•09•

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Am nächsten Tag bin ich dementsprechend müde und erschöpft. Meine Mutter hat mir zwar angeboten, zu Hause zu bleiben, jedoch habe ich bereits fast eine Woche gefällt und kann mir nicht mehr Fehlstunden leisten. Irgendwie benötige ich immer noch einen Schulabschluss.

,, Guten Morgen.", grinst Ethan mich an und legt seinen Arm um meine Schulter. Seine gute Laune nervt mich. 

,, Sei nicht so happy.", murmel' ich genervt und massiere meine Schläfen. Ich hätte wirklich zu Hause bleiben sollen. 

Ethan löst sich sofort von mir und stellt sich vor mich. Seine Hände liegen auf meinen Schultern und sein besorgter Blick verweilt auf meinem Gesicht.

,, Ist alles okay?", fragt er leise. Seine Stimme hört sich besorgt und leicht kratzig an; so als würde er gleich anfangen zu heulen. Oder mich ganz fest in den Arm nehmen. Ich bevorzuge Variante zwei.  

,, Ich habe nur schlecht Geschlafen.", antworte ich und ringe mir ein Lächeln ab. 

,, Okay, was haben wir jetzt?", wechselt mein bester Freund das Thema. Ethan kann ziemlich viel, er ist überdurchschnittlich schlau, nur seinen Stundenplan kann er sich nicht merken.

,, Kunst.", antworte ich grinsend. Kunst ist eines der wenigen Fächer, die ich mag und kann. ,, Ach, da muss ich noch was zu sagen."

Gespannt schaut Ethan mich an und mustert angeregt meine Mimik. 

,, Wir haben eine neue Schülerin.", fange ich an. ,, Ihr Name ist Moon und ich habe mich, da ihr alle gestern besseres zu tun hattet, angefreundet. Sie ist ganz nett."

Ethan sagt nichts dazu, eigentlich muss er irgendeinen Spruch wie 'Du kannst dir Freunde machen?' sagen und mich damit aufziehen. Doch nichts. Schweigen. Stille. 

Ohne etwas zu sagen setzt er sich in Bewegung und ich trabe ihm hinterher. 

Im Kunstraum angekommen setzen Ethan und ich uns auf unsere Plätze und packen unsere Sachen raus. Moon kommt kurz nach uns in den Raum, hinter ihr schlendert Devin in den Raum, welcher -ganz nebenbei- nicht besonders gut gelaunt aussah und sich ohne jemanden eines Blickes zu würdigen auf seinen Platz setzt. 

,, Violet.", sagt Moon fröhlich und verbeugt sich. Kichernd setzt sie sich neben mich und schmeißt ihre Tasche auf den Tisch. 

,, Du bist auch ganz speziell.", erwider' ich lachend. ,, Das ist übrigens Ethan. Ethan, wie erwähnt, Moon."

,, Ach, du redest über mich?", fragt sie und wackelt mit den Augenbrauen ehe sie anfängt zu lachen.

,, Natürlich, man lernt nicht jeden Tag Verrückte Blondinen mit Teddybäraugen kennen.", antworte ich lächelnd und grinse sie an. Irgendwie hat sich meine Laune auf einmal schlagartig verbessert.

,, Pff, du hörst dich an, wie mein Bruder. Er nennt mich immer Teddy nur wegen meinen Augen.", murmelt sie genervt und verschränkt die Arme vor der Brust. Jedoch kann ich ihr ansehen, dass sie es nicht erst meint und sich stark beherrschen muss, nicht in lautes Gelächter auszubrechen. 

,, Älterer oder jüngerer Bruder?"

,, Jüngere." Auch bekannt als Liam Petrov. 

Ich verziehe mein Gesicht und wende mich zu einem fragend schauenden Ethan. Lächelnd klaue ich einen seiner Schokoriegel, welche er dummerweise auf seinem Tisch liegen hatte, und stecke ihn mir ein. 

,, Das war meiner.", protestiert er und zieht einen Schmollmund. 

,, Jetzt nicht mehr.", antworte ich grinsend und pieke in seine linke Wange. ,, Außerdem hättest du ihn mir so oder so gegeben."

Violet ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt