Kapitel 31

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Es dauert nur noch Minuten, da kommt Louis zu uns nach hinten und macht mich leise darauf Aufmerksam, dass wir uns eigentlich langsam fertig machen, unsere Koffer zu Ende packen müssen. Ich nicke ihm zu und seufze kurz. Dann löse ich mich von Niall.
„Schickst du kurz Harry hier her?"
Louis runzelt kurz die Stirn, nickt aber und geht wieder.
„Ich werde dich wirklich vermissen...", murmelt Niall und zieht mich noch einmal an sich. Seine Hand rutscht in meinen Nacken und er drückt mir einen zarten Kuss auf die Lippen. Zart. Unschuldig. Süß. Lang. Leidenschaftlich. Voll Liebe.

„Uhm..."
Niall lässt von mir ab und wir schauen beide zu Harry hoch, der in der Tür steht und sich durch die Locken fährt.
„Was wolltest du, Fiona?", fragt er und ich mache neben mir ein wenig Platz, dann klopfe ich auf das freie Polster, als Zeichen, dass er sich setzen soll.
„Harry", sage ich sehr ernst und er mustert mich misstrauisch.
„Ja?"
„Ich übergebe dir hiermit die Sorge um Ni", gebe ich weiter so ernst von mir, wie am Anfang.
Jetzt hebt Harry eine Augenbraue und schaut zwischen Niall und mir hin und her. Als er anscheinend immer noch nicht versteht, deute ich auf Nialls Knie: „Versorg ihn bitte solang ich weg bin, ja? Also jeden Tag frisch verbinden und pass auf, dass er es nicht zu sehr belastet. Die Krücken braucht er ja ab heute nicht mehr, aber... pass einfach auf, ok?"
Harry lacht leise auf und lächelt mich dann an.
„Kein Problem. Wir machen das schon, nicht wahr, Nialler?"
„Klar!", grinst Niall zurück und sie schlagen ein.

Ich lasse die beiden alleine und gehe in den Schlafbereich, wo Louis jetzt alleine im Gang steht und ein paar Sachen sortiert und in den Koffer auf seinem Bett wirft. Als er mich bemerkt lächelt er mich kurz an und macht dann weiter. Ich ziehe auch meine Tasche aus dem kleinen Schrank und packe die ersten Sachen ein.
Ich blicke zur Seite und sehe, wie Louis eine Zeit etwas auf seinem Bett mustert. Dann greift er ein einfaches weißes Shirt, das schon ziemlich zerknittert aussieht, und wirft es in seinen Koffer hinein. Dann greift er das andere Shirt auf seinem Bett. Ein grünes mit einer weißen Aufschrift, ebenfalls ziemlich zerknittert. Dann grinst er und wirft es mir plötzlich an den Kopf.
„Ehi!", mache ich empört und will das dreckige Shirt zurückwerfen, als der Duft davon in meine Nase steigt.
„Nimm es mit. Falls du ihn vermissen solltest", lächelt Louis und schneller, als er schauen kann, verschwindet Nialls Shirt in meiner Tasche.
„Aber pass auf, dass du es nur zum schlafen trägst...", ich nicke ihm schnell zu und packe dann weiter.

Ein paar Stunden später laufen wir beide ziemlich fertig durch den Flughafen in Doncaster. Wir beide ziehen unsere Koffer hinter uns her und Louis rückt sein Beanie zurecht, damit es seine Haare auch wirklich ganz verdeckt.
Louis sucht nach seinem Stiefvater, der sich wieder bereit erklärt hat, uns abzuholen, während ich mein Handy zücke.

Wir sind gerade gelandet und alles ist gut gegangen. Ich rufe dich an, sobald ich bisschen Ruhe habe – xxxx Fi

Ich schicke die SMS an Niall und verstaue mein Handy wieder. Dann schaue ich zu Louis hoch, der sich immer noch umschaut, aber sein Blick landet auf mir.
„Hast du Harry schon Bescheid gesagt?", frage ich. Er schüttelt den Kopf und erklärt mir, dass sie ausgemacht haben, dass er Harry anruft, sobald er zuhause ist. Ich nicke und schaue mich selbst um.

„Oh mein Gott! Ist das? JA! LOUIS!", wir zucken beide zusammen und drehen uns zu der Seite, von der das Geschrei gekommen ist. Eine Sekunde später umzingeln uns sechs Mädchen und es werden noch ein paar mehr. Ihr Gekreische ebbt ein wenig ab, als sie sehen, dass Louis und ich nicht vorhaben wegzurennen. Sie drängen mich ein wenig ab, weil jede von ihnen ein Autogramm oder ein Foto haben möchte. Louis macht alles brav mit und irgendwann entschuldigt er sich bei den Mädchen, die ihn gerade voll reden, und huscht an meine Seite.
„Alles gut?", flüstert er und ich nicke lächelnd.
„Kümmere dich um deine Fans..."
„An erster Stelle kommt meine Freundin", lächelt er etwas lauter und einigen der Fans entkommt ein „Awwww...".

Louis nimmt meine Hand und wendet sich dann wieder an seine Fans.
„Louis?", fragt ein ziemlich junges Mädchen von weiter hinten. Louis stellt sich auf die Zehnspitzen und macht das Mädchen ausfindig. Er bittet die anderen sie ein Stück nach vorne zu lassen. Das Mädchen läuft rot an und tritt an ihn heran.
„Was denn, Süße?"
„Zwischen dir und Fiona ist also alles in Ordnung? Ich hatte Angst, wegen dem Foto, und weil ihr jetzt nach Hause kommt...", erklärt sie vorsichtig und zustimmendes Murmeln entsteht unter den Mädchen.
„Alles paletti! Der Tommo ist so glücklich wie immer! Wir wollten nur ein bisschen Zeit für uns und unsere Familien haben", lächelt er sie an und zieht sie in eine Umarmung.
„Danke, dass du dir solche Sorgen um mich machst."
Sie wird wieder knallrot und Louis' Stiefvater rettet uns schließlich.

„Louis? Fiona?"
„Dan!", grinst Louis breit und grinst dann entschuldigend seine Fans an.
„Ich muss jetzt leider los. Sonst krieg ich zuhause Ärger mit meiner Mum... Tschüss, war schön, euch getroffen zu haben!"
Ich winke den Fans und dann gehen wir mit Louis' Stiefvater davon.

Im Auto, kurz bevor wir in den kleinen Vorort fahren, in dem wir wohnen, sucht Daniel meinen Blick im Rückspiegel.
„Kommst du mit zu uns? Jay hat ein großes Abendessen vorbereitet... Die Kinder sind auch schon alle, bis auf Lottie, im Bett... Es würde uns wirklich freuen, auch wenn wir es verstehen können, wenn du zu deinen Eltern willst."
Ich überlege einen Moment und schüttle dann den Kopf: „Ist in Ordnung... Ich bleibe bei euch."
Louis lächelt mich dankbar an und drückt meine Hand kurz.

Wir kommen wenige Minuten später bei den Deakins an.
Die Tür wird aufgerissen und die hübsche braunhaarige Frau läuft zu uns hinaus auf die Auffahrt. Kaum ist Louis aus dem Auto ausgestiegen wird er von seiner Mutter in eine heftige Umarmung gezogen. Er erwidert sie mit nicht viel weniger Elan und ich stehe mit Daniel ein wenig blöd daneben.
„Hallo Fiona! Schön, dass du auch zu uns kommst!", freut sich Louis' Mum und schließt mich nach ihrem Sohn in die Arme.
Ich lächle sie an und begrüße sie ebenfalls. Dann kommt schon Lottie angelaufen und umarmt uns ebenfalls. Lou nimmt seinen und meinen Koffer und trägt beide ins Haus hinein.
„Ich stelle alles auf den Tisch. Ihr könnt für die paar Minuten nach oben gehen und auspacken, euch umziehen, keine Ahnung!", erklärt Mrs Deakin aufgeregt.

Louis lacht, drückt seine Mutter wieder und zieht mich an einer Hand ins obere Stockwerk, in der anderen hat er seinen Koffer.
„Bleibst du über Nacht?", fragt er und öffnet die Tür zu seinem alten Kinderzimmer. Er stellt den Koffer ab und schließt die Tür hinter uns.
„Kommt vielleicht nicht schlecht, oder?", frage ich zurück und er nickt dankbar.
„Ich hole deinen Koffer", und damit verschwindet er und lässt mich alleine in seinem Zimmer stehen.

Ich schaue mich um und muss automatisch lächeln. Das Zimmer hat sich kaum verändert, seit ich Louis noch in unserer Schulzeit hier besucht habe. Der Schreibtisch steht an der selben Stelle, die Stifte und Zettel liegen darauf so unordentlich wie immer. Neben seinem Tisch steht ein großes Regal mit vielen dicken Büchern. Man mag es kaum glauben, aber Louis genießt es manchmal wirklich, seine Nase in einem dicken Buch zu vergraben und völlig abzuschalten.
Neben dem Regal ist ein Sitzsack, auf dem er immer herumgelungert, gelesen oder Musik gehört hat.
Gegenüber dem ganzen ist ein großes Doppelbett. Das hat er bekommen, kurz bevor er zum X-Factor gegangen ist. Über dem Bett ist ein großes Fenster, das in den Garten hinaus geht. Links daneben an der Wand, in der die Zimmertür ist, steht ein großer Kleiderschrank – viel zu groß für einen Kerl, wenn man mich fragt – und auf der anderen Seite ist ein kleiner Nachttisch. An der Wand gegenüber der Tür ist ein helles Sideboard mit einem kleinen Fernseher. Daneben steht Louis Schatz von früher. Ein schönes, schwarzes, altes Klavier.
Ich weiß gar nicht, wie oft ich auf seinem Bett oder dem Sitzsack lag und einfach zugehört hab, wie Louis am Klavier gespielt hat. Meistens als Entspannung nach dem Lernen. Louis hat mir öfter mal in der Schule geholfen, weil er ja einen Jahrgang über mir war.

„Fi?"
Ich drehe mich zu meinem besten Freund um und lächle ihn an.
„Was guckst du so?"
„Ach nichts...", meine ich und winke ab.
„Hab dich einfach nur lieb, Lou", murmle ich und schließe ihn in eine innige Umarmung.
In dem Moment habe ich das Gefühl, dass wir das alles schaffen.
Niall und ich lieben uns. Genauso wie Harry und Louis. Wir halten alle vier zusammen und haben auch noch Zayn, Perrie, Sophia und Liam. Gemeinsam schaffen wir das.


No Control (Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt