42-Boginya

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Als der Lieferant weg fuhr schaute ich verstohlen auf den Parkplatz und sah das Auto immer noch da stehen doch es schien leer zu sein. Vielleicht hatten die auch nur das Auto da abgestellt und waren spazieren im naheliegenden Wald? Da ich es nicht wusste zog ich schnell die Türe wieder zu und verschloss sie. Ich saß in meinem Büro, sah zum Fenster raus und überlegte mir was wohl mit Mattes war. Dimitri hatte sich nicht mehr gemeldet seit ich vor meiner Wohnung ihn einfach abgewürgt hatte. Ob er wirklich so lange brauchte zum Nachdenken? Ich fing an zu schmunzeln und griff nach meinem Handy. So langsam hatte ich mich daran gewöhnt nur spärliche Antworten von Marco zu erhalten und es tat mir weh zu sehen dass immer noch nichts Neues zu lesen von ihm da war. Ich rief Dimitris Nummer auf und lauschte in die Leitung. Diesmal ging es recht schnell das er ran ging und begrüßte mich fröhlicher als das letzte Mal „Luna mein boginya. Kak dela? - Wie geht es dir?"-„Hallo Dimitri, es geht mir nicht schlecht und ich rufe eigentlich nur an um zu fragen ob du schon fertig bist mit Nachdenken?" kicherte ich in den Hörer. „Da – Ja natürlich. Es ist auch erledigt, du musst dir wohl wirklich nie wieder Sorgen machen meinen boginya"-„will ich wissen was ihr gemacht habt um es ihm beizubringen?"-„Net aber du schuldest mir was" schlagartig war meine Stimmung im Keller. Ich hatte es ja geahnt das man mit ihm nicht einfach so Geschäfte ohne Bezahlung macht. „Was schulde ich dir denn?" fragte ich leise und vorsichtig „net strakha – keine Angst, nicht was du denkst. Kirill und ich sind in der Nähe. Haben Geschäfte zu erledigen. Wir kommen dich später besuchen. Du bist in deinem Laden?"-„Ja das bin ich"-„gut boginya dann bis später" bevor ich weiter was sagen konnte legte er auch schon auf und ich starrte mein Handy an. *Ok Luna es ist Zeit ein paar Mal Fuck zu sagen!* schallte es in meinem Kopf. Ich hatte die Russenmafia am Hintern und die sollten nun wirklich nicht hier ein und ausgehen. Wie war das Sprichwort? Von dem Regen in die Traufe? So oder so ähnlich. Konnte in meinem Leben nicht einfach alles gemeinsam und gleichzeitig gut laufen? Musste immer ein Problem das Nächste verfolgen? Als ich gegen Abend die Türe für den Betrieb öffnete war das Auto weg und ich irgendwie beruhigter. Ich schrieb Marco da er sich immer noch nicht meldete *hey mein Prinz! Was treibst du eigentlich die ganze Zeit? Ich vermisse dich!* ich legte mein Handy gerade weg als es vibrierte. Schnell nahm ich es wieder und sah das er es war *sorry bin mit den Jungs unterwegs* mehr stand da nicht. Was für eine Ansage! Kein -ich vermiss dich auch- oder sonst ein liebes Wort. Ich setzte mich und überlegte *naja ich dachte du würdest mir mal eine Antwort geben wegen Frühstück?*-*Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht ob das klappt* es fing an in meiner Nase zu kribbeln. Was war nur los? *Schade, aber warum kannst du mir das nicht sagen?* diesmal ging es eine Weile bis er mir zurück schrieb *kommt darauf an was die Jungs noch vorhaben. Könnte spät werden. Sag mal was anderes. Was ist das eigentlich für eine Kneipe von deiner Freundin? Kann man da feiern?*-*weniger. Ist mehr so ne Dorfkneipe, urig halt, wie ne Bauernstube, Stammtisch nix besonderes* ich sah auf und schaute durch den Raum *sogar Skat wird hier gespielt. Jeder Stich ein Gewinn* dachte ich im Stillen und musste kichern. Es kam nichts mehr zurück und ich machte meine Arbeit denn ein paar Gäste kamen. Am späten Abend ging die Türe auf und ich erkannte direkt Dimitri gefolgt von Kirill, seinen Wachhund. Es kam noch jemand mit rein der sich aber nur interessiert umsah und sich an einen Tisch setze in der Nähe von Kiki und Niki, die sich seiner Annahmen. Ich ging auf Dimitri zu der mich überschwänglich begrüßte in dem er seine Arme um meine Hüfte schlang, mir einen Kuss auf die Wange so drückte das ich mich nach hinten lehnte und es für andere so aussah als würden wir uns innig küssen und ich in seinen Armen liegen. Er hatte wohl schon einiges getrunken so wie er roch. Ich trommelte auf seine Brust und schmollte "jetzt ist aber gut"-"Meine boginya du bist wirklich die Sonne an einem verregneten Tag" mit diesen Worten stellte er mich auf die Füße zurück. "Ich wäre gern ungestört mit dir und nimm was zum Trinken mit" raunte er mir zu und grinste dabei. Es machte sich direkt ein flaues Gefühl im Magen breit. "Boginya schau nicht so. Ich werde dich nicht fressen, nur reden. Geschäfte" das machte es nicht besser. Ich ging und holte eine Flasche Wodka und zwei Gläser. "Wir gehen am besten wohl dann in mein Zimmer"-"Da. Kirill du bleibst. Schau dich um ich zahle"-"da Chef"-„oh dann habe ich wohl ein Glas zu viel" stellte ich fest, denn das zweite war für Kirill gedacht. „Net, das ist für dich. Sag nicht nein. Einer musst du" ich grinste und wusste genau dass ich versuchen werde drum rum zu kommen. Ich zeigte in die Richtung in der die Zimmer waren und er folgte mir "so gute Laune oder ist schon Weihnachten das du deinen Angestellten was schenkst?" kicherte ich ihm entgegen. "Er ist ein guter Junge. Gute Jungen müssen belohnt werden. Er hat es verdient" mit diesen Worten schloss ich die Türe meines Büros.


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