Gefangen

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Als die Person sich nicht bewegt und mir mit dem Licht ins Gesicht strahlt, fühle ich mich etwas blöd. Langsam senke ich meinen Blick auf den gelb beleuteten Schnee. Ich sehe wie kleine flocken auf uns runter fallen und sich sanft am Boden ablegen. Es beginnt zu schneeien. Plötzlich höre ich ein lautes Schluchzen der Person und sehe auf. Das Feuer erlischt und die Person bricht zusammen, sie fällt auf mich drauf und umarmt mich sehr. Sie drückt mich immer mehr an sie ran. Ich spüre diese Wärme, die diese Person ausstrahlt. Langsam lege ich meine Arme auch um den schmächtige Körper.

Wer ist diese Person bloß? Ich merke wie sie ihren Kopf auf meiner Schulter liegen hat und weint.  Das Schluchzen ist laut und sie lässt mich nicht mehr los. Ihre Kapuze löst sich von ihrem Kopf und ich sehe ihre zerstrubbelten Haare die bis zu ihrer Schulter gehen. Aber etwas anderes beunruhigt mich, zwei große Hörner kommen mir sehr bekannt vor. So große Hörner, in dieser Vorm, hatte nur Ronja.

Mein Herz bleib stehen. Ein Ruck ging durch mich. Ich spürte keine Freunde, sondern nur noch mehr Schmerz.  Wenn sie hier alleine ist und die anderen nicht hier............

Ohne etwas zu tun lasse ich sie los und stehe auf. Meine Muskeln zerren und ziehen vor Schmerz.  Ich bin zu sehr ausgekühlt.  Ich gehe zwei Schritte von ihr weg, drehe mich nicht um und lasse sie hinter mir am Boden zerstört liegen. Ich sehe in die dunkle Nacht.  Ich fühle nichts mehr....... Nichts....... nur leere.

Langsam drehe ich mich zu Ronja um. Aber auch sie kann nich alleine zurück bleiben. Ich gehe zu ihr hin und helfe ihr hoch. Sie weint immer noch und kann vor schluchzen sich nicht mehr regen. Ich nehme ihren Arm über meine Schulter und stütze sie. Mit trägen Schritten laufen wir durch den Schnee. 

Still keiner spricht. Auch wenn es wahr sein sollte und Nyda, Gabor und Tabea nicht mehr leben sollten, Ronja und ich müssen zusammen weiter. Auch wenn dieser Gedanke mir das Herz bricht, aber Nyda hätte es so gewollt. Wenn Ronja sich wieder gefangen hat werde ich sie fragen.

Von weitem erkenne ich eine kleine Höhle.

"Komm Ronja,  dort drüben ist eine Höhle. Lass uns dort über Nacht bleiben."

Ich bekomme keine Antwort. Langsam laufen wir darauf zu und meine Muskeln wehren sich. Langsam gehe ich in die Höhle uns teste ob sie auch nicht zusammenbrechen kann. Als ich Ronja mit rein ziehe und auf einer Stelle hin stelle, drücke ich sanft mit meinen Händen auf ihre Schultern und sie setzt sich auf den Boden.

Ich setzte mich neben sie und rutsche zu ihr hin. Sie vergräbt weinend ihren Köpf in ihren Armen.  Ich starre kalt die Einwand vor mir an. Ich spüre wie sich eine starke Gänsehaut auf mir ausbreitet und mir ein kalter Schauer den Rücken runter läuft. Langsam beginne ich zu zittern und meine Zähne beginnen zu klappern.

Wenn Lenn jetzt da wäre würde er mich bestimmt wärmen wollen. Bei diesem Gedanken zieht sich mein Bauch schmerzhaft zusammen. Ich darf nicht an ihn denken..... Aber ich muss jetzt die ganze Zeit an ihn denken.

Ich senke meinen Blick auf  den Eisboden und sehe, wie das Eis das dumpfe Mondlicht spiegelt. Langsam werde ich müde.  Diese Kälte zwingt mich sogar zu schlafen.  Meine Augenlieder fallen immer wieder zu, bis ich zu schwach bin um sie wieder zu öffnen.  Ich rutsche über den Boden weg und liege quer auf dem Boden. Meine Muskeln sind kalt und ziehen. Ich weiß wenn ich jetzt einschlafe werde ich nie wieder aufwachen. Doch schön längst hat die Müdigkeit über mich gewonnen.

Ich höre wie Ronja verweint meinen Namen ruft aber ich kann nicht darauf reagieren. Mit meinen Gedanken verlasse ich diese Höhle, dieses Gebirge und dieser dunklen Nacht. Es wird hell um mich und plötzlich auch sehr warm. Ich schlafe das weiß ich.

Devil and Angel- PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt