Kapitel 14

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Am Montag geht wieder der ganz normale Schulwahnsinn los und lenkt mich anfangs ein bisschen ab. Ich hab Stress in Mathe, weil ich immer noch nichts verstehe, und in Geschichte habe ich die nächste Hausaufgabe vergessen zu machen und deswegen sitze ich in der Mittagspause im Klassenraum drinnen und hänge über meinem Blatt und versuche mir möglichst schnell sinnvolle Antworten aus den Fingern zu saugen.

Lexa bringt mir tatsächlich was zum Essen vorbei und bleibt dann bei mir sitzen. Sie versucht mit mir zu reden, aber ich höre ihr kaum zu. Ich muss dieses beschissene Blatt schaffen, ansonsten kriegt mein Dad einen Anruf... und dann kann ich ganz sicher mit einer Strafe rechnen. Er weiß, dass ich schon in Mathe auf der Kippe stehe und so Dummheiten, wie Hausaufgaben nicht machen, kann er einfach nicht verstehen. Da findet er es wirklich halb so schlimm, dass ich in Mathe einfach eine Niete und grundsätzlich ziemlich dumm bin. Für ihn ist es schlimm, wenn ich mich nicht einmal anstrenge.


Also lasse ich Lexa erzählen und kämpfe mich durch die 15 Fragen und blättere wild in meinem Geschichtsbuch herum, um die richtigen Antworten zu finden. Dann muss ich die nur noch in schöne Antworttexte verpacken und fertig.

Leichter gesagt als getan. Am Ende der Pause sind immer noch vier Fragen offen und ich schaue panisch auf die Tür, als die Leute reinkommen. Lexa holt jetzt auch mal ihre Sachen raus und schaut auf mein Blatt. Sie hat die Hausaufgabe auch nicht gemacht, aber bei ihr ist es das erste Mal...

„Hi Babe", höre ich Andrew und schaue kurz von meinem Text auf.
„Hey", grüßt er auch mich und klopft mir auf den Rücken. Ich grummle eine Begrüßung und schreibe dann weiter. Ich bin mir nicht sicher, ob das, was ich mir gerade ausgedacht habe, richtig ist, aber immerhin habe ich dann da was stehen...

Plötzlich lassen sich gleichzeitig drei Personen um uns herum nieder und ich schaue bei ihrem Geschwätz auf. Stirnrunzelnd betrachte ich Calum, der jetzt auf dem Platz neben mir seine Sachen auspackt.

„Was machst du da noch?", fragt er, als er auf meinen Tisch schaut: „Hey, die Aufgaben hab ich gemacht! Willst du den Rest abschreiben?"
„Das wäre die Rettung!", gebe ich zu und er lacht und zieht das richtige Blatt aus seinem Ordner heraus. Er legt es mir hin und ich lese mir sofort seine Antwort durch und versuche sie ein bisschen umzuschreiben. Calum ist meistens nicht schlecht in Geschichte, also vertraue ich ihm einfach mal. Ich schreibe und schreibe und schreibe, als ich plötzlich einen warmen Hauch an meiner Wange spüre.
„Das hast was falsch..."
Ich zucke zusammen und lehne mich ein bisschen zu Alexa. Calum hat seinen Arm auf meine Stuhllehne gelegt und hängt über meinem Blatt. Er deutet auf eine Aufgabe von vorher und tippt dann mit dem Finger auf eine bestimmte Stelle: „Das war genau andersrum..."

Seufzend werfe ich meinen Kulli auf den Tisch und setze mich wieder gerade hin. Cal zieht sich ein bisschen zurück und schaut mich fragend an.
„Keinen Bock mehr. Das muss reichen, damit ich nicht durchfalle", erkläre ich.

„Das sollte es", lächelt er und jetzt schaue ich ihn interessiert an.

„Wo ist Kyle?", frage ich und deute auf den Platz auf dem Calum sitzt. Normalerweise sitzt dort nämlich Kyle.

„Der hatte Kopfschmerzen und ist früher nach Hause", antwortet er mir und lehnt sich jetzt in seinem Stuhl zurück.

Er nimmt einen Stift aus seinem Mäppchen und wirft ihn in die Reihe vor uns.
„Au!"
Kichernd schaue ich nach vorne und sehe, dass er den Stift geradewegs an Michaels Kopf gepfeffert hat. Der dreht sich jetzt mit bösem Blick zu uns um.

„Alter, was soll das?"

Grinsend sehe ich wie Isabell, anstatt ihren Freund zu bemitleiden, lieber kichert und Calum einen Daumen nach oben hinstreckt. Der grinst sie nur kurz an und schaut dann wieder Michael an.
„Machst du später was? Ich hab nach dem Training nix zu tun."

Tomboy - Calum Hood FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt