Kapitel 68

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Den gesamten Vormittag verbrachten wir damit uns zu unterhalten, bevor dann wieder Training mit Ginger anstand. Dieses verlief auch relativ gut bis auf den Punkt, dass die Stute noch immer nicht richtig am Zügel lief und wir daher immer wieder Fehler bei den Kombinationen und Distanzen hatten. Bei beiden war die Stute entweder zu schnell, oder zu langsam, da sie sich einfach gegen den Zügel wehrte. Egal, was ich machte, wir kamen nie passend in die Kombinationen und die Distanzen waren auch nicht gerade gut.
So gab ich nach etwa einer halben Stunde auf und ritt noch ein paar Dressur Lektionen, bevor ich sie dann trocken ritt und schließlich absattelte, um sie auf die Weide zu entlassen.
"Was machen wir jetzt?", fragte Emely nun.
"Ich muss drinnen eben noch ein bisschen telefonieren."
"Muss das sein?"
"Ja. Der Typ, der bei mir den Lehrgang reitet wollte noch irgendwas wissen, ich muss die neue Besitzerin von Bahir noch anrufen und wegen dem großen Rennen, dass in zwei Wochen statt findet muss ich auch nochmal telefinieren."
"Wie lange dauert das?"
"Ungefähr eine halbe Stunde."
"Und was mach ich in der Zeit?"
"Du könntest mir einen Gefallen tun und die Pässe von den Verkaufspferden raus suchen."
"Okay. Dann hab ich wenigstens was zu tun."

Wir gingen nun also rein und wir waren kaum da, als ich auch schon das Telefin klingeln hörte. Schnell rannte ich in Richtung Büro, aber dann war es auch schon vorbei.
"Mist! 10 Anrufe in Abwesenheit! Das ist bestimmt Papa! Der ist jetzt garantiert schon wieder am austicken!", fluchte ich.
"Oh.", meinte Emely nur.
Ich rief nun Ben zurück und kaum szand die Verbindung war er auch schon dran.
"Lisa?", fragte er besorgt.
"Ja. Was ist los?", fragte ich.
"Oh Gott! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Wo warst du?"
"Mit Emely draußen. Warum rufst du nicht am Handy an?"
"Ich dachte das hast du sowieso nie dabei."
"Doch. Ich hab dir doch gesagt, dass ich mein Handy das ganze Wochenende dabei hab. Ich kenn dich doch. Da folgen garantiert irgendwelche Unfälle!"
"Bei euch ist aber alles okay?"
"Ja. Alles gut. Und bei euch?"
"Bis auf Muskelkater ohne Ende schon. Ja."
"Das ist normal. Du hast ewig nicht mehr gespielt."
"Ja. Ich weiß."
"Aber keine Unfälle?"
"Nein. Bis jetzt nicht."
"Was heißt bis jetzt? Wollt ihr noch welche?"
"Nein, aber wenn dann passieren die beim Spiel."
"Vermeidet das bitte, wenns geht! Ich hab da echt keine Lust mehr drauf! Für dieses Jahr waren das jetzt genug Krankenhaus Offentheilte!"
"Wir bemühen uns."
"Na dann ist ja gut."
"Ich muss jetzt auch wieder los. Die Jungs warten."
"Okay. Bis morgen!"
"Ja. Bis dann!"
Ich legte nun auf und wendete mich wieder Emely zu.
"Gut. Alles geklärt. Die Pässe sind drüben im Regal. Alle alphabetisch geordnet.", erklärte ich und begann dann damit im Regal zu kramen.
"Welche Pferde werden denn verkauft?", fragte Emely nun.
"Einen Moment. Ich such dir die Liste gleich raus.", meinte ich und kramte weiter. Kurze Zeit später drückte ich ihr dann eine zweiseitige Liste in die Hand und erklärte: "Das sind alle Verkaufspferde nach dem Alphabet geordnet aufgeschrieben. Du aortuerst die Pässe bitte so raus, dass der letzte Pass von dem letzten Pferd ganz unten liegt und der vom ersten ganz oben."
"Okay. Mach ich.", meinte Emely und begann direkt damit. Ich suchte mir in der Zeit die Telefonnummer von dem Vielseitigkeits Reiter raus und rief diesen an. Da er allerdings nicht ans Telefon ging machte ich dann weiter damit, dass ich die neue Besitzerin von Bahir anrief. Den jungen Schimmel Hengst hatte die Frau vor einem Monat gekauft und ich wollte mich nun erkundigen, wie die beiden so miteinander klar kamen. So unterhielt ich mich nin eine Weile mit der Frau, bevor es dann mit dem nächsten Telefonat weiter ging. Hierbei ging es um ein großes Rennen, dass in zwei Wochen statt fand. Hier wollten wir, wie jedes Jahr, einige Pferde starten lassen, da sie dort mehrere Tage lang verschiedene Rennen in fast allen Längen hatten.
"Könntest du mir mal bitte die Pässe von Kyros, Sheyla, Liliana, Raja, Sadik, Soraya, Zafira, Kabir, Zafir, Tahir, Salah, Munir und Malik raussuchen?", fragte ich nun.
"Alle?", fragte Emely erstaunt.
"Ja. Das sind alle Pferde, die in zwei Wochen starten. Die muss ich jetzt alle anmelden und dazu brauch ich die Pässe."
"Okay. Wenn du die mir nochmal langsam durch gibst."
Ich sagte nun nacheinander sie ganzen Namen und Emely suchte die einzelnen Pässe raus.
Als dann alle da waren rief ich bei dem Veranstalter des Rennens an.
"Guten Tag! Sie sprechen mit der polnischen Rennveranstaltung. Wie kann ich ihnen helfen?", meldete sich eine höfliche Stimme am anderen Ende.
"Guten Tag! Hier Lisa Michalòw vom Gestüt Michalòw. Ich würde gern mehrere Pferde für die Rennen in zwei Wochen melden."
"Okay. Sehr schön. Dann geben sie mir bitte mal durch, bei welchem Rennen sie gerne starten würden und die jeweiligen Pferdenamen mit Besitzer, Alter, Geschlecht und Reiter."
"Okay. Also fangen wir an bei dem Rennen über 160 km. Dort startet zuerst einmal Kyros. Das ist ein achtjähriger Hengst im Besitz von dem Gestüt Michalòw. Geritten wird er von Ben Michalòw. Bei dem selben Rennen startet auch Sheyla. Eine Stute, die ganuso alt ist und ebenfalls im Besitzt vom Gestüt Michalòw ist. Sie wird von Lisa Michalòw geritten. Liliana ist 16 Jahre alt, eine Stute, ebenfalls im Besitz vom Gestüt Michalòw und wird von Tom Black geritten."
So gab ich ihr nach für nach alle 13 Pferde durch, die starten sollte.
"Gut. Das wars dann.", schloss ich schließlich.
"Okay. Vielen Dank für die Teilnahme an unseren Rennen! Wenn es noch Änderungen gibt melden sie sich bitte unter der selben Nummer oder am Tag der Rennen an der Meldestelle."
"Ja. Wiedersehen!"
"Tschüss!"
Ich legte nun das Telefon weg und atmete erstmal tief durch. Es gab nichts schöneres, als 10 Minuten lang Pferdenamen mit allen dazugehörigen Daten vor zu lesen! Das war jedes Jahr wieder eine Qual! Aber die Frau freute sich bestimmt auch jedes Jahr aufs Neue, wenn sie zehn bis zwanzig Pferde von uns eintippen durfte.

Der Falsche SprungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt