hab etwas Obst und süße Teilchen"-"Obst?"-"ja! Die backen doch Obstkuchen. Dann haben die auch Obst. Alles klar?"-"hallo? Ich bin nicht dumm aber im Regelfall verkaufen die das als fertigen Kuchen und nicht als Bausatz" wir mussten beide lachen "das stimmt. Aber hey, ich bin Marco Reus der Goldjunge Dortmunds, da bekommt man schon mal auf Verlangen auch einen Bausatz"-"das klingt jetzt etwas arrogant" kicherte ich. "Also was magst du denn jetzt?" Ich beugte mich über ihn um mir selbst ein Bild zu machen von des Korbes Inhalt. "Erdbeeren? Lecker!" Ich wollte gerade danach greifen als er mir sachte auf die Finger patschte. "Hey?" Rief ich und zog meine Hand weg "du bekommst es ja, aber doch nicht so" ich versuchte mich weit genug zu ihm zudrehen um ihm in die Augen schauen zu können. "Wie dann?"-"so" er zog mich an der Schulter zurück so dass ich wieder an ihm lehnte. "Mach die Augen zu" ich tat was er verlangte "Mund auf" er musste grinsen denn es klang so. "Nicht schummeln!" Ich kicherte und schüttelte den Kopf "dann ist ja gut" ich fühlte wie etwas zwischen meine Lippen geschoben wurde. Es lag auf meiner Zunge und ich wusste direkt dass es keine Erdbeere war. Ich zerkaute es "ich wollte keine Traube" grinste ich "ach das war eine Traube? Habe ich mich wohl vertan. Gleich nochmal" ich nickte. Wieder fühlte ich etwas und diesmal war es wirklich das von mir gewünschte. So ging dieses Spiel eine Zeitlang und wir hatten beide Spaß. Irgendwann machte ich dasselbe mit ihm. Dabei lagen wir auf der Decke. Er auf dem Rücken und ich seitlich neben ihm. Ich warf eine Traube leicht in die Luft und versuchte so seinen Mund zu treffen. Es ging eine Weile bis ich das Ziel erreichte. Wir johlten beide auf um meinen Treffer zu feiern. Marco zog mich an sich und küsste mich. "Ich liebe Dich" es klang unglaublich in meinen Ohren und ich gab es zurück "ich dich auch" mein Herz verpasste jeden zweiten Schlag dabei hatte ich einen Puls von 300. Wir verbrachten den Rest vom Tag am See bis ich richtig Hunger bekam. Es war schon Nachmittag und am Abend sollte ich arbeiten. "Ich muss meiner Freundin heute noch helfen" sagte ich vorsichtig da ich nicht wusste wie er reagieren würde nach der Sache mit Mattes. Doch er nahm es locker und wir packten zusammen. Unterwegs aßen wir noch was dann brachte er mich zurück. Nach dem er mir einen langen Kuss gab verabredeten wir uns für den nächsten Tag am Abend. Ich stieg schweren Herzens aus und machte mich auf den Weg zu meiner Wohnung.

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