46-Ein Leben

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"Du weißt das Ilkays Eltern hier wohnen oder?" Ich nickte und schon schwante mir Böses "du hast dir wohl was zu essen geholt in einem thailändischen Lokal?" ich nickte wieder "und das ist unweit von dem Haus seiner Eltern. Er hatte dich wohl erst nicht erkannt, war sich aber sicher dass es dein Auto war aus dem eine junge Frau ausstieg die wohl so einen engen und kurzen Rock trug das sie Probleme hatte beim aussteigen" ich konnte nicht anders als zu kichern da ich mich automatisch daran erinnerte was mir da schon durch den Kopf ging und das ich deswegen lachen musste. Marco wollte wissen warum ich nun anfing zu lachen, ließ sich aber davon anstecken und lachte leicht mit. "Ich finde das nicht sonderlich witzig Luna"-"für dich nicht aber du weißt ja nicht was ich dabei dachte. Meine größte Angst war in dem Moment mein Slip, das den keiner zu sehen bekam. Seit ich dich kenne und seit ich hier wohne ging ich nicht mehr mit solcher Kleidung auf die Straße und ausgerechnet Ilkay sieht mich und ich hatte nur Gedanken für meine Unterwäsche"-"naja du warst wohl erfolgreich. Zumindest sagte er mir nicht die Farbe deiner Unterhose. Aber er hatte dich gesehen und war sich dann immer sicherer dass du es wirklich bist. Er fuhr dir nach und glaubte am Ziel er hätte sich doch vertan. Es ließ ihm keine Ruhe und am nächsten Tag erzählte er mir seine Beobachtungen und naja wir fuhren zu dir nach dem Training. Dein Auto stand vor der Tür und ich schrieb dir eine Nachricht. Du hast geschrieben du seist noch bei der Arbeit. Dann kamst du raus und wir fuhren dir nach. Keine Antwort von dir war Wahrheit. Ich war so wütend das kannst du dir nicht vorstellen. Es kamen Getränke und du hast in deiner Arbeitskleidung die Tür aufgemacht. Da wäre ich fast ausgerastet! Ich wollte zu dir und dich da schon zur Rede stellen doch Ilkay hielt mich davon ab und fing an davon zu reden das ich dich damit in Gefahr bringen könnte. Es musste ein Plan gemacht werden. Wir fuhren zum Stadion was ja nicht so weit weg ist von da und unterwegs rief ich Marcel an. Ich brauchte jemanden den du bestimmt nicht kennst und mir reichte es schon das Ilkay aus der Mannschaft Bescheid wusste. Marcel ist mein bester Freund und ich weiß dass ich ihm vertrauen kann. Er fuhr direkt zu uns und zusammen dann zu deinem Laden. Er sollte rein und dich suchen und naja ... " er stockte und plötzlich war es still. Es schien auch nicht so als würde er weiter reden. Er guckte einfach nur ein Loch in die Luft "Marco? Und was?" Hakte ich nach. Er drehte seinen Kopf und mich trafen tief traurige Augen "ich wollte das er dann deine Dienste in Anspruch nimmt" ich nickte und versuchte dem Blick Stand zu halten "es kam aber nicht dazu wegen deinem Russenfreund. Marcel sagte mir was diese Begegnung für einen Eindruck auf ihn machte. Er sprach direkt davon dass ich mir dich aus dem Kopf schlagen sollte und das war noch das Harmloseste"-„ich kann es mir vorstellen bei dem was er vorher zu mir gesagt hatte" unterbrach ich ihn und entschuldige mich direkt dafür und bat ihn weiter zu erzählen. „War wirklich nicht nett von ihm, aber so ist er halt. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja .. ich dachte an das was Ilkay mir am Nachmittag sagte. Ich ging davon aus das du das nicht freiwillig machst. Dann wollte ich warten bis du Feierabend hast und beide versuchten mir das auszureden. Naja den Rest kennst du ja. Aber dass der Schuppen dir gehört hätte ich nicht gedacht. Du bist überhaupt nicht der Typ für so was. Ilkay wollte es bis zum Schluss nicht glauben. So wenig wie ich. Marcel ja, aber er kennt dich ja nicht so wie Ilkay und schon gar nicht wie ich. Klar ich liebe dich und sehe dich dann so wieso anders. Aber nein! Auch jetzt da ich das alles weiß von dir" er schüttelte unentwegt den Kopf und teilweise klang es wie eine Art von Bewunderung. Die aber nicht wirklich positiv war. "Scheiße verdammt! Wenn das stimmt das du da nie ... du weißt was ich meine" er sah mir wieder in die Augen doch diesmal als würde er versuchen darin was zu sehen "wie kommst du da dran? Ich muss das einfach wissen" ich lächelte leicht und sah mein Leben vor mir. Ich hätte schwören können, ich hätte meine eigene Geburt dabei sogar gesehen. Nun war ich an der Reihe ihm mein Leben aus der Zeit vor ihm zu erzählen. Es gab Sachen die ich unter Tränen erzählte und Sachen die ich kichernd von mir gab. Als ich bei Jennys Tod ankam brauchte ich eine Pause und Marco zog mich fest in seine Arme in denen ich das erste Mal wirklich echten Trost fand. Ich weinte hemmungslos und dachte meine Tränen würden nie aufhören. Durch meinen Tränenschleier bemerkte ich dass es schon hell wurde und war etwas irritiert. Ich lag mittlerweile mit meinem Kopf in Marcos Schoss und er streichelte mir zur Beruhigung über den Rücken. "Es ist schon hell" sagte ich schniefend "ja ich sehe es" gab er mir ruhig als Antwort. Ich setzte mich auf und sah dass er rote Augen hatte. Als hätte er geweint. Seine Wimpern waren feucht. Er hatte also wirklich mit mir geweint. Was tat ich ihm nur an? Wegen mir den ganzen Ärger, die Wut und der Schmerz. "Du bist doch bald 24 Stunden wach und musst gleich zum Training?" Er sah mich milde lächelnd an, nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir in die Augen "ich wollte dich überraschen. Ich habe heute kein Training. Ich wollte zum Frühstück kommen und bei dir bleiben den ganzen Tag und die Nacht" mir schossen direkt wieder neue Tränen in die Augen "und ich hab das alles kaputt gemacht" ich biss mir auf die Unterlippe und wollte mich von seinem Blick lösen. Doch es ging nicht da er mich so fest hielt "Blödsinn Prinzessin. Ich bin irgendwie froh um alles was passiert ist. Wer weiß wie lange der Weg zu Wahrheit sonst noch gedauert hätte?" sein Gesicht kam mir bei den Worten immer näher. So nah das seine Lippen sich auf meine legten. Sanft, warm und zärtlich. So wie ich es kannte und vermisste.

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