Kapitel 66

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Den ganzen Nachmittah lang unterhielten wur uns, bis wir dann am Abend zurück ritten, um die Pferd zu versorgen und dann mit der Fütterung zu beginnen.
Als wir dann fertig waren machten wir uns drinnen etwas frisch, um dann zu Abend zu essen und uns schließlich mit einem Haufen Chips vor den Fernseher zu legen.

Die halbe Nacht durch schauten wir einen Film nach den anderen, bis wir dann morgens um fünf beschlossen, dass wir vielleicht doch wrnigstens zwei Stunden schlafen sollten.

Pünktlich zur Morgenfütterung waren dann aber alle wieder auf den Beinen und die Pferde bekamen ihr Futter, bevor wir Ginger dann wieder Freispringen ließen.
Danach beschlossen Mia, Jenny und Julia dann in die Stadt zu fahren und sich dort einen schönen Tag zu machen. Ich und Emely hingegen hatten uns entschieden einen Mutter Tochter Tag am Stall zu machen.

Nachdem ich Ginger dann fertig gemacht und auf die Weide gestellt hatte, fragte ich: "Was machen wir jetzt?"
"Könntest du mir Unterricht geben?", fragte Emely.
"Was willst du denn lernen?"
"Irgendwas."
"Wir haben noch ein Jungpferd mit dem eun wenig gearbeitet werden müsste."
"Das heißt?"
"Den haben wir die letzten Wochen frisch angeritten und wollten ihn eigentlich für Distanzrennen ausbilden, aber das ist irgendwie so gar nicht seins. Dafür springt er super, ist extrem schnell und würde auch kein schlechtes Dressurpferd abgeben."
"Und das heißt?"
"Du setzt dich mal auf ihn drauf und ich bau dir ein paar Hindernisse auf."
"Okay.", sagte Emely begeistert.

So sattelten wir den jungen Hengst nun und gingen mit ihm zum Springplatz. Dort schwang Emely sich dann auf seinem Rücken und ritt ihn erst einmal ein wenig warm, während ich ihr einen Parcours aufbaute.

Als ich dann fertig war rief ich ihr zu: "Nimm aus dem Trab ruhig schonmal das Cavaletti mit."
Dies tat sie und der Hengst sprang brav hinüber, um danach direkt wieder in den Trab zu fallen.
"Sehr gut. Spring nochmal und lass ihn danach ruhig mal richtig galoppieren.", sagte ich. Emely tat dies und so raste der Hengst nun im vollen Galopp an der Bande entlang.
"Super. Jetzt reit ihn nochmal auf das Cavaletti zu ind parier ihn kurz davor zum Trab durch, sodass er aus dem Trab springt, aber danach wieder galoppiert. Das wiederhol dann ein paar Mal und wechsel zwischendrin mal die Hand. Einen einfachen Galoppwechesel kann er.", rief ich ihr zu, nachdem sie ein paar Runden gedreht hatte. Emely tat dies und nachdem sie das ein paar Mal getan hatte und auch die Handwechsel nahezu perfekt geritten hatte rief ich ihr zu: "Sehr gut! Das reicht erstmal. Jetzt lass ihn mal auf dem Zirkel laufen und treib ihn mal ordentlich vorwäts. Lass ihn erstmal im vollen Galopp ein paar Runden laufen und dann nimmst du ihn mit jeder Zirkel Runde ein bisschen mehr zusammen, bis er dann versammelt läuft. Dann reitest du mit einem einfachen Galoppwechesel auf den anderen Zirkel und lässt ihn mit jeder Runde wieder ein bisschen mehr los, bis er dann wieder im Jagdgalopp läuft.", erklärte ich nun. Emely nickte und tat dies. Nach anfänglichen Schwierigkeiten klappte das auch schon ganz gut und der Hengst lief ziemlich gut.
"Klasse! Jetzt reitest du wieder ganze Bahn und lässt die Zügel mal lang, dass er sich schön streckt. Danach kannst du ihm dann mal eine Schritt Pause lassen."
Auch dies tat Emely und der Hengst streckte sich schön unter ihr.
"Sehr gut! Jetzt lass ihm eine Pause und dann können wir angefangen."

Nach einer kurzen Pause ließ ich sie dann nacheinander die Hindernisse und Distanzen reiten, bevor sir zum Schluss den Parcours ein paar Mal durch ritt.
Das Ganze klappte dafür, dass der Hengst das erste Mal richtig sprang und das Emely zum ersten Mal auf ihm saß, schon sehr gut.
"Klasse! Dann reit ihn moch ein bisschen trocken und komm dann in den Stall."; sagte ich zu ihr und ging dann in den Stall, um dort noch ein wenig zu räumen.

Als Emely dann kam half ich ihr den Hengst fertig zu machen.
"Wie heißt er eigentlich und was hat er für eine Abstammung?", fragte Emely nun.
"Er heißt Nasim (ist arabich und wird Messim ausgesprochen). Sein Vater ist Bonfire und seine Mutter Keschen.", erklärte ich.
"Er ist toll!"
"Ja oder? Papa meinte wir sollen ihn verkaufen, weil er einfach nicht für Distanzrennen gemacht ist, aber das bringe ich einfach nicht übers Herz. Dafür ist er einfach viel zu toll!"
"Er würde ein spitzen Vielseitigkeitspferd abgeben. Er springt super, hat Ausdauer, hat super Gänge für die Dressur und schnelle genug ist er alle Mal."
"Ja. Das hab ich auch gesagt."
"Können wir ihn nicht trainieren?"
"Wie meinst du das jetzt?"
"Ich reite ihn und du trainierst uns."
"Die Idee ist gar nicht mal so schlecht. In der Zeit, wo ich ihn sonst reiten würde kann ich dich dann trainieren."
"Und bei dem Springtraining kann Lea dann mit reiten."
"Ja. So können wir das machen."
"Super!"
"Aber sag das erstmal nicht Papa. Der bringt mich um, wenn er das hört."
"Wieso das denn?"
"Der macht sich immer viel zu viele Sorgen. Wir haben auch nach jedem etwas schnellerem Stechen die Diskussion, wie gefährlich das doch ist. Wie soll das dann werden, wenn du mit Vollgas auf einem dreijährigen Hengst auf feste Hindernisse zu reitest? Da tickt der dann endgültig aus."
"Mein Gott! Was soll denn da groß passieren?"
"Soll ich dir das jetzt wirklich alles aufzählen?"
"Okay. Es ist vielleicht schon gefährlich, aber da soll er sich nicht so anstellen!"
"Erklär das mal deinem Vater. Das versuche ich jetzt schon seit fast 30 Jahren."
"Kennt ihr euch schon so lange?"
"So lange sind wir zusammen. Kennen tu ich ihn schon ewig. Er war ein Stallbursche auf dem Gestüt, seid ich denken kann."
"Wie seid ihr eigentlich damals zusammen gekommen?"
"Das ist eine lange Geschichte. Lass uns jetzt erstmal Nasim fertig machen und uns dann zu den Jährlingen setzen. Da können wir in Ruhe reden."
"Okay."

Der Falsche SprungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt