Kapitel 30

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Johannes Sicht:
Im windes Eile rannte ich ins Haus, aber dort war keine Spur von Julia. Wahrscheinlich war sie bereits am Schlafen. Es war ja immerhin schon ziemlich spät. So beschloss ich nun erst einmal nach den Kindern zu sehen, aber die waren nicht da und es war auch keine Spur von ihnen zu sehen. Auch ihre kompletten Kleiderschränke und Regale waren leer geräumt. Nichts war mehr da.
Panisch ging ich weiter zu Julias und meinem Zimmer und wolltedie Tür aufmachen, aber diese war abgeschlossen und bewegte sich keinen Milimeter.
"Julia mach auf!", rief ich, aber von drinnen kam jeine Reaktion.
"Bitte!", fügte ich hinzu, aber Julia ignorierte mich auch weiterhin.
"Verdammt die Kinder sind weg!", rief ich nun in der Hoffnung, dass sie auf machte, aber sie rief nur zurück: "Ja und ich auch gleich!"
"Was?", fragte ich geschockt.
"Frag nicht so behindert! Du hast mich schon verstanden!", kam es zurück.
"Schatz..."
"Dein Schatz kannst du dir sonstwohin stecken!!!! Geh wieder zu deiner ach so tollen Schwester!! Los verpiss dich! Du hast hier nichts mehr zu suchen!!"
"Verdammt Julia!"
"Ich sagte hau ab!"
"Warum bist du so? Bitte erklär es mir!"
Vor mir wurde nun die Tür aufgerissen und meine Frau kam mit rot geweinten Augen raus.
"Das fragst du noch? Ernsthaft?!?", fragte sie wütend und ich konnte Enttäuschung in ihren Worten erkennen. Hinter ihr stand ein gepackter Koffer.
"Ja. Das frage ich.", sagte ich ernst. Ich sah nun, wie eine Träne ihre Wange herunter rollte und sie sagte verzweifelt: "Seit 12 verdammten Jahren haben wir nichts mehr zusammen gemacht. Nichts. Bald verschwindest du wieder zum Fußball spielen und ich??!! Denkst du auch mal an mich??? Ich bin doch auch nur eine Frau!!
Scheiße man warum hab ich dich eigentlich geheiratet???"
"Weil du mich liebst?", fragte ich mehr, als ich es sagte.
"Nein!!! Ganz sicher nicht!!"
"Was...? Jule was redest du da?"
"Die Warheit!", rief sie wütend und warf den Koffer die drei Stufen hinter sich runter.
"Jule...schatz...bitte!!!", flehte ich und schon landete ihre Faust in meinem Gesicht. Meine Nase schmerzte ziemlich, aber das war mir im Moment egal. Ich wollte nur Julia wieder. Meine Jule. Meinen Engel. Langsam ging ich einen Schritt auf sie zu.
"Ich hasse dich!", schrie sie unter Tränen und ging einen Schritt zurück. Dort war allerdings die kleine Treppe mit drei Stufen, die sie nun runter fiel. Geschockt hielt ich inne, aber Julia stand sofort wieder auf und ging weiter. Ich ging ihr hinterher und rief: "Julia!!! Warte doch!!!"
"Nein!!! Ich habe 12 Jahre getwartet!!! Jetzt nicht mehr!", kam es von ihr zurück
"Jule! Bitte! Du bist doch mein Engel!"
Weinend brach sie nun zusammen, aber ich konnte sie noch rechtzeitig packen und schlang meine Arme um sie. Nah zog ich sie an mich und strich ihr sanft über den Rücken.
"Ich will doch nur wieder von dir geliebt werden!", schluchzte sie.
"Ich werde alles tun was dich glücklich macht aber bitte geh nicht! Ich liebe dich einfach zu sehr, um ohne dich leben zu können!", flehte ich, doch Julia schwieg.
"Ich tue alles! Schatz wenn du willst heirate ich dich auch nochmal!", bittete ich weiter.
"Halts maul und küss mich!", kam es nun von Julia. Dies tat ich natürlich nur zu gerne und legte sanft meine Lippen auf ihre.

Der Falsche SprungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt