32: Dragonisland

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Eine lange Zeit fliegen wir über die Ländereien. Immer wieder wechseln sich die Wiesen, Wälder und Äcker ab. Während der ganzen Zeit sprechen wir kein Wort miteinander. Der Drache, bzw, die Drachin...weiblicher Drache, naja egal, zumindest sie hatte, denke ich jetzt, mir aus Prinzip nichts zu sagen und ich war anderweitig mit etwas beschäftigt. Mit Gaffen um genau zu sein. Aber warum? Zia warum wohl...ich meinerseits sehe nicht jeden Tag eine Insel unter Wasser, auf der die verschiedensten Tiere leben und herumfliegen, die glatt aus einem Fantasieroman stammen könnten. Einen Phönix hab ich sogar auch schon gesehen. Es ist ja nicht so, dass in der neuen Welt nur normale Inseln sind, aber so eine gibt es definitiv nicht, außer Unicorn. Zu dieser letzten Insel, auf welcher das One Piece liegt, kann ich gar nichts sagen. Vermuten kann ich auch nichts, so erblicke ich doch jetzt viele Dinge der Unmöglichkeit.

Langsam wird es auch dunkel. Ich frage mich, wie das überhaupt möglich ist. Ich sehe hoch, zum weiblichen Drachen. Sie fliegt stur gerade aus. Meine innere Stimme sagt auch nichts mehr. Ich seufze. Hoffentlich geht es den anderen gut.

Plötzlich sehe ich einen Schatten blitzschnell an uns vorbeirauschen. Oder bilde ich mir das nur ein? Nein, mein Entführerin stoppt mitten im Flug. Dann dreht sie ab und beginnt einen Sturzflug. Ich bin nicht darauf vorbereitet und fange an, zu kreischen. Der entgegenkommende Wind lässt meine Augen tränen, deswegen bin ich gezwungen, sie fest zu zukneifen. Noch dazu kommt, dass dieser - mittlerweile eisige - Wind mir in meine Haut schneidet. Ein anderes Grollen ertönt auf einmal neben uns, daraufhin folgt eine starke Erschütterung. Anscheinend wurden wir gerammt...ich konnte nicht mal meinen Gedanken zu ende denken, da spürte ich auch nichts mehr, was ich festhielt. Die Kralle war weg und somit mein halt. Kreischend reiße ich meine Augen auf, nur um festzustellen, dass ich ohne Drache weit und breit in der Luft umhertreibe. Ich umschlage mich immer wieder, mache unabsichtlich Purzelbäume und mehr, bis ich endlich mal mit ausgebreiteten Armen und Beinen normal falle. Ok, ich falle immer noch, ohne Aussicht auf eine Rettung. Da ertönt wieder ein Grollen, diesmal von zwei verschiedenen Drachen. Ich sah nach links. Etwas weiter spielte sich ein komplett anderer Kampf ab. So einen habe ich bis jetzt noch nicht zu Augen bekommen. Das ist ein Kampf der Giganten, oder eher Drachen. Der Blaue und ein weiterer Pechschwarzer sind ineinander verkeilt und fallen auch. Währenddessen versuchen sie den anderen zu verletzten, wobei es mir so vorkommt, dass der schwarze das möglichst vermeiden will. Der blaue dagegen schnappt immer wieder nach dem Hals des Gegners, speit wieder den blauen Strahl. Ich blinzle. Das war eine vollkommen andere Liga.

Abgelenkt von dem Schauspiel, welches sich mir bietet, bemerke ich nicht, wie wir immer weiter dem Erdboden und somit unserem sicheren Tod näher kommen. Erst als ich hinter den Drachen eine Blumenwiese ausmache, sehe ich wieder zum Boden und reiße meine Augen auf. Wenige Meter noch, dann bin ich Pflaumenmus. Roter, ekeliger Pflaumenmus. Wobei eher Erdbeermus. Ich schüttele meinen Kopf. Ich bin schon ziemlich am Ende, wenn ich über so etwas nachdenke. Da erscheint ein weiterer, in flammen stehender Drache unter mir. Wieder schreie ich. Ich strapaziere meine Stimmbänder heute definitiv zu viel. Der Flammendrache kommt mir während des Absturzes so nahe, dass ich einfach die Hörner, die oberhalb seines Kopfes wachsen, packen könnte. Jedoch, das Teil stand komplett in Flammen. Jeder hätte da doch schiss, dass man angekokelt wird oder?! "Meine Flammen werden dich nicht verbrennen", ertönt da eine helle, klare Stimme. Sie erinnert mich fast an meine innere Stimme. Instinktiv greife ich nach den Hörnern. Gerade noch rechtzeitig. Der Drache dreht ab, ich lande genau auf seinem Nacken, und schon geht es steil nach oben. Ich habe echt meine Schwierigkeiten, mich festzuhalten.

Als wir wieder in der Luft sind, gesellt sich der schwarze von vorhin noch dazu und beide fliegen in eine, mir unbekannte, Richtung davon, meine Entführerin zurücklassend.

Wieder ist es still. Nur mit dem Unterschied, dass ich auf dem Drachen hocke und nicht zwangsweise mitgenommen worden bin. Ich seufze leise. "Tut uns Leid wegen den Umständen", meldet sich da wieder die helle Stimme. "Deinen Freunden geht es übrigens gut", versichert mir da eine Bassstimme. Ich lehne mich vor und meine Augen wandern zu dem schwarzen Drachen. "Echt?", frage ich voller Hoffnung. Der Drache nickte. "Sie sind bei uns im Lager, in Sicherheit, wohl gemerkt." Ich nicke erleichtert. "Und ich dachte schon..." Ich lasse den Satz lieber unbeendet. Ich will nicht mal daran denken, was alles passieren hätte können. "Nein, nein, zum Glück nicht. Unsere Späher haben es zum Glück früh genug bemerkt. Es ist übrigens eine Freude, dich mal wieder zu sehen, Raiu", antwortet mir wieder die tiefe Stimme. Ich runzele meine Stirn. "Ich heiße nicht..." "Er hat den Drachen in dir gemeint", fällt mir der Feuerdrache ins Wort. "Achsoo...Moment was?!" Meine Augapfel fallen mir bestimmt gerade aus meinen Höhlen raus. "Hat sie es dir noch nicht erzählt? Komisch", erwidert mein Reittier verwundert. Ich schüttele einfach den Kopf. "Ich hab von nichts eine Ahnung. Was ist das hier eigentlich? Und wie ist das alles möglich? Und was zum Teufel hat das mit mir zu tun?"

Dragonfire [One Piece]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt