Seufzend trete ich über die Türschwelle und schaue mich um.
Diese Wohnung hat einen langen, geraden Flur. Alles ist weiß gestrichen und es ist absolut leer. Der Flur ist bestimmt an die zehn Meter lang und es gehen viele Türen davon ab. Louis geht voran und schubst die Türen auf. Wir schauen beide hinein. Die Räume sind großzügig geschnitten, ebenfalls alle leer und weiß gestrichen. Das 'Wohnzimmer' hat ein großes Panoramafenster und einen einladenden Balkon. Die Küche ist nicht ganz so groß, aber das ist okay. Es gibt zwei große Bäder, ein Schlafzimmer und noch drei oder sogar vier weitere Räume, die wir als Gäste-, Arbeits- oder sogar als Musikzimmer für Louis nutzen könnten.
Trotzdem scheint auch Louis nicht begeistert zu sein. Er zeigt es gegenüber der wirklich freundlichen Maklerin allerdings nicht. Sie erklärt uns die vielen Vorteile, die diese Wohnung angeblich hätte. Ich höre ihr gar nicht richtig zu. Das ist inzwischen die fünfte Wohnung, die wir uns anschauen, und so gut wie immer werden die selben Sachen gesagt.
Sie liegen sehr zentral, in einer schönen Gegend, wundervolle Ausblicke, gute Schulen und Kindergärten und Spielplätze in der Nähe oder aber etwas näher in der Stadt, gut um abends wegzugehen, keine streitsüchtigen Nachbarn, berühmte Nachbarn, die uns nicht auf die nerven gehen würden, weil Lou berühmt ist und so weiter und so fort.
Die Maklerin lässt uns kurz Zeit, um nochmal alleine durch die Wohnung zu gehen. Lou schlingt seinen Arm um meine Taille und zieht mich den Flur entlang.
„Dir gefällt es auch nicht so sehr, oder?"
Er zuckt mit den Schultern: „Mir wird wohl nie eine gefallen... Aber die vorher war schon schöner als die hier."
Ich nicke zustimmend. Die andere Wohnung lag in einem noch schöneren Viertel von London und es waren zwar weniger Zimmer, als in dieser Wohnung, aber sie waren noch ein wenig größer und außerdem war der Eingangsbereich etwas einladender.Also gehen wir zurück zu der netten Frau und bitten Sie uns zur nächsten Wohnung zu fahren. Sie nickt und schaut etwas auf ihren Zetteln nach. Dann gehen wir hinaus und zurück in den Wagen, der uns heute schon seit bestimmt vier Stunden quer durch London fährt.
Dieses Mal fahren wir nur ca. zehn Minuten, bevor der Wagen etwas tiefer in diesem Vorort in einer sehr ruhigen Straße anhält. Wir steigen aus und ich schaue mich kurz um. Lauter kleine Häuschen mit hübsch hergerichteten Vorgärten und perfekt getrimmten Hecken.Ich warte bis Louis um den Wagen herum gekommen ist, dann nehme ich seine Hand und schaue die Maklerin an.
„Hier sind wir wegen diesem kleinen Häuschen. Es ist nicht so groß, wie die meisten Wohnungen, die ich Ihnen heute gezeigt habe und noch zeigen werde, allerdings hat es einen schönen Garten und ein eigenes Haus hat ja auch immer seine Vorteile", lächelt die Frau und führt uns den Weg zu einem niedlichen Häuschen, dass schon etwas älter, aber sehr gepflegt wirkt. Um den dünnen, gewundenen Steinweg zieht sich ein Beet aus wunderschönen bunten Blumen, auf der kleinen Wiese vor dem Haus ist ein alter, aber nicht zu großer Baum, der das Haus ein bisschen versteckt.
Wir gehen die kleinen Steinstufen zur Haustür hinauf. Die Maklerin öffnet die Tür und hält eine Sekunde inne, als sie den Schlüssel umdreht, dann wendet sie sich lächelnd an uns: „Wir sind wohl gerade nicht die Einzigen hier."Ich bin einen Moment verwirrt, bis wir hineingehen und aus einem anderen Zimmer gerade Zayn und Perrie mit ihrem Makler herauskommen.
Zayn sieht recht glücklich aus, während Perrie nicht so überzeugt dreinblickt. Ich grinse über die Beiden und winke ihnen zu. Wir begrüßen uns kurz, dann lassen sowohl sie, als auch Lou und ich uns von unseren Maklern das Haus zeigen.
Die Zimmer sind wirklich nicht groß, aber es hat etwas. Es ist gemütlich und hat einfach einen gewissen Charme. Dennoch ist es definitiv nicht das, was Louis und ich suchen. Wir wollen nicht in einem kleinen Dörfchen in einem Haus wohnen, mit einer Grundschule, die man zu Fuß erreichen kann. Danach suchen wir einfach nicht.
Deswegen ist uns auch hier ziemlich schnell klar, dass wir hier nicht hinziehen wollen. Bei dem anderen Paar gibt es hier wohl etwas mehr Gesprächsbedarf.
Wir treffen im oberen Schlafzimmer auf Zayn und Perrie. Perrie steht mit verschränkten Armen mitten im Raum und Zayn direkt vor ihr. Er redet leise, aber eindringlich auf sie ein, was sie aber nicht sonderlich zu beeindrucken scheint.
„Hey", macht Louis die beiden auf uns aufmerksam.
„Hi...", geben sie gleichzeitig zurück.
„Worum geht's?", frage ich und schaue zwischen unseren Freunden hin und her.
„Perrie mag das Haus nicht...", seufzt Zayn: „Ich finde es wunderschön..."
„Aber hier fühle ich mich so alt drin! Ich bin noch nicht in dem Alter für Kaffeeklatsch-Partys mit meinen ach so netten Nachbarinnen und den üblichen Dorftratsch und etwas anderes erlebt man hier wohl nicht!", braust Perrie auf.
„Ihr stimmt mir doch zu, oder?", fragt sie und wendet sich an Louis und mich. Ich schaue zu Lou hoch und unsere Blicke treffen sich kurz, bevor wir beide die Arme hochheben und abwehrend winken: „Zieht uns da nicht mit rein!"
Nach einem kurzen, bösen Blickwechsel zwischen dem anderen Paar, seufzt Zayn wieder und winkt ab: „Gut, dann eben nicht das hier..."
Wir unterhalten uns danach ein paar Minuten über die anderen Wohnungen, die wir bereits angeschaut haben. Zayn und Perrie schauen sich die selben Wohnungen an, wie Louis und ich, weil die alle groß genug für zwei Personen sind – meiner Meinung nach könnten in den meisten Wohnungen auch Familien mit drei oder vier Kindern wohnen, aber na gut...
Harry, Liam und Niall schauen sich etwas kleinere Wohnungen an, allerdings werden auch die drei in die selben Wohnungen gebracht.
Perrie und Zayn haben tatsächlich schon einen Favoriten – unsere vorletzte Wohnung. Lou und ich stimmen ihnen zu, dass es wirklich eine wunderschöne Wohnung ist, dann machen wir uns aber auf den Weg, uns die nächste Wohnung anzuschauen.
Nach der Wohnung bitten wir um eine kurze Pause, damit wir eine Kleinigkeit essen können. Wir werden zu einem kleinen Asiaten gefahren, in dem wir uns was zu essen bestellen. Viel Zeit wird uns allerdings nicht gegönnt, denn wir haben noch vier weitere Wohnungen, die wir uns anschauen sollen, und eigentlich müssen wir uns heute am besten schon für eine entscheiden.
Die nächste ist wieder nichts. Die liegt fast mitten in London und das ist auch etwas, dass wir auf keinen Fall wollten. Hier laufen viel zu viele Leute herum, was Fans und Paparazzi natürlich beinhaltet. Gar nicht gut, wenn man unsere Situation bedenkt.
Die nächste Wohnung liegt schon wesentlich günstiger.
Sie liegt in einem Vorort, es ist ein kleiner Park direkt neben dem hohen Haus und mit dem Auto sind es nur ein paar Minuten in die Stadt. Also wirklich gut.
„Hier haben sie eins der neusten Gebäude in London. Es wurde erst vor etwas mehr als zwei Monaten fertig gestellt und erst seit letztem Monat werden die Wohnungen darin vermietet", lächelt unsere Maklerin und deutet an der Fassade des Penthouses nach oben. Wir nicken lächelnd und folgen ihr hinein. Der Flur ist ganz in grau und weiß gehalten mit einigen Pflanzen und man sieht auch hier drinnen, wie neu dieses Gebäude ist.In einem schicken Aufzug werden wir nach oben gebracht - in die letzte Etage.
Die Türen öffnen sich nach einem leisen Pling und sofort dringt ein Lachen an meine Ohren, dass ich überall erkennen würde. Lous Hand um meine spannt sich auch an, als sich ein zweites dazu mischt.
Wir steigen aus und sehen im Hausflur auch direkt die beiden Übeltäter.
„Haz", lächelt Lou zurückhaltend.
„Hey!", grinsen Harry und Niall und kommen immer noch leicht lachend zu uns herüber.
„Was macht ihr hier?", frage ich.
„Wir haben uns gerade die beiden Wohnungen hier angeschaut. Sie sind wirklich schön... Wir haben gerade überlegt, wie wir entscheiden, wer hier eine bekommt", lacht Harry und grinst den Kleineren neben sich frech an. Niall grinst herausfordernd zurück.
„Und was macht ihr hier?", fragt Niall mich dann. Ich blicke auf unsere Maklerin, die sich neben uns gestellt hat.
„Wir schauen uns die dritte noch leere Wohnung auf diesem Stockwerk an", lächelt sie freundlich zu Niall rüber. Sofort leuchten seine Augen auf, dann verlieren sie aber doch wieder ihren Glanz. Ich mustere ihn und stupse ihn an.
„Was ist?", fragt Harry nach, der Nialls Stimmungsschwankung wohl auch gerade bemerkt hat.
„Hatte kurz die Hoffnung, dass vielleicht... ach... war dämlich, wird eh nicht erlaubt, also egal...", winkt Niall ab.Ein etwas älterer Herr kommt jetzt rüber und verstaut ein paar Schlüssel in einer Tasche. Er wendet sich an Niall und Harry: „Können wir weitermachen?"
Die Jungs nicken und wir verabschieden uns schnell von ihnen. Dann werden wir in unsere Wohnung geführt.Sie ist wirklich schön. Nicht perfekt, aber schön. Es sind große Zimmer, zum größten Teil sehr offen. So besteht praktisch die ganze Wohnung aus einem riesigen Raum. Zum Glück ist zumindest die Küche abgetrennt. Ich mag keine offenen Küchen, dann hat man den Geruch oder Gestank des Essens in der ganzen Wohnung. Nicht sehr vorteilhaft, wenn man mich fragt.
Auch hier sind die wenigen Wände, die es gibt, noch kahl und weiß. Die Außenwände bestehen im Wohnzimmer fast nur aus Glas. Dahinter verbirgt sich eine wunderschöne Terrasse, auf der eventuell sogar ein kleiner Whirlpool Platz hätte. Laut unserer Maklerin gibt es die Möglichkeit, diesen noch nachträglich einbauen zu lassen.
Der Ausblick von hier ist wirklich schön, weil man direkt in den angrenzenden Park und darüber hinweg über London schauen kann.
Die Wohnung hat aber weniger Zimmer. Es gibt wieder zwei recht große Bäder, eine schöne Küche und dann noch zwei weitere Zimmer und eben den riesigen Wohnbereich. Der ist wirklich groß und schön, aber es liefert eben doch recht wenig Privatsphäre und wenig Möglichkeiten sich mal aus dem Weg zu gehen...
Lou und ich diskutieren über die Vor- und Nachteile der Wohnung, auch wenn es nicht so wirklich was bringt. Am Ende lassen wir diese Wohnung doch auch in die engere Auswahl wandern. Für irgendetwas müssen wir uns schließlich entscheiden.
Von den letzten Wohnungen sind wir noch von einer anderen recht angetan, die dem Appartement in dem neuen Penthouse ähnelt, aber da sind die Räume abgetrennt und das finden wir beide doch einen Ticken besser.
Am Abend werden wir völlig fertig wieder an der One Direction Villa abgesetzt und die Maklerin lässt uns von allen Wohnung Infos und Bilder da. Wir versprechen ihr, dass wir uns bis morgen entschieden haben und uns dann bei ihr melden würden.
Das wird noch ein anstrengender Abend. Aber vielleicht können die anderen uns ja helfen.
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No Control (Niall Horan FF)
FanfictionFiona und Louis - ein Traumpaar, nicht wahr? Viele denken so, aber was hinter den Kulissen, hinter geschlossenen Türen des One Direction-Haushalts abgeht, ist etwas völlig anderes: Fiona und Niall, Louis und Harry - das sind die wahren Traumpaare. D...