Silber See

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Ich ging langsam aus der Höhle in die Dunkelheit.  Es war kühl. Der Mond schien hell auf die Erde.  Das ganze Wasser spiegelte sich in einem silbernen Glanz.  Es war so still und  angenehm.  Meine nackten Füße lagen auf dem kalten Kies. Ich streckte meine Arme zur Seite, schloss meine Augen und atmete tief ein. Ja ich war frei.

Es roch schön, nach der Natur die jetzt noch schlief. Vielleicht waren die anderen jetzt tot. Die Engel werden sie bestimmt abschlachten.  Trauer kam in mir hoch.  Das ist sicher alles nur meine Schuld!  Tränen traten mir langsam in die Augen.  Ich habe sie sozusagen aus dem Dorf gelassen, damit die Engel noch das Katz und Maus Spiel mit ihnen treiben können.

Ich fiel auf den Boden. Meine Knie lagen jetzt auch auf dem kalten Kies und mit meinen Händen hielt ich mir die Augen.  Leise schluchzte ich damit die anderen beiden nicht aufwachten. Ich legte meine Hände weg und sah auf den großen See.  Er war immer noch Silberfarbig.  Wie flüssiges Metall.  Ich  stand auf und lief zum Ufer.  Eigentlich wollte ich das gar nicht, aber ich lief einfach hin. Sein stilles rufen lockte mich ran. Ich schaute in mein verschwommenes Spiegelbild. 

Ich hatte sie also zum Tode verurteilt.  Eine Träne löste sich von meiner Wange und fiel ins Wasser.  Sie war klein. Dennoch zog sie über den ganzen See große Kreise. 

" Nein ich habe sie nicht zum Tode verurteilt.  Ich habe ihnen die Freiheit geschenkt".

flüsterte ich leise und schaute über den See.  Wie ich die Natur vermisst habe. Dabei war ich ja noch nie frei.

Trotzdem kommt sie mir irgendwie bekannt vor. Es raschelte auf der anderen Seite des Sees und ich schreckte auf.  Was war da? Plötzlich fühlte ich mich bedroht.

Devil and Angel- PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt