Gedächtnislücken

623 41 12
                                    

Langsam wurde ich wach. Obwohl ich sehr geschwächt war, kämpfte ich damit meine letzte Kraft aufzubringen um meine Augen zu öffnen. Ich blinzelte den weißen Schleier von meinen Augen, für eine halbwegs klare Sicht. Doch ich trug meine Brille nicht, weshalb vieles trotzdem verschwommen blieb. Es war ungewohnt hell in dem kleinem Raum, in dem ich mich befand. Erschöpft ließ ich meinen Kopf liegen und sah nur mit meinen Augen umher. Ich hatte keine Ahnung wo ich war. Alles war weiß und sehr steril gehalten. Dann stieg mir ein bekannter Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase. Dann wurde mir alles klar. Ich befand mich in einem Krankenhaus. Sofort sah ich an mir herunter und erkannte diese Typische weiße Bettdecke mit den zarten blauen Streifen. Ich seufzte auf. An vieles was davor geschah konnte ich mir nur ganz leicht Erinnern. Doch wie ich dahin gekommen war, war mich noch unklar.

Vor meinem inneren Auge, spielten sich die letzten Momente ab an die ich mich erinnern konnte. Lukas und ich haben lange über de endgültigen Bruch von Trailerpark geredet. Irgendwann wurde mir dies aber zu viel und ich habe mich nach draußen gesetzte. Erst mitten in der Nacht habe ich mich wieder rein geschlichen und danach... Danach habe ich mir Heroin gespritzt. Ich brach daraufhin zusammen und verlor mein Bewusstsein. An mehr konnte ich mich nicht erinnern. 

Neben mir nahm ich ein gleichmäßiges Piepen war. Schwerfällig drehte ich meinen Kopf dahin und blickte in eins der tausenden Geräte. Verwirrende Linien und Zahlen waren auf einem dunklen Display zu erkennen; wie man es eben aus Filmen kannte. Soweit wie ich das erkennen konnte, war mein Herzschlag zwar regelmäßig aber immer noch ziemlich schwach. Nachdenklich drehte ich mein Kopf wieder zurück und ließ meinen Blick umher schweifen. Ich blieb mit meinem Blick an der gegenüberliegenden Wand hängen. Nur ein einzelnes Bild mit einem kleinem Schiffers Boot, welches einsam auf dem Meer treibt , verziert mit einem äußerst hässlichen braunen Rahmen, hing an der Wand. Anscheinend haben die Angestellten versucht den Raum zu verschönern und gemütlicher wirken zu lassen, sind daran aber gescheitert.

Mit noch sehr wackligen Armen stütze ich mich von dem äußerst ungemütlichem Bett ab und setzte mich unter schmerzen auf. Ich bemerkte ein Stechen in meinem rechten Unterarm und sah direkt an mir herunter. In meinem Arm befand sich eine Nadel die mit einem Schlauch verbunden war. Langsamen Blickes Folgte ich diesem und erkannte an dessen Ende, dass ich zusätzlich zu den ganzen anderen Schläuchen mit denen ich Verbunden war, noch am Tropf hing. Ich musste erbärmlich ausgesehen haben. Verzweifelnd strich ich mir mit meiner kalten Hand durchs Gesicht. Ich hatte es also echt noch geschafft wegen meines Drogenkonsums im Krankenhaus zu landen. Es war doch so oder so nur noch eine Frage der Zeit bis es soweit gekommen wäre.

Mir war klar, dass Lukas mich gerettet haben musste. Niemand anderes befand sich zu dem Zeitpunkt bei mir zu Hause; und Heisenberg konnte wohl unmöglich den Notarzt verständigt haben. Doch wo war Lukas? Ich sah mich um. Niemand war da, ich war allein. Noch erbärmlicher.

Langsam legte ich mich wieder hin und zog die Decke über mich. Mein Blick ruhte Richtung Zimmertür. Nichts rührte sich. Es war mir eindeutig zu Still. Nur das das Piepen der Geräte war zu hören und auf Dauer machte dies einen ziemlich nervös. Doch dann hörte ich leise Stimmen auf dem Flur. Eine unbekannte Frauen Stimme und eine vertraute. Lukas. Als ich seine Stimme erkannte, setzte ich mich direkt wieder auf und wartetet. Wartete darauf, dass er endlich das Zimmer betrat.

Eine Weile unterhielt er sich noch mit dieser Frau, die wahrscheinlich eine Krankenschwester war. Umso länger ich da saß und wartete umso mehr Bedenken machten sich in mir breit. War Lukas sauer auf mich? Würden wir uns gleich Streiten? Mehrere solcher Fragen gingen mir durch den Kopf, bis plötzlich die Türklinke runter gedrückt wurde. Ich sah gespannt zur Tür. Schweigend kam Lukas herein. Kurz bauten wir Blickkontakt auf, aber schwiegen trotzdem weiter. Ich sah genau an seinem Blick, dass er enttäuscht war. Gleichzeitig war er aber auch froh, dass ich endlich wach war und somit das Ganze überlebt hatte. Lukas setzte sich mit dem Rücken zu mir auf das Bett.

Das Ende von TrailerparkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt