Wozu aufschieben?

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-Stuart's Sicht-

Ich saß in meinem Zimmer und dachte über das Gespräch eben mit Thomas nach. Da war einerseits sein Geständnis, dass er scheinbar etwas für meine beste Freundin Danielle empfindet. Ich weiß nicht, was ich dazu denken soll...Ich mag beide sehr gerne. Auch Thomas ist mittlerweile sowas, wie mein bester Freund. An sich denke ich, dass sie süß zusammen wären, aber was ist, wenn sich da was zwischen den beiden entwickeln würde und sie dann zwischendurch Stress miteinander hätten? Ich wäre zwischen zwei Fronten! Aber diesen Gedanken verwarf ich gleich wieder, denn das war irgendwie egoistisch von mir.

Mein eigentliches Problem sind eh nicht die zwei, sondern eher Berry's Gefühle für mich und Thomas Worte darüber, die in meinem Kopf hallten:

'Ich verliebe mich in den Menschen und nicht in das Geschlecht.'

Das leuchtete mir zwar ein, aber trotzdem kam ich nicht mit der Situation zwischen mir und Berry klar. Was mich nervös an dieser Sache machte, ist dass ich jedes Mal spürte, wie ich rot wurde, wenn Berry mir ein Kompliment machte. Das dürfte doch eigentlich nicht passieren, wenn einen solche Komplimente absolut kalt lassen würden oder?
Als wenn ich nicht schon beschäftigt genug gewesen wäre mit meinen Gedanken,piepte jetzt auch noch mein Handy. Eine SMS von Berry:

'Hey Stuart! Lust vorbei zu kommen? Zum Proben? Ich will dich nicht stören, aber ich hätte jetzt gerade Zeit und wir haben noch viel Text zu lernen.'

Außerdem war da noch der Kuss den wir lernen mussten und ich hatte das Gefühl, dass er das heute üben wollte. Bei dem Gedanken wurde mir wieder schwindelig, weshalb ich überlegte, ob ich wirklich zusagen will oder nicht. Jedoch würde ich das unvermeidliche nur Aufschieben, also sagte ich doch zu und war innerhalb einer halben Stünde auch schon bei ihm.

"Schön, dass du Zeit hattest. Ich war mir nicht sicher,ob du kommen würdest. Ich habe das Gefühl, dass ich dich irgendwie nerve.", sagte Berry, als ich mit ihm auf sein Zimmer kam.

" Nein Nein...So ist es nicht. Da ist bloß ein riesen Durcheinander in Moment in meinem Kopf. Lass uns nicht darüber sprechen,sondern einfach Proben ja?"

Berry nickte Verständnisvoll.

"Welche Szene wollen wir denn heute üben?", fragte ich ihn.

" Such du aus. Mir ist das egal."

"Du schlägst nicht die Kussszene vor?", fragte ich überrascht.

" Ich will dich nicht unter Druck setzten. Ich kann mir vorstellen, dass das für dich nicht so angenehm ist. Deshalb gebe ich dir die Zeit die du brauchst."

"Dann lass uns das heute bitte durchziehen. Je früher, desto besser....", schlug ich vor.

Skeptisch schaute er mich an, was wohl an meinen etwas gleichgültigen und genervten Tonfall lag.

"Sicher?"

"Wozu Aufschieben?"

Wahrscheinlich klinge ich so, als wenn es das aller Schlimmste auf der Welt wäre einen Jungen zu küssen. Dabei habe ich gar nichts gegen Jungs, die auf andere Jungs stehen. Meine Gereiztheit liegt glaube ich nur daran, dass ich selber total verwirrt über mich bin. So ein Verhältnis, wie das was ich zu Berry habe, ist ein anderes, als sonst mit anderen Kumpels von mir. Nehmen wir zum Beispiel meine Freundschaft zu Thomas: Alles locker. Man redet über alles Mögliche, wie richtige Kumpels, dass nun mal tuen. Mit Berry kann ich das einfach nicht, aber trotzdem verbringe ich gerne Zeit mit ihm ohne zu wissen, was ich eigentlich mit ihm reden soll, weil ich einfach zu nervös bin. So war ich bisher nur in Gegenwart von Mädels.

"Na schön. Dann mal los...", sagte Berry.

Unsere Zeilen konnten wir im Schlaf aufsagen. Das war definitiv unsere kleinste Sorge, aber von Wort zu Wort und Zeile zu Zeile pochte mein Herz mehr vor Angst und meine Knie wurden weicher.
Berry beendete gerade seinen letzten Satz und näherte sich mir unsicher,aber ich wich nicht zurück. Er legte eine Hand an meinen Hinterkopf und ich konnte schon nach wenigen Sekunden seinem Atem in meinem Gesicht spüren. Mein Herz schoss schon beinahe durch die Brust, denn eine solche Nähe zu einem Mann, war ich nicht gewohnt. Mein Gegenüber Schloss eine Augen, was ich ihm gleich tat, um nicht sehen zu müssen, wie er immer näher kam. Seine Lippen legten sich auf meine und versuchten mich sanft dazu zu bewegen zu erwidern, was ich dann auch tat. Gänsehaut legte sich über meine Arme und ein warmes Gefühl machte sich in mir breit. Komischerweise.... fühlte es sich nicht falsch an. Ich bemerkte gar nicht, dass unsere Lippen mittlerweile länger als notwendig aufeinander lagen und so war Berry hinterher der Erste, der sich schwerfällig löste.

" Wow...Stuart? Dafür, dass du das nicht wolltest, hast du dich aber mächtig ins Zeug gelegt.",sagte er erstaunt und irritiert.

In meinem Kopf drehte sich alles und ich konnte gar nicht wirklich begreifen, was da gerade passiert war. Es war extrem, was in mir passierte...Nicht mal Danielle hatte das bei mir ausgelöst,als ich vor zwei Jahren mit ihr zusammen war. So ein....Verlangen. Ich wollte das nicht. Ich wollte das wirklich nicht. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich schnappte meine Jacke,stürmte Richtung Tür und blieb noch mal kurz stehen.

"Es tut mir leid,Berry....."

Und dann war ich auch schon verschwunden. Ich wollte nur noch nach Hause. Berry rief noch nach mir, aber ich blickte nicht zurück. Zu Hause rannte ich ohne ein Wort an Thomas vorbei in mein Zimmer und knallte die Tür zu. Als ich mich aufs Bett warf und in mein Kissen weinte, hörte ich Thomas klopfen.

"Stuart?Alles okay da drinne?"

"Verschwinde einfach Thomas! Lass mich bitte einfach in Ruhe!", brüllte ich.

" Aber Stu! ich mach mir Sor..."

"HAU AB DU IDIOT!", unterbrach ich ihn und Thomas Schritte entfernten sich.

Fortsetzung folgt...

Der Mitbewohner meines besten Freundes (Thomas Brodie-Sangster FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt