Kapitel 30.

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*Harry's POV.*
Ich konnte nicht fassen, dass Janina's Bett leer. stand. Dieses miese Arschloch hat Sie wirklich mitgenommen, einfach so, als wäre es das normalste der Welt.

Alles was ich ausserhalb meiner Gedanken wahr nahm war, dass Alena auf die Knie ging, und weinte.
"Das, was Siva macht, ist Psychoterror." Flüsterte ich wütend in das leerstehende Zimmer und hockte mich danach runter zu Alena.
Sie war am Ende. Man sah es ihr sogar schon an: Die Verzweiflung zog ihre Bahnen durch ihr schmalles Gesicht. Ihre hellen, strahlenden Augen vermisste ich so sehr. Inzwischen war Angst und Misstrauen alles, was man darin erkennen konnte, seitdem Siva zum ersten mal zuschlug.

Ich nahm sie vorsichtig in den Arm, aber mit ihrer Reaktion hätte Ich niemals gerechnet. Sie stieß mich einfach weg. Prompt saß ich auf dem Boden und sah sie verdattert an. Was konnte ich denn jetzt bitte dafür?

"Hau ab! Wärst du nicht in mein Leben getreten, wäre das alles niemals passiert, ich wäre nicht schwanger geworden und hätte mein normales Leben wieder!", sie keifte mich an, und ich musste zugeben, dass Mich ihre Worte ziemlich hart getroffen haben.
Ich stand auf, sagte einfach gar nichts. Das konnte ich auch nicht, ich war wirklich wie versteinert, als hätte man Mir meine Stimme genommen.

"Harry, ich...", abermal brach sie wieder in Tränen aus, jedoch merkte ich wie sehr sie dagegen ankämpfte.
"Du meintest das nicht so?", vollendete ich ihren Satz und sah sie fassungslos an. Es schien so, als würde Sie Uns bereuen, als würde sie unser Baby bereuen. Das Kann ich nicht hinnehmen.

Sie nickte und trat einen Schritt näher. Aus Reflex ging ich daraufhin einen zurück.
"Lass mich nicht alleine... Bitte. Ich hab Angst." wimmerte Sie.
Prüfend sah ich ihr in ihre Augen die gefüllt mit Tränen waren.
"Wieso sagst du sowas? Wieso sagst du, du bereust uns? Unser Kind?", Ich klang enttäuscht. Und das war ich auch.
Sie schüttelte eifrig mit dem Kopf.
"Ich bereue nichts! Nur meine Nerven liegen blank, ich.." sie stoppte, denn sie hatte ihrem Kampf gegen die Tränen verloren. Sie tat mir Leid, und ich konnte ihr einfach nicht mehr Böse sein.
"Komm her", raunte ich und nahm Sie beschützend in den Arm.
"Ich will doch nur, dass alles gut ist.", ihr Körper krampfe sich zusammen, und sie hörte nicht mehr auf zu schluchzen und zu weinen.
Ich konnte nicht antworten, ich wusste nichts was sie beruhigen könnte.

Stattdessen griff ich nach ihrem Handy.
"Ich ruf sie an", beschloss ich.
"Wozu?" verunsichert schaute sie auf das, was ich an ihrem Handy tat.
"Vielleicht geht jemand ran.", sagte ich und schon hielt ich mir das Handy an mein rechtes Ohr.
Angespannt und Erwartungsvoll sah sie mir zu. Ich wusste, wenn jetzt niemand rangeht, und es kein Lebenszeichen gibt, würde sie das nochmehr runterreißen als eben. Es musste einfach etwas passieren.

Es tutet, das heißt also schonmal, dass das Handy (noch) an ist. Wenigstens etwas.
"Das Handy ist schonmal an." flüsterte ich, vielleicht würde wenigstens das als Beruhigung dienen. Und tatsächlich konnte ich eine Spur Erleichterung in ihrem Gesichtsausdruck erkennen.
Sofort hielt ich mir wieder das Handy an das Ohr, bis es auf einmal aufhörte zu tuten. War Jemand rangegangen oder kam jetzt die Mailboxansage? Es hatte jemand angenommen, denn ich konnte ein Rascheln hören.
Ich sah Alena mit großen Augen an, ehe ich einen fragenden Blick erntete. Sie riss mir das Handy aus der Hand und lauschte selbst.
"Was passiert da?", flüsterte sie mir unsicher entgegen.
"Ich weiß es nicht, kannst du Stimmen hören?", hakte ich nach. Hoffentlich kann sie irgendetwas erkennen, was uns weiterhilft.
Dann, ganz plötzlich, riss die Augen auf als hätte sie einen Geist gesehen.
"Alena? Was ist?", ich hatte ein wenig Angst vor ihrer Antwort. Wortlos, sichtlich geschockt übergab sie Mir das Handy und sofort hielt ich es wieder an mein Ohr.
Man konnte schnelles Atmen hören, als würde jemand davon rennen. Gefühlte Stunden lang lauschten wir diesem Krächzen und Atmen, bis urplötzlich eine Stimme ins Handy schallte.
"A-a-alena?" es war zu Hundert Prozent Janina.
Und gerade, als ich antworten wollte und Klarheit schaffen wollte, indem ich frage was passiert ist und wo sie ist, brach die Verbindung ab.
Und das ist kein gutes Zeichen. Sie muss irgendwo weiter weg geschafft worden sein, wo man keinen Empfang hat. Aber wo? Wo würde ich meine Gefangene hinbringen, wenn ich ein irrer Entführer wäre?
Geschockt lies ich das Handy sinken und sah meine schwangere Freundin an.
"W-was ist?"
"Es war Janina. Aber die Verbindung ist abgebrochen, vermutlich hat sie keinen Empfang. Und das bedeutet, dass sie..." ich stoppte kurz, ich hatte angst ihre jegliche Hoffnung zu nehmen. Aber ich kann sie ja schlecht anlügen. "sich außerhalb der der Stadt befinden muss."
Den letzten Teil meines Satzes nuschelte ich, aber sie verstand mich trotzdem, denn in sekundenschnelle stiegen ihr wieder Tränen in die Augen.

"Wieso tut er Mir so etwas an? Wieso ich?" sie klammerte sich an Mich fest, und ihre Verzweiflung regte mich dazu, selbst ein paar Tränen zu vergießen... Sie hatte recht. Wieso sie? Wieso nicht ich?

Sag nicht, ich hab dich nicht gewarnt. (Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt