Kapitel 48

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"Ja?", meldete ich mich genervt.
"Oh. Das klingt nach dicker Luft.", kam es von Jenny.
"Was willst du?"
"Ganz dicke Luft."
"Was willst du?!?"
"Könntest du vielleicht mal gucken?"
"Wieso?"
"Ich bin mit Johannes gerade irgendwie überfordert."
"Warum? Was ist?"
"Der heult nur rum und wird depressiv."
"Ach man! Wir kommen.", sagte ich nur und legte auf.
"Wir müssen los zu Johannes.", sagte ich zu den anderen und stand auf.
"Was...", setzte Ben an, aber ich unterbrach ihn und sagte: "Frag lieber nicht!"
Ben war nun ruhig und so gingen wir gemeinsam wieder zu Johannes. Dort löste ich nun Jenny ab und fragte an Johannes gerichtet: "Was ist los?"
Jenny gesellte sich nun zu den anderen und schwieg.
Ich setzte mich nun zu Johannes und fragte erneut: "Was ist los?"
"Sie wird nicht mehr wach. Das weiß ich.", schluchzte er.
"Wie kommst du denn jetzt darauf?"
"Sie wird nicht mehr wach."
"Natürlich wird sie das! Schon alleine, weil sie weiß, dass sie dich und die Kinder nicht alleine lassen kann."
"Die Kinder sind bei euch gut aufgehoben."
"Und du? Du versuchst dann wieder dich um zu bringen oder wie?"
Von Johannes kam keine Reaktion.
"Verdammt jetzt lass die depressiven Gedanken sein! Sonst schick ich dich zum Psychologen!", drohte ich.
"Das wäre sowieso nicht die schlechteste Idee.", gab Emely ihren Senf dazu.
"Du musst ganz ruhig sein! Der Mist, den du machst ist auch nicht besser!", schimpfte ich an sie gerichtet.
"Jaja."
"Ja nicht jaja! Du hast gewaltig Mist gebaut! Heimlich abhauen und sich besaufen bis zum geht nicht mehr! Und von dem Auto, dass du geklaut hast reden wir gar nicht erst!"
"Ich versuche wenigstens nicht mich um zu bringen!"
"Scheiße!", kam es nun kläglich aus dem Bett und sofort waren alle Blicke auf Julia gerichtet. Diese richtete sich nun langsam auf und schimpfte: "Warum macht ihr hier so einen Krach? Ich will schlafen!"
Johannes fiel ihr nun weinend um den Hals und Julia fragte verwundert: "Was hast du denn jetzt für Probleme? So weit ich weiß habe ich Schluss gemacht!"
Von Johannes kam nur ein Schluchzen.
"Was habt ihr denn mit dem gemacht?", fragte Julia nun an uns gewandt.
"Nicht wir. Du. Seid du weg bist ist er so. Ich habe ihn noch nie so fertig gesehen und ich kenne ihn schon lange.", erklärte ich.
"Aha. Ja und?"
"Verdammt Julia er hat versucht sich um zu bringen!"
"Jetzt ernsthaft?"
"Ja! Dir ist gar nicht bewusst wie fertig du ihn machst! Er liebt dich über alles und er braucht dich! Ohne dich kann er nicht!"
"Und was war, als ich euch gesehen hab?"
"Er hatte Schmerzen und wollte dich nicht wecken."
"Wirklich?"
"Ja. So eine gebrochene Nase tut weh, wie sonst was und dann hat er auch noch die Schmerzmittel nicht vertragen."
"Das heißt du hast dich wirklich nur um ihn gekümmert, damit ich schlafen kann?"
"Natürlich! Er ist mein Bruder! Da würde ja wohl kaum mehr laufen! Außerdem bin ich glücklich verheiratet!"
"Scheiße. Ich glaube das war einfach ein riesiges Missverständnis."
"Ja. Genau das habe ich doch von Anfang an gesagt! Ein riesiges Missverständnis und du hast über reagiert."
"Oh Gott! Lisa es tut mir so leid!"
"Bei mir musst du dich nicht entschuldigen! Johannes war der, der leiden musste. Bei ihm musst du dich entschuldigen."
Sie schlang nun ihre Arme, um Johannes und sagte: "Schatz, es tut mir so leid! Kannst du mir noch einmal verzeihen?"
"Mir tut es auch leid! Ich hätte dir das alles erklären müssen und dir von Anfang an sagen müssen, wie sehr ich dich liebe.", schluchzte Johannes.
"Sorry, aber ich kann so etwas nicht ab!", kam es nur von Jenny, bevor sie verschwand.
"Und was hast du schon wieder verbockt?", fragte Julia nun an Emely gerichtet. Diese zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.
"Als das Chaos war, wo wir im Krankenhaus waren ist sie abgehauen, hat sich betrunken ohne Ende und ein Auto geklaut und als du dann gestern ins Krankenhaus gebracht wurdest ist sie wieder los und hat sich betrunken, bis sie ins Krankenhaus musste.", schimpfte ich.
"Ja da war ich ja auch ein super Vorbild!"
"Das ist egal! Sie ist so einige Jahre jünger und sollte wissen, dass das für sie nicht gut ist!"
"Was war das denn für ein Auto? Wenigstens ein ordentlich schnelles?"
"Ein Ferrari. Demoliert bis zum geht nicht mehr und sie war die einzigste, die es nicht geschafft hat ab zu hauen und dem armen Polizisten das Leben zur Hölle gemacht hat."
"Oh... Das wird teuer!"
"Und das bezahlt sie alles alleine! Genauso wie die Aktion mit dem Margen auspumpen auch! Das zahlt nämlich keine Krankenkasse! Eigene Dummheit sagen die da nur und genau das ist es!"
"So viel Taschengeld kann sie gar nicht bekommen, dass sie das alles finanzieren könnte!"
"Ich zahle keinen Cent!"
"Dann mach ich das eben.", mischte Ben sich ein.
"Du auch nicht! Da werde ich schon für sorgen! Wer den Mist baut muss auch selber für gerade stehen! Das sehe ich gar nicht ein, dass wir das noch bezahlen!"
"Und wo soll sie das Geld her nehmen?"
"Wenn sie das alles versäuft kann ich da auch nichts für! Dann muss sie eben alles abarbeiten. Ich bezahle auf jeden Fall nichts!"
"Leute! Kommt mal runter! Das könnt ihr auch noch zuhause diskutieren!", meinte Julia nun.
"Ja. Das werden wir auch!", sagte ich wütend.
"Können wir dann jetzt nach Hause?", fragte Ben nun.
"Ich muss erst noch mit dem Arzt reden. Das versteht von euch keiner.", meinte ich und da kam auch schon der Arzt rein, um Julia zu untersuchen. Er erklärte ihr schließlich mit hunderten von Fachwörtern, was los war und schaute sie dann erwartungsvoll an.
"Lisa?", fragte Julia nur.
"Der Arzt meint, dass es dir erstaunlich gut geht und das du noch heute auf die normale Station verlegt werden kannst.", erklärte ich knapp.
"Ich würde mich gerne auf eigene Gefahr selbst entlassen.", sagte Julia.
"Das dürfen wir erst morgen gestatten. Sie lagen immerhin im Koma. Damit ist nicht zu spaßen!", meinte der Arzt ernst.
"Ja. Morgen früh bin ich dann aber spätestens hier raus!"
"Wenn Sie meinen, dass sie das verantworten können, können wir sie da nicht von abhalten.", sagte der Arzt noch und verschwand dann.

Der Falsche SprungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt