Kapitel 21

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Nach dem Unterricht bin ich nicht sofort nachhause gefahren, da ich keine Lust habe noch mehr mit meinen Eltern zu Diskutieren. Deswegen bin ich gerade auf den Weg in die Stadt, wer weiß, vielleicht find ich ja was nützliches.

Ich parke mein Auto am Straßenrand und schließe es natürlich ab, um anschließend in eines der Geschäften zu gehen.

Eine riesige Anzahl von Kleidern, Hosen und Oberteilen kommt mir in die Sicht, doch ich gehe in die andere Richtung und sehe gleich darauf die süßen kleinen Anziehsachen.

Es ist ungewohnt für mich sich so etwas anzusehen und dann auch tatsächlich zu kaufen.

Ich gehe durch die einzelnen Gänge und sehe mir süße Oberteile für Jungs und Mädchens an, als ich plötzlich gegen jemanden laufe.

"Oh, Entschuldigung", sage ich beschämend und gehe weiter, doch ich werde am Arm gepackt und herum gewirbelt. Vor mir steht ein Mann, etwas älter ich schätze um die 40 Jahre. Er hat dunkle Haare und irgendwie kommt er mir bekannt vor.

"Wir kennen uns doch", grinst er dreckig und sieht mich von oben bis unten an. Ekelhaft.

"Natürlich, du bist doch die kleine vom McCartney", sagt er wobei sein Blick auf meinen Babybauch liegt.

"Äh, ich glaube sie verwechseln da etwas", sage ich schüchtern und verdecke  meinen Bauch mit meiner Jacke. Das Kerl ist echt gruselig.

"Ja, jetzt wo sie das so sagen. Tut mir leid, ich hab da wohl was verwechselt", lächelt er entschuldigend und geht an mir auch schon vorbei. Man, das war echt merkwürdig.

Verwirrt und auch aufgewühlt, entscheide ich mich umzukehren und das Geschäft zu verlassen. Der Kerl hat mir die Stimmung zum Shoppen genommen.

Langsam schlendere ich zu meinem Auto rüber und will gerade den Schlüssel reinstecken, als im Fenster meines Auto wieder der Kerl auftaucht.

Erschrocken drehe ich mich zu ihm nachhinten.

"Denkst du wirklich ich bin so blöd und erkenne dich nicht? Du kleine, ich weiß doch genau das du das Mädchen bist, welches mein Sohn geschwängert hat!", zischt er und kommt mir näher. Er packt mich am Arm und zerrt mich mit sich. Panik kommt in mir auf, was hat er mit mir vor?

Panisch will ich mich los reißen, als mir seine Worte wieder in den Sinn kommen. Warte, er ist der Vater von Alec?

"Lassen sie mich gefälligst los!", schimpfe ich und drehe meinen Arm hin und her, doch leider bringt das nichts. Plötzlich bleibt er stehen, was mich erleichtert ausatmen lässt, doch im nächsten Moment werde ich auch schon auf die Rückbank eines Autos geschubst. Was soll das ganze?

Schnell setze ich mich auf und will die Hintertür öffnen, doch ohne Erfolg.

Abgeschlossen.

Doch dann öffnet sich die Fahrertür und der Kerl von eben setzt sich ans Steuer.

"Was wollen sie von mir? Lassen sie mich gefälligst gehen!"

"Ich will rein garnichts von dir, keine Panik meine Kleine. Wir sind doch schließlich jetzt eine Familie. Ich möchte nur mit dir ein wenig rumfahren und mit dir reden", sagt er ruhig und sieht mich durch den Rückspiegel an.

"Ich will das aber nicht!"

"Jetzt mach mal halb lang, ja? Wir können entweder wie normale Menschen miteinander reden, oder wir können das ganze auch verlängern und es wird eher unangenehm ändern", sagt er plötzlich ziemlich genervt. Wow, okay die selben Stimmungsschwankungen wie Alec.

"Sie sind der Vater von Alec?", frage ich leise und sehe vorsichtig zu ihm.

"Ja ich bin der liebe Papi von ihm. Du weißt garnicht wie sehr ich mich gefreut habe als ich gehört habe das mein Sohn Vater wird, aber wenn ich ehrlich bin habe ich es nicht anders erwartet", meint er schulterzuckend und lacht daraufhin. Was ist daran so lustig?

"Und was wollen sie jetzt von mir?"

"Wie gesagt nur etwas mit dir reden und die Mutter meines Enkelkindes kennen lernen", grinst er künstlich und plötzlich stoppt das Auto. Verwirrt sehe ich nach draußen und erkenne eine Gegend, in der ich zuvor noch nie war.

"Los, steig aus", sagt er ernst und tut es auch. Zaghaft öffne ich die Tür und stehe im nächsten Moment auf Kiessteinen. Ahnungslos sehe ich mich um und erkenne eine Wohngegend. Die Häuser sehen alle ein wenig herunter gekommen aus und in so ziemlich jeder ecke, liegt Müll.

"Kommst meine Liebe", fragt er und deutet in die Richtung eines Hauses.

"Ich denke ich sollte gehen", sage ich und drehe mich um, um zu gehen, doch ich werde fest am Handgelenk gefasst.

"Das war keine Frage", knurrt er sauer und zieht mich wieder mit sich. Der Kerl soll mich los lassen.

"Bitte", sage ich ängstlich, "Lassen sie mich los. Sie tuen mir weh."

"Halt den Mund", zischt er mir zu und zieht mich in das Haus rein. Die Wände sind alle Weiß und manche sehen sogar schön gelblich aus. Ein paar Möbel stehen in den Räumen, doch sonst gibt es hier nichts besonderes.

Er drückt mich auf ein schmutziges Sofa.

"Du bleibst hier. Ich muss Telefonieren, wenn ich  nur merke das du dich einen Zentimeter bewegt hast, kannst du dich von deinem Kind verabschieden", knurrt er und geht aus dem, anscheinend Wohnzimmer.

Geschockt schlucke ich und sehe mich hier um. Er hat mir grade gedroht mein Baby zu töten! Was ist bitte bei dem schief gelaufen?

Plötzlich höre ich wieder Schritte im Zimmer. Wow, das Telefonat war ja echt schnell vorbei.

"Hören sie..", beginne ich und drehe meinen Kopf nach hinten, doch ich stoppe als ich erkenne das es jemand fremdes ist.

"Du bekommst also ein Kind von Alec, ja?", fragt ein etwas jüngerer Mann, nimmt sich einen Stuhl und setzt sich mir gegenüber.

"Wer bist du?", frage ich Irritiert und setze mich tiefer in das Sofa.

"Oh, hat Alec etwas nichts von mir erzählt?", fragt er und grinst schief. Warte, irgendwie ähnelt er..

"Ich bin sein Bruder."

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Lesenacht Teil 4
Xoxo, Jana❤️

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