Das Ende von Trailerpark

Don't do Drugs.

Für ein Sofa, war das von Lukas ziemlich bequem und ich konnte mal wieder seit langem gut schlafen. Ich bin mir zwar ziemlich Sicher, dass es nicht am Sofa lag aber ich beließ meine Gedanken damals dabei. Nachdem mir Lukas dann zum zweiten mal sein Essen aufgezwungen hatte, machte ich mich wieder auf den Weg nach Bielefeld. Mal wieder war es unklar wie lange es dauern würde, bis ich die anderen wieder sehen werde. Doch über all die Jahre in denen wir eine Band waren, hatte man genug zeit sich mit der Situation abzufinden. Die fahrt kam mir länger als Sonst vor und das mein Kopf die ganze Zeit am brummen war, machte das ganze auch nicht wirklich besser. Ausgerechnet an dem Tag waren gefühlte 30 schreiende Kinder im Zug und Asoziale Pisser die sich Cool fühlten, nur weil sie Bier tranken. Umso mehr war ich dann froh, als ich endlich wieder mein ruhiges zuhause betrat. Mittlerweile war es schon spät am Nachmittag und so konnte man nichts mehr wirklich an dem Tag machen. So beschloss ich mir einfach einen gemütlichen Abend zu machen und die Geschehnisse irgendwie zu verarbeiten.

Tage und Wochen vergingen. Nur selten hatte ich was von meiner Band gehört und wenn doch war es einfach nur unnötiger Klamauk. Von Tag zu Tag verschwand meine Motivation für die Musik. Damals arbeitete ich an meinem 2 Solo Album und ich hatte schon mehrere Termine für das Release doch zum Glück hatte noch keinen davon Veröffentlicht. Die ganze Arbeit an meinem Einzel Projekt machte mich echt fertig und ich war Tag für Tag nur noch gestresst. Warum tat ich mir das überhaupt an? Schon bei meinem ersten Solo Album war ich am Rande der Verzweiflung. Dann kam noch hinzu, dass ich mit keinen meiner Lines zufrieden war und mir das ganze überhaupt keinen Spaß mehr machte. Ohne jemanden davon zu erzählen, legte ich dieses Projekt erstmal aufs Eis. Nur solange bis ich wieder einen Klaren Kopf hatte; ich wollte meine Fans nicht mit einem Lustlosen Album enttäuschen. Immer öfters lud ich meine Kumpels zu mir ein um mich eine wenig Abzulenken. Ich konnte mich immer auf sie verlassen. Zu dieser Zeit, waren sie die einzige Abwechslung die ich in meinem Leben hatte. Wir verbrachten viele Abende zusammen. Kifften, Tranken, redeten und hatten einfach nur unser Spaß. Somit vergaß ich schnell, dass ich eigentlich noch meinen Kumpels wegen meinem Album bescheid geben musste. Erst als mich einen Abend Max, also "Das W", anrief fiel es mir wieder ein. 'Fuck man.', dachte ich, als mir Max erzählte das er den Beat für unseren Gemeinsamen Track fertig gebaut hatte. Der Beat war echt genial, doch ich wusste einfach nicht wie ich es ihm sagen konnte. Irgendwie versuchte ich das Thema zum umgehen und schwärmte von dem Beat." Ey yo Timi. Freut mich, dass dir der Beat so gefällt aber wie sieht es denn nun mit deinen Lines aus. Mir fehlen vielleicht noch so 2.", sagte Max dann und ich konnte es nicht mehr umgehen. Seufzend erzählte ich ihm, dass mir die Lust an dem Album vergangen ist und ich es am liebsten noch ein wenig verschieben will. Er schwieg. " Das kann doch jetzt nicht dein ernst sein Timi? ", fragte er mich nach einer weile total schockiert. Ich zögerte keine Minute. Wir kannten uns schon ewig und Max ist sozusagen mein 'Telefonseelsorger', ich konnte ihm einfach alles erzählen. Schon viele Abende verbrachte ich am Telefon, nur um mit ihm zu reden. Genauso wie bei Lukas war ich ihm unendlich Dankbar. Ich erzählte ihm von den Problemen die wir nun in der Band hatten und davon, dass mir das schon lange vorher aufgefallen war. All meine Gedanken die sich über all die Monate aufbauten über die Band und mich Plagten. Wir redeten lange und es wurde schon längst dunkel. Doch Max wäre nicht mein Telefonseelsorger wenn er nicht wüsste, dass dies nicht das einzige war das mir zu schaffen machte. Bevor ich ihm aber davon erzählen konnte, rief Lukas mich an. Doch ich drückte seinen Anruf weg, schließlich telefonierte ich in dem Moment mit Max. Ich konnte gerade den ersten einleitenden Satz in das Thema sagen, da rief mich Lukas noch einmal an. Wiedermals drückte ich ihn weg. "Man Lukas jetzt nerv mich nicht.", sprach ich zu mir selbst und Max lachte für einen Moment auf. " Wo war ich?... Jedenfalls sie schiebt gerade echt stress und ich mache mir sorgen um meinen Sohn. Was ist wenn sie mir verbietet ihn zu sehen?", fuhr ich fort. Das war das erste mal das ich diese Gedanken aussprach. Zwar hätte ich dagegen Rechtliche Schritte einleiten können, doch ich bin nun mal ich. Die besten Chancen hatte ich da eindeutig nicht. Es schien alles noch so weit entfernt mit dem Thema, trotzdem machte es mir Angst, dass es doch auf einmal viel präsenter ist als ich die ganze Zeit annahm. Max baute mich ein wenig auf und gab mir noch ein paar Tipps mit auf dem Weg. Er fand einfach immer die besten Worte und konnte machen, dass ich mir wenigsten für den Rest des Tages nicht den Kopf zerbrach und mich auf andere Dinge konzentrierte konnte." Aber Timi du solltest jetzt echt nicht mit der Musik 'aufhören'. Das würde dir echt nicht gut und die Musik wird dich ablenken", sagte Max noch zu mir bevor wir uns verabschiedeten. Nachdem ich auflegte starrte ich noch eine weile mein Display an, bevor ich es dann weglegte.