Wir gehen einige Meter den Strand entlang und gelangen nach einigen Minuten auf einer kleinen Klippe. Die Aussicht ist atemberaubend. Die Sonne steht mitten am Horizont und das Wasser glitzert in einem reinen hellen blau.
Die Szenerie ist idyllisch und beruhigend. Für einen Moment schließe ich zufrieden meine Augen und atme tief ein. Der warme Geruch nach Salzwasser steigt mir in die Nase.
,, Ich wusste, dass dir der Ort gefallen würde.", erschreckt mich Devin mit seiner Stimme und schlingt seine Arme von hinten um mich.
Ich öffne meine Augen wieder, nehme den Blick jedoch nicht vom Ausblick vor mir.
,, Das ist kitschig.", erwidere ich schulterzuckend, versuche angestrengt mein Lächeln zu verbergen.
Natürlich bemerkt Devin dies und legt sein Kinn sachte auf meinem Kopf ab. Seine Arme sind immer noch um mich geschlungen und seine Körperwärme lässt mich ungewollt wohl fühlen. Am liebsten würde ich länger so stehen bleiben.
,, Wie geht es deinen Rippen?", wechsel' ich das Thema und drehe mich, immer noch in seinen Armen, zu ihm um. Ich schlinge vorsichtig meine Arme um seinen Oberkörper.
Er schaut einen Augenblick genervt zu mir herunter, ehe er sein Sunny-Boy-Lächeln aufsetzt und belustigt die Augenbrauen hoch zieht.
,, Wie komme ich zu der Ehre, dass du mich umarmst?", geht er meiner Frage aus den Weg und verstärkt seinen Griff um mich, sodass ich enger an ihn gedrückt werde.
,, Ich würde sagen, dass du heute einfach Glück hast.", erwider' ich selbstbewusst. ,, Naja, wenn du nicht willst, kann ich dich jetzt auch los lassen."
Devin lacht auf und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. ,, Und wie willst du das anstellen?", fragt er immer noch leicht lachend.
Ich schaue provozierend zu ihn hoch. ,, Oh, da kommen mir schon ein paar Sachen in den Sinn, Devin."
Auf einmal löst sich Devin von mir und geht einige Schritte zurück. Mit erhobenen Händen schaut er mich belustigt an. ,, Ruhig, Tiger.", presst er hervor ehe er in einen Lachanfall verfällt.
Ich beobachte genervt, wie er mehrere Minuten lang lauthals lacht und sich an seinen Knien abstützt, um nicht auf den Boden zu fallen.
,, Oh, du hättest.", er macht eine Pause, um zu lachen. ,, Dein Gesicht sehen sollen."
Ich lege meinen Kopf schief und schaue ihn warnend an. ,, Gehts, oder muss ich dir erst weh tun?"
,, Das würdest du doch niemals machen.", erwidert er gespielt eingeschnappt und wischt sich die Lachtränen aus den Augenwinkel.
Arschloch. ,, Wetten wir?", frage ich provokant und grinse ihn unschuldig an.
Wieder hebt er seine Hände, wobei er auf seine Armbanduhr schaut. ,, Es ist schon spät. Wir müssen los. Moon wird mich umbringen, wenn ich nicht vor ihr zu Hause bin.", sagt er und dreht sich mitten im Satz um, um in Richtung meines Wagens zu gehen.
Irritiert schaue ich ihm einige Sekunden hinterher, ehe ich verstehe, was er gesagt hat und renne los, um ihn einzuholen. Natürlich hole ich ihn erst am Auto ein und bekomme dafür einen amüsierten Seitenblick.
Ohne irgendetwas zu sagen setzen wir uns beide ins Auto. So geht es die ganze Autofahrt bis zu dem Haus seiner Familie.
,, Kannst du mich nicht nach Hause fahren?", frage ich müde und gähne. Es ist zwar erst früher Nachmittag, jedoch habe ich die Nacht eher wenig geschlafen und muss dies ganz schnell nachholen.
,, Nein.", antwortet er grinsend und steigt aus. Ich mache ihm nach und steige aus meinen eigenen Auto. Natürlich wartet Devin nicht auf mich und ich muss ihm wieder hinterher sprinten.
Wie der Gentleman, der Devin ist, ignoriert er meine Präsenz und geht ins Haus, ohne vorher nachzusehen, ob ich ihm folge oder nicht.
Wahrscheinlich weiß er, dass ich ihm wie ein kleiner verlorener Welpe hinterher laufe. Aber nur, weil er meinen Autoschlüssel hat.
,, Ist alles vorbereitet?", fragt Devin Moon flüsternd, als diese plötzlich aus dem Wohnzimmer gelaufen kommt.
Grinsend wirft sie mir einen Seitenblick zu und grinst wissend. ,, Ja, da ich aber glaube, dass es regnet, hab ich das Poolhaus hergerichtet.", antwortet sie genauso leise.
Zu doof, dass sie nicht flüsternd können und ich alles mithöre.
,, Gut, danke, Schwesterherz.", bedankt er sich bei ihr und nimmt sie kurz in den Arm, wobei er bedenkt, sie so zu halten, dass sie nicht an seine gebrochenen Rippen kommt. Wahrscheinlich fällt es ihr nicht auf. Mir schon.
,, Immer wieder gern.", erwidert sie kichernd und löst sich von ihm. ,, Wir sind heute übrigens allein. Mum und Dad sind für paar Tage in Vancouver, wo Liam ist, keine Ahnung. Er hat mir nur geschrieben, dass er nicht nach Hause kommt."
,, Okay.", gibt Devin desinteressiert von sich und dreht sich dann zu mir um. ,, Komm her.", sagt er an mich gerichtet und schaut mich auffordernd an.
Ich verdrehe meine Augen und verlager' mein Gewicht auf meine linke Körperhälfte. ,, Muss das jetzt sein? Kann ich nicht einfach nach Hause und schlafen?"
,, Nein.", antworten beide Geschwister gleichzeitig und verfallen in einen Lachanfall.
,, Wow, ich will wirklich nicht wissen, was für Medikamente man euch gibt.", murmel' ich genervt. bleibe jedoch an Ort und Stelle stehen und beobachte Moon und Devin.
Als sie sich wieder beruhigt haben, schauen sie sich kurz gegenseitig an, ehe Moon auf mich zu kommt und mich kurz zur Begrüßung Umarmt.
,, Viel Spaß.", ruft sie viel zu laut neben mich und rennt kichernd weg, ehe ich ihr ins Ohr schreien kann.
,, Im ernst, deine Schwester hat sie nicht mehr alle.", murmel' ich an Devin gewandt und verschränke die Arme vor der Brust. ,, Kann's dann mal los gehen? Ich möchte in mein Bett."
,, Natürlich.", grinst Devin und streckt seine Hand nach mir aus. Genervt, und auch viel zu müde, ergreife ich diese und lasse mich von ihm durch das Wohnzimmer, durch den Garten bis zu einem kleinen Häuschen -wahrscheinlich dem Poolhaus von dem Moon vorhin sprach- ziehen. Gespannt, und immer noch genervt, bleibe ich davor stehen und schaue Devin gespannt an.
Dieser öffnet die weiße Holztür und schubst mich leicht in das Innere des Häuschen. Ich bleibe geschockt stehen und blicke mich um. Moon hat den Raum in eine Art Heimkino umgestaltet. Am einen Ende des Raumes liegen ziemlich viele Kissen und Decken auf den Boden, vor denen Süßigkeiten und andere Leckereien stehen. Dahinter ein Projektor. Am anderen Ende des Raumes ist eine riesige Leinwand aufgebaut. Es ist allgemein Dunkel im Raum, das einzige Licht kommt von den Lichterketten an den Wänden.
Es ist wunderschön.
,, Wow.", gebe ich staunend von mir und drehe mich zu Devin um.
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Ich verspreche, es wird bald wieder regelmäßig was kommen!
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Violet ✔
ChickLit» Du kannst dich nicht vor deiner Vergangenheit weglaufen, geschweige den verstecken.«