Das Wochenende läuft wie geplant und ich fasse es nicht, aber wir meistern den Umzug tatsächlich komplett. Die Maklerin verspricht meinem Vater, dass unser altes Haus innerhalb von einem Monat verkauft ist und er ist überglücklich.
Im Laufe der Woche gewöhne ich mich immer mehr an die neue Umgebung und Familie Irwin gewöhnt sich so langsam an mich. Harry ist noch in dem Alter, dass er zwar schon versteht, dass ich mich nicht wie ein „normales" Mädchen benehme, aber es ist ihm noch egal. Er mag, dass er jetzt neben Ashton noch mich hat, um draußen Fußball zu spielen und das ist für ihn scheinbar das wichtigste und ich werde von ihm nach unserem ersten Spiel ohne Probleme als neue Schwester akzeptiert.
Mit Lauren ist es schon etwas schwerer. Sie findet mich ein bisschen komisch und ist etwas zurückhaltend. Es macht mich ein bisschen traurig zu sehen, wie locker sie mit ihrem großen Bruder umgeht, sich aber von mir kaum anfassen lässt. Aber was soll's? Vielleicht müssen wir uns einfach nur noch mehr aneinander gewöhnen.Für Anne ist es allerdings scheinbar eine riesige Überraschung, als sie am Montag sieht, dass ich in Jogginghose, Hoodie und meiner Sporttasche zu Ashton ins Auto steigen möchte – ja, Ash fährt auch immer mit dem Auto in die Schule und deshalb muss Andrew mich nicht mehr abholen. Sie hält mich tatsächlich zurück und fragt, ob ich vergessen hätte mich anzuziehen. Mein Dad bricht in Gelächter aus und so lässt sie mich gehen. Als ich auch am Dienstag und Mittwoch in ähnlichem Aufzug zur Schule gehe, schleppt sie mich am Nachmittag in die Stadt und will mir ganz viele neue Klamotten kaufen. Ich weigere mich aber „weiblichere" Sachen zu kaufen und irgendwann gibt Anne es auf und wir einigen uns auf ein paar lose Tops und eine Jeans im Boyfriendcut. Ich hab schon ein oder zwei davon zuhause, aber ich bevorzuge doch einfach Jogginghosen... Direkt am Donnerstag zwingt sie mich regelrecht eine von den Jeans anzuziehen und ich kombiniere es mit einem der vielen Shirts, das ich in der Männerabteilung gekauft hab und einer Snapback und Anne scheint etwas verzweifelt. Abends kann ich sie dann auch mit Dad reden hören und er scheint ihr zu erklären, dass das einfach mein Stil ist und sie nicht versuchen soll, mich zu verändern. Ich bleibe versteckt im Flur stehen und bekomme auch mit, wie er ihr meine Faszination für Fußball erklärt und sagt, dass eben fast alle meine Freunde Jungs sind und sie sich nicht in seine Erziehung einmischen soll und er die Sache mit Jungenbesuch bei mir gut in der Hand hat. Da muss ich doch ein bisschen Lächeln. Anne wirft sofort ein, dass er doch nicht ernsthaft dafür sein kann, dass halbnackte Jungs bei mir im Zimmer sitzen dürfen, aber Dad lacht ihre Bedenken nur weg.
Ashton und ich kommen allerdings nach den ersten Tagen so gut aus wie erwartet. Wir lernen uns langsam kennen und er scheint mich – wie auch alle anderen Kerle – schnell als Kumpel zu sehen und das ist mein Ziel.
Am Wochenende bin ich also ziemlich zufrieden mit dem Ausgang der Situation und als Anne und Dad beim Frühstück verkünden, dass Harry und Lauren bei ihren Großeltern schlafen dürfen, während sie am Abend essen gehen, klatschen Ashton und ich uns ab, weil klar ist, dass ich meine kleine Einweihungsparty machen darf.
Dad stellt zwar klar, dass es nicht zu viele Leute sein sollten und er nicht will, dass irgendjemand was kaputt macht oder kotzt, aber das sind die selben Regeln, die auch früher für mich galten und Ashton kriegt von seiner Mum auch keine anderen Regeln. Sie sieht so aus, als ob sie noch etwas zu mir sagen will, aber ein Blick meines Dads bringt sie dazu wieder den Mund zu schließen und ich grinse meinen Vater breit und dankbar an.
Er weiß genau, wie viel es mir bedeutet, was mit meinen Freunden zu unternehmen und er kennt auch schon unsere „Männerabende" und weiß, wie das abläuft.Also bringt Anne ihre jüngeren Kinder am Nachmittag zu ihren Eltern und während sie und Dad sich noch fertigmachen, kommt schon Alexa rüber.
Ich öffne ihr mit einem breiten Grinsen die Tür und sie springt mich sofort an.
„Das Haus ist ja krass cool!", lacht sie und löst sich wieder von mir.
„Ja, viel größer als das alte... Aber dafür wohnen wir hier auch zu sechst", lache ich und lasse sie hinein. Sie schaut sich interessiert um und ich brülle nach Ashton, um ihn ihr vorzustellen. Er kommt in einer Sporthose und einem einfachen Shirt die Treppen aus seinem Kellerzimmer hoch und blinzelt meine beste Freundin überrascht an.
„Hi?", fragt er.
„Ash, das ist Alexa oder nur Lexa, meine beste Freundin und Lexi, das ist Ashton, mein neuer Bruder oder Mitbewohner, wie man's nimmt", lache ich und Ashton mustert uns vergleichend. Alexa macht sich von mir los und streckt Ashton die Hand hin.
„Hey! Schau nicht so doof, nicht alle sind solche Tomboys wie unsere Taylor!"
„Ja, das sehe ich", lacht Ash und nickt zu ihrem pinken Röckchen hin.

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Tomboy - Calum Hood FF
FanfictionTomboy - ein Mädchen, das sich jungenhaft verhält. Ja, das beschreibt Taylor Jones ziemlich gut. Seit sie ganz klein ist, trägt sie lieber dreckige Jeans und Shorts, als Kleider und Röcke. Schon als Kind hat sie lieber mit Autos als mit Puppen g...