Kapitel 33

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Als ich meinem Dad noch im Auto den Zettel gegeben und verkündet habe, was das bedeutet, dachte ich, dass er einen Schreikrampf kriegt. Ohne Witz. Der hat beinah losgekreischt wie ein kleines Mädchen, dass ein Pony zu Weihnachten geschenkt bekommt.

Calum, Kyle und ich haben uns über meinen Dad totgelacht, aber als er uns versprochen hat, dass wir am Freitag bei mir unsere Aufnahme feiern können, fanden wir das alle ziemlich cool... Auch wenn man in Calums und Kyles Augen ein mulmiges Gefühl entdecken konnte. Mir war sofort klar wieso: Ob die Lust haben würden zu feiern, wenn sie doch nicht aufgenommen werden?

Aber darum brauchten wir uns gar keine Sorgen zu machen.

Am Freitag im Büro von Mr Grenville, kriegen nämlich wir alle drei fast die gleichen Blätter vor die Nase gelegt.

„Benjamin und Jenna sind sehr zufrieden mit euren Leistungen", hat er begonnen: „Man sieht, dass in euch allen noch mehr Potential drinsteckt, als ihr bisher gezeigt habt und wir hoffen, dass ihr euch bei uns völlig entfalten und alles aus euch rausholen könnt."

Ich habe Calum sofort feste umarmt und er schien ziemlich erleichtert zu sein, es in die Mannschaft geschafft zu haben. Er hat nämlich nur zufrieden gelächelt und sogar kurz beruhigt geseufzt. Ich hab ihn nur noch fester umarmt, um ihn zu beruhigen.

Unsere Eltern haben sich den Vertrag durchgelesen, aber da stand nichts drin, was uns nicht schon beim ersten Treffen gesagt wurde. Also haben wir ihn alle unterschrieben und sind seitdem offizielle Mitglieder der Jugendmannschaften des FC Sydney.

Im Flur hat Jenna mich kurz umarmt und auch Benjamin hat mir dazu gratuliert, dass ich schon morgen bei dem Spiel dabei sein darf. Dann hat er sich an Calum und Kyle gewandt.

„Ich wollte euch nicht umsonst, Jungs. Aber ihr müsst mir noch mehr zeigen, was ihr drauf habt, damit ihr dabei bleibt. Im Gegensatz zu Jenna, brauche ich niemanden dringend, deswegen werdet ihr auch erst einmal nur auf der Bank sitzen, bis ihr euch bewiesen habt."
Das hat der guten Stimmung für einen Moment einen kleinen Dämpfer verpasst, aber hey: Man wird nicht alle Tage bei einem großen Club angenommen!

Genau deswegen sind wir direkt danach mit meinem Dad einkaufen gefahren und ich habe allen unseren Freunden geschrieben, dass eine kleine Party bei mir stattfinden wird. Dad war es absolut egal, was ich alles in den Einkaufswagen werfe, also landen schnell drei Sixpacks Biere darin und ganz viel Knabberzeug.

Zuhause angekommen bin ich überrascht, als Ashton alleine im Wohnzimmer sitzt. Dad und ich bringen die Einkäufe rein und stellen alles in die Küche. Noch mehr überrascht Dad mich, als er den Kühlschrank, in den er das ganze Bier gepackt hat, zu macht und dann zu mir kommt.

„Anne und ich sind mit Harry und Lauren bei ihren Eltern. Bis zwölf seid ihr allein, Anne hat Ashton das Sagen überlassen: Also, was er für zu viel empfindet, gilt", sagt er etwas genervt und ich weiß, dass es gestern Abend wohl kurzen Zoff um die Regeln für die Party gab.

„Dann kommen wir und dann geht ihr bitte in dein Zimmer hoch, aber wie lange die Jungs bleiben ist mir eigentlich egal", lächelt er noch.

„Cool, danke Dad", grinse ich zurück.

Er geht raus und dreht sich in der Tür nochmal um: „Macht nichts kaputt und wenn doch, sorgt dafür, dass wir nichts merken!"

Ich lache auf und gehe ins Wohnzimmer rüber. Ash hat die Füße hochgelegt und schaltet durch das Fernsehprogramm. Indie liegt neben ihm und hat den Kopf in seinem Schoß.

„Was deine Mum davon halten würde", grinse ich und nicke zu ihm rüber.

„Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß", meint er schulterzuckend und wirft einen Blick auf die Uhr hinter sich. Anne mag den Hund, aber im Haus duldet sie ihn nur. Sie ist der Meinung, dass ein Hund nach draußen gehört und dort ist Indie deswegen auch meistens. Nur manchmal lässt sie Indie im Haus rumlaufen und ins obere Stockwerk darf der Hund schon gar nicht. Auch nicht zu Ashton ins Zimmer, obwohl es ja sein Hund ist.

Tomboy - Calum Hood FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt