Für das Wochenende ist eigentlich nichts Besonderes geplant.
Samstagvormittag arbeite ich im Garten ein bisschen an meinem Ballgefühl. Harry schaut mir zuerst begeistert zu und dann rufe ich ihn rüber, damit wir zusammen ein bisschen spielen können.
Beim Mittagessen klären Lauren und Anne uns darüber auf, dass sie in die Stadt Shoppen gehen möchten. Ich lasse mich von ihnen und dem lieben Blick von meinem Dad breittreten und gebe mein Okay mitzukommen.
Also schlüpfe ich aus meinen dreckigen Sportsachen und springe unter die Dusche. Frisch und mit ‚besseren' Klamotten lasse ich mich also von meiner Stiefmami und Stiefschwester in die Innenstadt entführen...Und ich bereue es sogar nicht.
Anne scheint zu merken, dass ich alles andere als Streit will und das nur für die allgemeine Stimmung und meine Beziehung zu den Beiden mache und deshalb scheint sie Gnade mit mir walten zu lassen. Natürlich halten sie und Lauren mir öfter Sachen hin, die ich unbedingt anprobieren soll, weil sie mir bestimmt soooo gut stehen. Es sind Sachen, die ich freiwillig nicht einmal anschauen würde, aber wie gesagt: Ich hab absolut keine Lust auf Streit. Weder mit Anne noch mit Lauren... Deswegen nehme ich ein paar der Sachen einfach wortlos und mit einem gezwungenen Lächeln an und verschwinde mit Lauren und Anne in den Umkleiden. Einmal bringen sie mich sogar dazu ein Sommerkleid anzuziehen, aber wie schon bei den anderen Sachen, von denen klar ist, dass sie mir nicht gefallen, nimmt Anne es mir danach mit einem kleinen Kompliment, wie hübsch ich darin aussah, einfach ab und hängt es zurück.
Ich bin froh, dass sie meine versöhnliche Stimmung zu bemerken scheint und ebenfalls netter zu mir ist, als sonst. Sie gibt mir zwar Sachen zum Anprobieren, versucht aber nicht einmal mir einzureden, dass wir auch nur ein Teil davon kaufen müssten. Lauren hingegen wundert sich, warum ich mir nichts kaufen möchte und sagt mir nicht nur einmal „ganz im geheimen", dass ich es ausnutzen sollte, wenn wir mit ihrer Mum shoppen sind – dann zahlt sie es schließlich und ich muss die Sachen nicht von meinem eigenen Geld kaufen. Ich lehne aber nur dankend ab.
Nach dem zweiten Laden seile ich mich möglichst unauffällig ab, um mir einen Burger zu holen. Anne steckt mir dafür ein bisschen Geld zu und ich lächle sie an, auch wenn ich mich ein bisschen ärgere, dass sie mich gesehen hat. Aber naja, zum Glück lässt sie mich ja einfach gehen und sagt nix dagegen, dass ich weggehen möchte.
Ich laufe zu einem kleinen Burgerladen und bestelle mir einen Chickenburger mit scharfer Soße und eine Cola. Es dauert nicht so lange, dann kriege ich auch schon meinen Teller und gehe wieder raus. Ich setze mich an einen Einzeltisch und genieße das Essen. Ich nehme mein Handy raus und schreibe ein bisschen mit Calum. Er ist über das Wochenende mit seinen Eltern und seiner Schwester zu seiner Tante gefahren, um sie und seine Großeltern zu besuchen. Sie kommen erst morgen Abend wieder zurück. Es ist wohl ganz nett, aber trotzdem auch relativ langweilig – wie Familienbesuche halt so sind.
„Taylor?"
Ich schaue von meinem Handy auf und lege den Burger wieder auf den Teller.
„Hey Anne", lächle ich und schaue mich nach Lauren um.
„Kann ich mich zu dir setzen? Lauren hat ein paar Freudinnen getroffen und da war ich natürlich sofort abgeschrieben."
Ich nicke nur und sie zieht sich einen zweiten Stuhl an meinen Tisch. Das Handy verschwindet wieder in meiner Hosentasche und ich muss einen Moment daran herumdrücken, bis es endlich einigermaßen bequem ist, ohne dass das Handy so weit rausschaut, dass es gleich rausfällt. Also wenn ich etwas wirklich an diesen Jeans nicht verstehe dann, warum man da nur so winzige Hosentaschen macht. Jedes Mädchen hat doch immer ihr Handy dabei!
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Tomboy - Calum Hood FF
Hayran KurguTomboy - ein Mädchen, das sich jungenhaft verhält. Ja, das beschreibt Taylor Jones ziemlich gut. Seit sie ganz klein ist, trägt sie lieber dreckige Jeans und Shorts, als Kleider und Röcke. Schon als Kind hat sie lieber mit Autos als mit Puppen g...