Violet ✔

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,, Was ist jetzt zwischen Devin und dir passiert?", fragt Moon als sie die DVD ausschaltet und zu Devin rüber schielt. Dieser ist bereits nach dem ersten Film eingeschlafen und sieht -ganz nebenbei- total niedlich aus. Moon und ich haben übrigens bereits drei Filme angeschaut.

Ich schüttle den Kopf. ,, Es ist nicht so wichtig. Was wollen wir jetzt machen?"

Moon mustert mich kurz, springt dann von der Couch auf und verschwindet im Flur. Unsicher, was ich jetzt machen soll, bleibe ich auf der Couch sitzen und hole mein Handy aus meiner Pullovertasche.

Wenig später kommt Moon wieder ins Wohnzimmer. In ihrem Gesicht ist ein fieses Grinsen und ihre Augen strahlen vor Freude. Hinter ihrem Rücken zieht sie einen Sharpie hervor.

,, Nein, das willst du jetzt doch nichts wirklich machen.", flüster' ich aufgebracht und lasse mein Handy neben mich auf das weiche Polster fallen.

,, Oh doch. Willst du auch?", fragt Moon und kniet sich vor ihren schlafenden Bruder auf den Boden.

Ohne auf eine Antwort von mir abzuwarten zieht sie die Kappe des schwarzen Stiftes ab und führt ihn geradezu quälend langsam an Devin's Gesicht. Konzentriert zieht sie die Augenbrauen zusammen und fängt an Linien auf die Stelle zwischen Lippe und Nase aufzumalen.

,, Und wie findest du sieht er aus?", fragt Moon als sie sich zufrieden von dem Gesicht von Devin entfernt. ,, Ist es mir gelungen?"

,, Du hast es wirklich gemacht.", atme ich leicht schockiert aus. ,, Er wird dich sowas von umbringen."

,, Denkst du, dass ist das erste Mal? Er hätte eben nach der Fütterung gehen sollen. Außerdem weiß er, dass ich auf solche Ideen komme.", erwidert sie schulterzuckend und setzt die Kappe wieder auf den Stift damit er nicht austrocknet.

Auf einmal spaziert Liam ins Wohnzimmer. Er hatte seine Aufmerksamkeit ganz auf sein Handy beschränkt, schenkte sie jedoch sofort uns als er uns vor Devin stehen sah.

,, Was hast du angestellt, Moon?", fragt er leise und bewegt sich auf uns zu, sodass er ins Gesicht seines Bruders blicken kann. ,, Nicht schon wieder."

,, Sei nicht so laut. Er wacht sonst noch auf.", mahnt Moon und dreht sich um.

,, Du weißt, dass das eine idiotische Idee gewesen ist? Du weißt, was letztes Mal passiert ist.", erinnert sie Liam und dreht sich in die Richtung seiner Schwester.

Ich bleibe immer noch mit dem Blick auf Devin stehen. Selbst mit den schwarzen Strichen im Gesicht, welche an jedem anderen Menschen dämlich aussehen würden, standen ihm und ließen ihn, wie immer, so unfassbar fern erscheinen.

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen drehe ich mich zu Moon und Liam um.

,, Ich habe keine Angst vor ihm.", erwidert Moon selbstbewusst und verschränkt die Arme vor der Brust.

,, Was auch immer.", murmelt Liam genervt und dreht sich zu mir um. ,, Sophia hat versucht dich zu erreichen."

,, Okay?", erwider' ich unentschlossen, was ich von Liam halten soll. Ich mochte Liam nie besonders. Im Kindergarten hat er mich ständig mit Sand beworfen und an meinen Haaren gezogen. Und jetzt fühlt er sich besonders toll nur weil er irgendeine wichtige Position in der Football-Mannschaft hat.

Aber Sophia ist meine Freundin und ich sollte ihn akzeptieren, als ihren Freund. Auch wenn ich mir sicher bin, dass er sie verletzen wird. Liam Petrov ist kein Beziehungstyp und dies wird sich bestimmt nicht in naher Zukunft ändern.

,, Habt ihr mir auch eine Pizza bestellt?", fragt er und schaut zu Devin ehe er sich wieder zu Moon umdreht.

,, Nein.", antwortet sie und grinst ihn an. ,, Und jetzt verschwinde. Hab keine Lust mehr auf dich. Schlimm genug, dass dein Bruder einfach hier geblieben ist."

,, Er ist auch dein Bruder."

,, Nah, warten wir ab, was der DNA-Test sagt."

,, Das ist nicht witzig."

,, Finde ich schon."

Ohne dem Streit weitere Beachtung zu schenken, setze ich mich wieder auf die Couch und nehme mein Handy wieder zur Hand. Ich hatte einige Nachrichten von Sophia und eine von Bay. Bay's Nachricht ist ein einfaches 'Dankeschön' und Sophia's Nachrichten habe ich nicht geöffnet.

,, Könnt ihr beide mal die Fresse halten?", bittet Devin und rollt sich auf den Rücken. Sofort verstummen Moon und Liam und schauen ihn mit großen Augen an. Auch ich habe mein Handy zur Seite gelegt.

,, Was ist?", fragt er und setzt sich nun auf. ,, Sie hat mir wieder das Gesicht angemalt?"

Liam nickt und Moon bricht das Schweigen indem sie in Gelächter ausbricht. Auch ich kann mich nicht zusammenreißen und fange an zu lachen. Devin hingegen scheint nicht besonders erfreut und schaut sich sein Gesicht im Spiegel, welcher an der Wand hängt, an.

,, Du willst mich doch verarschen.", murmelt er und reibt sich über's Gesicht. ,, Warte ab, Moon, warte ab." Mit diesen Worten geht Devin aus dem Zimmer.

Moon dreht sich zu mir um und grinst mich an. ,, Darf ich dich was fragen?" Ihr Grinsen ist verschwunden. Nun schaut sie mich Ernst an.

,, Sicher, was willst du wissen?", erwider' ich und drehe meinen Oberkörper zu ihr um.

,, Nachdem wir damals shoppen waren und ich mich bei dir entschuldigt habe, hast du geschrieben, dass Madeline und du euch bereits schlimmer und vor größerem Publikum gestritten habt. Was ist die Story dazu?", fragt sie aufgeregt, sodass sie anfängt auf dem Sofa auf und ab zu wippen.

Ich fange an zu lachen. ,, Nicht nur einmal. Wir streiten uns ständig wegen den dümmsten Sachen. Als meine Schwester ausgezogen ist, haben wir, meine Eltern und ich, ihr beim Einrichten ihrer neuen Wohnung geholfen und da Angebote-Woche bei Ikea war, fuhren wir zu Ikea. Wir verbrachten Stunden damit irgendeine Scheiße für die Wohnung auszusuchen, sodass ich ziemlich müde wurde und mich, während meine anderen Familienmitglieder sich Bilder anschauten, in eines der Betten gelegt habe und nur kurz meine Augen schloss. Auf einmal riss mich Madeline vom weichen Bett runter und fing an mich anzuschreien. Und da Angebote-Woche war, waren ziemlich viele Leue da unterwegs und alle haben uns blöd angestarrt, da wir sozusagen einen Schrei-Wettbewerb veranstaltet haben."

,, Du hast dich einfach in eines der Betten bei Ikea gelegt? Während total viele Menschen um dich herum waren?", wiederholte Moon die Hauptaussagen und versucht ihr bestes nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.

,, Ja, fand meine Mutter auch nicht so toll.", bestätige ich und bringe Moon dazu in Gelächter auszubrechen.

,, Und dann Vater?", fragt sie nachdem sie sich beruhigt hat.

,, Bei Ikea fand er es nicht so toll. Aber zu Hause hat er mir einen High-Five dafür gegeben und gesagt, dass ich mich das nächste Mal in den Schränken verstecken und wenn jemand ihn dann öffnet 'Ich bin zurück aus Narnia' sagen soll."