Kapitel 15

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Zum Schluss ritt ich den Parcours dann einmal komplett durch und als meine Stute auch dies perfekt meisterte lobte ich sie ausgiebig und ließ ihr die Zügel frei.
Locker ließ ich sie nun noch ein paar Runden traben und sie streckte sich schön dabei. Ich spürte richtig, wie glücklich sie nun war und wie sie sich entspannte. Nach ein paar Runden parierte ich sie dann durch zum Schritt und ritt sie in Ruhe noch etwas trocken.
"Das sieht doch echt super aus! Ich weiß gar nicht, was du hast.", kam es nun vom Rand, wo Ben stand.
"Es geht so. Sie braucht halt noch sehr viel Unterstützung bei den Distanzen und Kombinationen die Sprünge richtif zu treffen, aber heute lief sie wirklich ganz gut.", berichtete ich.
"Ganz gut? Das war große Klasse!"
"So gut nun auch wieder nicht. Wir haben immer noch ein paar Konversationsprobleme, wo sie mich nicht versteht oder einfach keinen nock hat das zu machen, was ich ihr sage."
"Lisa sie ist drei Jahre alt! Da kann sie noch nicht perfekt laufen."
"Das ist mir schon bewusst und mit genug Training kriegen wir das auch in dem Griff, aber dann kannst du nicht sagen, dass sie perfekt läuft. Das tut sie nämlich nicht."
"Okay. Ist ja auch egal. Wie lange brauchst du hier noch?"
"Ungefähr eine halbe Stunde. Ich reit sie nur noch in Ruhe trocken und bring sie in dir Box. Dann komme ich."
"Okay. Essen steht in der Küche."
"Ja. Danke! Ich bin danach dann direkt wieder im Büro."
"Gut. Mach nicht zu lange! Du brauchst auch ein bisschen Schlaf."
"Ich bemühe mich, aber ich kann nichts versprechen. Im Moment ist viel mit den ganzen Rechnungen und so."
"Das sagst du jedes Jahr um die Zeit. Im Sommer werden nunmal viele Pferde verkauft, weil da die neuen Fohlen abgesetzt werden und alle nach neuen Pferden suchen. Das ist halt so."
"Ja. Ich weiß. Deshalb arbeite ich ja momentan die halbe Nach durch. Das mach ich nicht nur so zum Spaß."
"Du arbeitest momentan die ganze Nacht durch. Es ist bestimmt bald eine Woche her, dass du mal mehr als nur zwei Stunden am Tag geschlafen hast. Das kann dich nicht gesund sein!"
"Schlafen kann ich auch nich, wenn ich tot bin. Arbeiten nicht."
"Du musst das trotzdem nicht so übertreiben!"
"Das tu ich nicht. In ein paar Wochen ist das eh wieder vorbei und dann hab ich auch wieder mehr Zeit."
"Die du dann bei Ginger verbringst, weil du dann mit ihr die Turniere gehst und trainierst wie blöd."
"Ben ich bin schon groß und weiß selber wie viel Schlaf ich brauch! Das brauchst du mir nicht zu sagen!"
"Ich mach mir doch nur Sorgen um dich!"
" ICH BIN VERDAMMT NOCHMAL ALT GENUG, UM AUF MICH SELBER AUF ZU PASSEN!", sagte ich nun etwas lauter. So langsam nervte es mich wirklich, dass er dauernd meinte, dass er nur, weil er drei Jahre älter ist auf mich aufpassen muss!
"Okay...", meinte Ben nun etwas verwirrt und ging. Nun tat es mir doch irgendwie leid, dass ich ihn so angezickt hatte. Er konnte ja irgendwie doch nichts dafür, dass ich schlechte Laune hatte und unter Schlafmangel litt. Außerdem war irgendwie doch süß, dass er sich Sorgen um mich machte.

Ich entschloss mich dazu mich später bei ihm zu entschuldigen und versorgte erst einmal Ginger, bevor ich dann rein ging.

Der Falsche SprungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt