Kapitel 6

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Nach einer Weile kamen dann auch Emely und ihr merkwürdiger Freund bei uns an.
"Ihr nehmt Devil. Mit dem kommst du ja klar oder?", fragte ich an Emely gerichtet. Diese nickte nur und so schwang ich mich nun auf den Rücken der Stute. Emely tat mir das nach und nahm dann die Zügel des Hengstes auf, da dieser direkt wieder los wollte. Der Typ schaute hingegen nur zu ihr rauf.
"Na los. Komm rauf.", sagte Emely.
"Wie soll ich denn auf den riesen Gaul rauf kommen?", fragte dieser.
"Mit Schwung.", meinte ich nur. Er versuchte es nun einmal, aber versagte kläglich daran. Meine Güte! Der Typ war schon gefühlte zwei Meter groß und Devil war mit seinen knapp 1,70 ja nun wirklich nicht der Größte! Da würde er ja wohl drauf kommen! Aber nein. Emely musste erst zum Zaun reiten, damit er von dort aufsteigen konnte und selbst das war schon fast zu kompliziert. Dümmer anstellen konnte man sich aber auch echt nicht! Was hatte sie da nur für einen Idioten angeschleppt? Sie hat ja schon viele komische Typen mit nach Hause gebracht, aber der war ja wirklich die Krönung! Hoffentlich hielt das nicht lange! Den Typen ertrag ich nicht länger als drei Tage!
"So. Wir können.", meinte Emely nun.
"Okay.", sagte ich und so verließen wir im Schritt das Gestüt und ritten die Straße entlang bis zu einem Waldweg einbogen. Dort angekommen trabte ich die Stute nun an und diese schritt in einem flotten Tempo voran. Von hinten hörte ich nur ein erschrockenes: "Woh! Woh! Woh! Das wackelt ja voll!"
Instinktiv konnte ich nicht anders, als vor Verzweiflung meine Hand vor die Stirn zu legen und zu sagen: "Nein. Man sitzt immer still da oben, wenn das Pferd den Rücken bewegt!"
Dieser Typ war ja echt selten dämlich! Das hätte man sich ja wohl auch denken können! Hoffentlich flog der nicht runter. Ich hatte echt keinen Bock den Typen auch noch vom Boden aufsammeln zu müssen und ihn dann wieder irgendwie aufs Pferd zu wuchten!

Wir ritten nun still weiter und zwischendurch war nur Devils angenervtes Schnauben zu hören, weil der Typ ihn wahrscheinlich total in seiner Bewegung störte. Das konnte ich jetzt allerdings auch nicht ändern und wir waren sowieso bald da, wo ich hin wollte.
Nach einer Weile kamen wir dann am Ende des Waldweges an einer Landstraße an und uch galoppierte die Stute unter mir an. Von hinten kam nur ein ziemlich verzweifeltes: "Oh Gott ist das schnell und wackelig!"
"Schnell ist anders!", meinte ich und gab meiner Stute mal so richtig die Sporen. Ich wusste das sie noch deutlich schneller konnte und das Devil ihr auf jeden Fall folgen würde. Da konnte Emely oben machen, was sie wollte. So war es auch. In Höchstgeschwindigkeit preschten wir die Straße entlang, bis ich die Stute dann an einem kleinen Dorf durchparierte. Ich drehte mich nun rum und sagte: "Das ist schnell."
Von dem Typen kam nur ein geschocktes Lächeln zurück und ich war mir sicher, dass der so schnell auf kein Pferd mehr steigen würde und wenn dann garantiert nicht mehr mit mir ausreiten würde. Das war mir allerdings auch ganz recht. Ich konnte ihn immer noch nicht leiden. Er war einfach total komisch!

Im Schritt ritt ich nun ein Stück durch das.Dorf, bevor ich vor einer Kneipe hielt, die ich schon lange kannte. Dort hatte ich damals schon viel gefeiert und sie stand noch immer hier als hätte sich nichts geändert. Es war auch immer noch genauso viel los, wie damals und ich hatte irgendwie so das Gefühl als hätte sich wirklich nichts verändert.

Der Falsche SprungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt