Das Ende von Trailerpark

Gegenwart

Die Nacht über hatte ich wirklich gut geschlafen und ich war mir nicht sicher ob es an Lukas oder doch an etwas anderem lag. Natürlich hoffte ich letzteres, denn ersteres wäre ziemlich seltsam. Ich wurde am nächsten Morgen von den Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster fielen, geweckt. Anfangs hatte ich noch total vergessen, dass sich am Abend davor Lukas zu mir ins Bett gelegt hatte. Doch zum Glück fiel mir dies noch recht schnell ein und so warf ich vorsichtig ein Blick über meine Schulter. Ich musste feststellen, dass Lukas hinter mir lag und noch am schlafen war. ' Vielleicht war ihm das Sofa einfach zu unbequem', dachte ich und versuchte mir so das Ganze zu erklären. Langsam drehte ich mich wieder zurück und hoffte, dass ich ihn nicht aufweckte.

...

Ich werde durch ein Klopfen an meiner Zimmertür unterbrochen. Gefolgt von einer mir sehr bekannten Stimme. " Schatz, darf ich rein kommen oder bist du beschäftigt? ", lacht die Person bei letzterem. Ohne auf eine Antwort von mir zu warten drückt diese auch schon die Türklinke herunter und betritt mein, oder eher gesagt, unser Zimmer. Immer noch total verpeilt und aus Gedanken gerissen, setzte ich mich langsam auf, greife auf das kleine Tischchen neben dem Bett nach meiner Brille und setzte diese auf. "Hast du etwa den ganzen Morgen hier rum gelegen? ", fragt mich die Person, während diese sich neben mich aufs Bett setzt. Bevor ich antworte muss ich gähnen und wische mir danach die dabei entstanden Tränen weg. " Is es schon Mittag? ", entgegne ich ihr etwas verwundert und prompt kommt eine Antwort zurück. " Ja.Um genau zu sein... Es ist schon Nachmittags.", wieder Mals lacht sie auf. Ich hab also den ganzen Tag über nur im Bett gelegen und an die letzten 1 1/2 Jahre gedacht. Man kann es mir förmlich ansehen, wie überrascht ich bin. Eigentlich hatte ich Heute einiges vor gehabt aber anscheinend war ich so in Gedanken vertieft, dass ich die Zeit total aus den Augen verloren habe. " Oh man. Dein Gesicht sagt alles", sagt sie und drückt mich ein wenig zur Seite ,"Mach mal bitte noch mehr platz für mich. Ich will mich kurz hinlegen." Ein bisschen rücke ich noch zur Seite und sehe zu, wie sich die Person neben mich hinlegt. Ich lege mich dann auch wieder hin und im Gegensatz zu ihr verharrt mein Blick in ihren Augen und nicht an der Decke. "Und was hast du die ganze zeit so gemacht? ". Ein sanftes lächeln ziert ihr Gesicht. Es kommt nur ein stotterndes 'ehm' aus meinem Mund heraus. Ich weiß nicht ob ich ihr die Wahrheit sagen soll. " Ach, hab nur n' bisschen an die alten Trailerpark Zeiten gedacht.", kriege ich dann doch noch ohne Stottern heraus. Sozusagen ist dies die Wahrheit, nur nicht die komplette. Ihr Blick wendet sich nun auch mir zu und ich schenke ihr ein sanftes lächeln.

Erst als sie ihre Hand Vorsichtig auf meine legt und sich unsere Finger ineinander haken, löst sich mein Blick von ihren Augen. Ich sehe runter zu unseren Händen, die sich nun Richtig ineinander falten. Ihre Hände sind um einiges Größer als meine und umschließen diese deshalb förmlich. Diese zarten Berührungen sind einfach nur wundervoll und ich genieße jede einzelne Sekunde davon. Auch unsere Köpfe wandern immer näher zueinander hin bis sich diese schließlich treffen und sich aneinander lehnen. Wieder wandert mein Blick zu ihre Augen hin. Obwohl ich diese schon lange kenne und sie mir ein Vertrautes Gefühl geben, habe ich noch nie so etwas bei deren Anblick gespürt. Noch nie habe und konnte ich mir eine Beziehung zwischen uns vorstellen. Wahrscheinlich lag es daran, dass wir einfach nur Freunde waren und 'diese' eine Sache zwischen uns Stand. Wir waren schon ziemlich lange die Besten freunde und waren uns deshalb sehr nahe. Aber immer nur Freundschaftlich. Am Anfang unserer Beziehung war das alles so neu und es hat sich teilweise einfach nur falsch angefühlt. Doch ich bin froh wie es jetzt ist. So wie es jetzt ist, ist es einfach nur perfekt und ich bin froh, dass ich damals nicht auf meinen Kopf sondern auf mein Herz gehört habe. Es gab am Anfang viele Schwierigkeiten und obwohl ich bei ihrem ersten Liebesgeständnis nicht das selbe Empfunden habe und keinerlei Gefühle in dieser Hinsicht für sie hatte, hat sie nie aufgehört mich zu Lieben. Ich war mit der Situation Überfordert , wusste keine Antwort Parat und trotzdem fand ich es niedlich und es hat auf seine eigene Art und weise mein Herz berührt. Erst danach ist mir aufgefallen wie viel sie mir wirklich bedeutet und das es mehr ist als nur Freundschaft.

" Na was is' los? Du wirkst wieder so nachdenklich.", kommt es dann von der Person, die neben mir liegt. Für einen kurzen Moment schweift mein Blick nach unten ab, aber dann sehe ich ihm wieder in die Augen.

" Ich Liebe dich Lukas.", flüster ich schon fast und merke wie mich eine unglaubliche wärme überkommt. " Ich Liebe dich auch Timi." Seine Antwort bringt mich wieder zum lächeln. Ich bemerke wie Lukas seine warme Hand vorsichtig an meine Wange legt und mir näher kommt. Wie automatisch schließe auch ich meine Augen und warte einfach nur darauf, dass er mich endlich küsst. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Doch endlich treffen unsere Lippen aufeinander und ich blende alles um uns herum aus. Ich kann an nichts mehr denken. Ich genieße einfach nur den Moment und Lukas' nähe.