40: Meuterei (Shanks Sicht)

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Bevor ich euch verwirre: Dieses Kapitel ist mal aus der Sicht von Shanks geschrieben ^^°  Ich hoffe, ich habe es nicht zu OOC gemacht. Viel Spaß dabei :D


Meine Knie geben in genau dem Moment nach, in dem sich Kira in den Himmel erhebt. Ein verzweifelter Schrei entrinnt meiner Kehle und ich rauf mir voller Wut die Haare. Ein Klos bildet sich in meinem Hals, ein klaffendes Loch entsteht dort, wo sich eigentlich mein Herz befinden sollte.

Nun habe ich sie endgültig verloren. Meine große Liebe ist weg und wird auch nicht mehr lebendig wiederkommen. Selbst wenn es doch dazu kommen sollte, so haben meine unüberlegten, aus verzweiflung gesagten Worte ihre Heimkehr in die Bande zunichte gemacht. Denn diese Worte zurückzunehmen, zu verleugnen, das kann ich nicht.

Ich hätte sie aufhalten sollen. Hätte sie K.O. Setzten sollen. Aber ich habe es nicht. Konnte ihr nicht wehtun. Ich bin ein Vollidiot, ein völliges Arschloch. Statt ihr zu helfen, sie zu verstehen und zu unterstützen, verurteile ich ihre Ideale, die sie schon immer an den Tag legt, auch damals schon unter Rogers Piratenflagge.

Ich balle meine rechte Hand zur Faust und hämmere damit auf den Stein unter mir. Dass der Boden das nicht standhält, bekomme ich nicht mit. Große nasse Tropfen fallen auf das zersplitterte Gestein. Ich wische sie mir von den Wangen, was nicht viel bringt.

„Käpt'n", vernehme ich eine mitfühlende Stimme aus einem dicken Nebelschleier voller Schmerz. Ich schüttele den Kopf, will nichts mehr wissen, nichts mehr mitbekommen und niemanden mehr sehen.

Was habe ich nur getan?

Eigentlich alles nur zu ihrem Wohl. Leider ist das gewaltig nach hinten losgegangen. Und das alles wegen diesen verdammten Drachen!

Ich kann mich noch gut an das erste Zusammentreffen mit diesen Biestern erinnern. Ich hatte mir fast in die Hose gepisst vor lauter Angst. Das Wissen, dass dieses Monster nur das Maul aufmachen und die Red Force mit einem Gebrüll in ihre Einzelteile zerlegen könnte, war beängstigend und ging gewaltig auf die Psyche.

Und trotz dieser Angst, die sich ebenfalls in Kiras Augen widerspiegelte, als wir uns ansahen und sofort die Gedanken des jeweiligen anderen verstanden, rappelte sie sich auf und kämpfte gegen einen Gegner, den man nicht besiegen konnte.

Ich war so fasziniert von dieser Frau, gleichzeitig durchstand ich Höllenqualen, weil ich sie nicht verlieren wollte. Seitdem, der Kampf, die Entführung, Dragon Island und alles andere, fahren meine Gefühle halsbrecherische Achterbahnen in Endlosschleife.

Den zweithöchsten Punkt erreichte mein Gefühlschaos, als ich erfuhr, dass das ganze Geschehen, der Krieg, die Erwartungen und die Drachenelemente, Kiras Leben fordern. Nur so kann der Krieg beendet werden und die Insel in Frieden leben.

Ab da wusste ich auf Anhieb: Ich werde das niemals zulassen.

Ich könnte es nicht ertragen, sie sterben zu sehen. Ich liebe sie verdammt noch mal! So stark, dass es mir selbst Angst einjagt. Und ich wollte alles daran setzten, sie in Sicherheit zu wiegen.

Doch jetzt hocke ich hier mit aufgeschürfter Hand, gebrochenem Willen, verlorener Liebe und einem beschissenen Ergebnis. Ich habs versaut.

Vielleicht hätte ich es ihr sagen sollen, mit ihr in Ruhe darüber reden sollen. Gemeinsam hätten wir bestimmt eine Lösung gefunden, so wie immer.

Jedoch ist JETZT alles zu spät. Ich kann das Geschehene nicht mehr ändern, sosehr ich es auch will. Das Einzige, was ich aus meinem Fehler machen kann, ist zu lernen und es in der Zukunft besser machen. Aber es gibt keine Zukunft. Nicht für sie und mich.

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