Am nächsten Morgen hat Niall mich richtig süß mit Frühstück im Bett geweckt.
Wir lagen bis mittags einfach nur bei ihm rum, bis irgendwann Liam gekommen ist und uns gesagt hat, dass sie bald zu einem Termin los müssten. Also haben wir uns endlich aus dem Bett geschält und Niall hat mich schnell nach Hause gefahren.Während die Jungs dann zu einem Zeitungsinterview und einer Besprechung wegen ihrer anstehenden Tour los sind, hab ich mich mit Katy hingesetzt und wir haben angefangen uns richtig auf unsere Prüfungen vorzubereiten.
Die nächsten Tage verliefen nicht viel anders. Die Klausuren rücken näher, ich werde nervöser und auch die Jungs beginnen langsam mit einer gewissen „Tour-Nervosität". Louis kommt ab und an zu mir und wir spielen weiter vor Katy und Clara das unendlich verliebte Pärchen, aber meist endet es so, dass wir in mein Zimmer gehen, die Musik aufdrehen, damit Louis sozusagen als „Übung" mitsingen kann und er fragt mich ab. Es hilft mir ungemein, dass auch er mit mir lernt und ich so die wenige Zeit, die ich mit Niall im Direction-Haushalt habe, auch wirklich nutzen kann.
Niall und ich haben das „Spiel" aus der ersten Nacht auch noch öfter gespielt und mittlerweile habe ich wirklich das Gefühl, ihn auch gut zu kennen, besser als nur irgendeinen Freund.
Aber der Tag des Abschieds rückt immer näher.
Die Jungs fliegen zu ihren Konzerten und in der letzten Woche, die sie da sind, und in der ersten, in der sie weg sind, schreibe ich meine Klausuren.Am Abend vor ihrem Flug kommt Louis plötzlich mit Harry im Schlepptau in Nialls Zimmer hineingeplatzt und Niall fällt vor Schreck fast rückwärts von seinem Bett, auf dem er mir gegenüber sitzt. Ich greife schnell nach seinen wild rudernden Armen und halte ihn fest.
„Was zur Hölle, Tommo?! Willst du mich umbringen? Soll ich hier 'nen Herzinfarkt kriegen oder was?!", fährt Niall ihn an.„Nope, hatte nur ein wenig gehofft, euch beim Rummachen zu erwischen!", meint Lou und zuckt ganz unbeteiligt mit den Schultern. Dann kommt er zu und rüber und streckt mir seine Hand hin: „Ich muss dich leider für den Rest des Abends entführen!"
„Aber... Das ist nicht fair, Lou!", braust Niall auf.
Er springt vom Bett und stellt sich direkt von Louis.
„Wir fliegen morgen und wenigstens heute Abend können wir doch noch für uns haben! Morgen kann ich mich ja nicht mal richtig von ihr verabschieden! Du wirst sie ja am Flughafen abknutschen! Dass dir das egal ist, ist ja klar! Du wirst Harry ja auch ganze Zeit bei dir haben! Wann ich Fia wiedersehe, ist nicht klar! Nein, heute Abend bleibt sie bei mir!"
„Ehi... ruhig Blut, Tiger... Ich hab mit ihr einen dringenden Termin beim Management...", meint Lou und hält Niall mit einer Hand auf seiner Schulter leicht von sich.Nach weiterem, jetzt schon schwächerem, hin und her, gibt Niall schließlich unter einer letzten Bedingung nach: „Gut, dann gib uns aber jetzt wenigstens noch eine halbe Stunde oder so, damit wir uns jetzt schon verabschieden können..."
Lou nickt mit halbem Lächeln und zieht Harry, der wie ich nur blöd daneben gestanden hat, wieder hinaus. Sie schließen die Tür wieder hinter sich und sofort legen sich zwei warme Hände auf meine Taille.
„Ich werde dich vermissen, Fia...", murmelt Niall mir ins Ohr und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Ich schiele ein bisschen, um auf ihn schauen zu können und lächle ihn an.
„Wir telefonieren einfach ganz oft, schreiben uns viel... Es gibt ja auch noch Skype..."
„Ja... trotzdem ist das nicht das Gleiche..."
„Ich weiß", ich drehe mich in seiner Umarmung um und schließe meine Arme auch um seinen Bauch. Mein Gesicht vergrabe ich an seiner Schulter und sauge tief seinen Duft ein.„Hey... uhm... Ni?"
„Hm?"
„Meinst... meinst du... naja... Kann ich das haben?", frage ich leise und zupfe an dem Pulli, den er an hat.
„Huh?", fragt er und drückt mich ein Stück von sich weg: „Du hast doch auch einen hier... Moment, den hab ich hier vorhin noch gesehen..." Er murmelt am Ende etwas mehr zu sich selbst, als dass er mit mir redet und geht an seinen Schrank rüber.
Ich mache einen Schritt auf ihn zu und greife nach seinem Arm.
„Ich will aber deinen...", meine ich und er schaut kurz an sich runter, dann greift er in seinen Schrank rein und hält mir einen von seinen Pullis unter die Nase.
„Den", verlange ich mit hochroten Wangen und deute nochmal auf den, den er an hat. Jetzt runzelt Niall komplett verwirrt die Stirn: „Hä?"
„Der neue riecht nur nach Waschmittel... nicht nach dir", erkläre ich leise. Niall lacht herzlich auf, dann zieht er sich mit einer schwungvollen Bewegung den Pulli aus und stülpt ihn mir über den Kopf. Ich strecke schnell die Arme durch und kuschle mich dann in den warmen Pulli hinein.Mhhh... Er riecht herrlich nach dem Waschzeug, was Liam benutzt, nach Nialls Deo und... nach Niall selbst.
Niall legt mir einen Arm um die Hüfte und mustert mich kurz, dann drückt er mir einen Kuss auf die Schläfe: „Du bist zu süß, Fia... Natürlich kannst du den haben... Macht mich stolz, wenn du meine Sachen trägst..."Wir umarmen uns noch einen Moment, dann klopft es leise an der Tür und Lou verkündet, dass unsere halbe Stunde bald um ist.
Wir lösen uns, wispern uns noch ein paar Kleinigkeiten zu, küssen uns kurz, dann folgt Niall mir in den Hausflur.
„Worum geht's heute denn, Lou?", fragt Niall, während ich mir die Schuhe anziehe.
„Das übliche...", antwortet Lou, gibt Harry einen kurzen Kuss und macht dann die Tür auf. Ich gebe Niall auch nochmal schnell einen Kuss auf die Wange, dann hüpfe ich hinter Louis aus dem Haus.
Wir steigen in das Auto und fahren schnell zu dem großen Bürogebäude.Im Aufzug drehe ich mich zu Lou.
„Ist wieder irgendwas passiert? Oder warum müssen wir heute hierher? Seit wann weißt du von dem Termin?", frage ich und schaue zu ihm hoch.
„Nein, alles okay. Ich hab gestern hier angerufen und die haben mir diesen Termin gegeben", grinst er.
Ich hebe fragend eine Augenbraue.
„Sieh zu und staune!", zwinkert er mir in dem Moment zu, indem die Aufzugtüren aufgehen. Dann nimmt er meine Hand und zieht mich mit raus und mit schnellen, energischen Schritten zum Büro vom Manager von One Direction. Er klopft kurz und steckt dann den Kopf rein.„Kommen Sie rein, Tomlinson."
Louis dreht sich nochmal zu mir um, grinst und zwinkert kurz, dann stößt er die Tür ganz auf. Ich laufe hinter ihm hinein und Lou setzt sich direkt auf den Sessel vor dem großen Schreibtisch.
Ich runzle kurz die Stirn. Sonst lässt Louis sich immer auf das Sofa fallen?!
Dann schließen sich zwei Hände um meine Hüfte und mit einem Ruck plumpse ich auf Lous Schoß.
„Lou?", zische ich ihm leise zu, aber gibt mir einen kurzen Kuss auf die Schläfe und wendet sich dann an den Mann hinter dem Schreibtisch, der uns bisher nur beobachtet hat.„Guten Abend... Was war das dringende Anliegen, Louis?"
„Also... Es ist eigentlich eine ganz einfache Sache... Morgen beginnt unsere Tour... Ich... ich", er schluchzt kurz auf und atmet dann tief durch.
„Ich kann aber nicht ohne Fiona. Sie ist nur die erste Woche beschäftigt, danach hat sie frei... Kann sie nicht einfach ab da... naja... mitreisen? Ich meine Perrie und Sophia reisen auch manchmal ein paar Wochen mit, wenn sie können... und...", wieder schluchzt Louis auf und ich drehe mich zu ihm.In seinen Augen bilden sich gerade Tränen und ich schlinge automatisch meine Arme um seinen Hals und drücke ihn an mich.
„Lou...", murmle ich leise.
„Louis... Du weißt, dass es nicht gestattet ist, dass sie die ganze Zeit mitreist...", beginnt der Manager vorsichtig.
„Aber ich will es! Warum ist es denn nicht erlaubt?!", empört sich Lou sofort.
„Weil sie dich ablenken würde."
„Wenn sie nicht da ist, werde ich abgelenkt sein! Ich... Fiona?", er wendet sich plötzlich an mich und schaut mich aus roten Augen an.
„Mh?"
„Wartest du kurz draußen auf mich? Ich... ich will kurz alleine mit ihm reden..."
Perplex nicke ich und lasse mich vorsichtig von Lous Schoß schieben. Dann gehe ich raus.Was wird das denn jetzt?
Total verwirrt stelle ich mich in den Flur und warte, bis Lou fertig ist.Vermisse dich jetzt schon... Wie soll das nur auf der Tour werden? :(
Seid ihr fertig? Worum ging es überhaupt? - Ni xIch lächle über die SMS, aber gerade als ich antworten will, geht die Tür wieder auf und der Manager kommt heraus und lächelt mich kurz an, dann winkt er mich herein.
Dort sitzt Louis jetzt mit hochroten Wangen und Augen auf dem Sofa und ich lasse mich neben ihn fallen.
„Alles okay?", frage ich leise und er nickt und greift meine Hände.
„Also, Fiona... Louis... er hat mir alles erklärt und... ja", seufzt der Manager auf.
„Was ja?"
„Wir schicken dir in den nächsten Tagen das Flugticket zu. Sobald deine Prüfungen durch sind, fliegst du zu den Jungs und begleitest sie fast die ganze Tour über. Zwischendrin wirst du eventuell einen kurzen Urlaub einlegen müssen - du kannst zu deiner Familie fliegen oder so – aber an sich wirst du die ganze Tour mit ihnen verbringen können... Ist auch ganz gut für die Larry-Gerüchte..."
„W-was?!", frage ich überrascht.
„Ja, ich freue mich auch so sehr, Baby!", lacht Lou neben mir und zieht mich mit einem Ruck an sich und küsst mich hastig. Danach umarmt er mich und flüstert er mir etwas zu: „Nia ist gerettet... Ihr könnt euch später bei mir bedanken."
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No Control (Niall Horan FF)
FanfictionFiona und Louis - ein Traumpaar, nicht wahr? Viele denken so, aber was hinter den Kulissen, hinter geschlossenen Türen des One Direction-Haushalts abgeht, ist etwas völlig anderes: Fiona und Niall, Louis und Harry - das sind die wahren Traumpaare. D...