Kapitel 31

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Jeden Morgen neu stehe ich müder und Kraftlos auf, und das liegt nicht am Schlaf. Nein, ich spüre förmlich wie die Geburt immer näher kommt. Ich hab langsam echt keine Lust mehr, Sie soll endlich aus mir rauskommen, damit ich mich wieder normal anziehen kann und meine Füße wieder sehe.

"Denkst du schon wieder über deine Figur nach?", fragt Alec grinsend und stellt sich hinter mich, worauf er seine Hände auf meinen Kugelrundenbauch legt.

Weitere zwei Wochen sind vergangen in denen Alec und ich, uns näher gekommen sind. Mittlerweile sind wir fast drei Monate zusammen, was ich irgendwie immer noch nicht glauben kann.

"Nein", sage ich so glaubwürdig wie möglich.

"Du siehst gut aus", sagt Alec nur und verpasst mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet dann wieder aus meinem Zimmer. Es ist komisch das Alec so gut wie ständig hier ist, aber es ist auch schön zu wissen, DAS er hier ist. Er ist eine wirklich große Hilfe.

"Kiara! Alec! Seid ihr endlich so weit?", ruft mein Vater von unten, worauf ich die Augen verdrehe und mir meine Jeansjacke überziehe. Mein Vater respektiert das Alec hier übernachtet und hier rund um die Uhr ist, nur das wir in einem Zimmer schlafen, geht ihm anscheinend zu weit. Tja, wenn er nur wüsste das er es trotzdem tut, würde die Freundschaft zwischen den beiden wohl aufhören.

Er und mein Vater verstehen sich um einiges besser, klar sind sie nicht beste Freunde oder sowas, aber sie reden nun wie zwei Erwachsene miteinander.

"Ja, wir kommen ja schon!", rufe ich zurück und ziehe mir nebenbei schwarze Ballerinas an.

Angestrengt gehe ich die Treppen nach unten und stehe nach einiger Zeit neben meinem Vater an der Haustür und zusammen warten wir noch Alec. Schon komisch, eigentlich sollte ich am längsten brauchen, denn schließlich sagt man ja immer das Frauen immer länger brauchen und wenn man dabei beachtet das ich Schwanger bin, macht das ja schon schlechtes Licht auf Alec.

Schlendernd kommt er die Treppe runter und sieht natürlich mal wieder gut aus. Eine schwarze Hose, sowie schuhe und Shirt passen wie angegossen und dann noch dieses weiße Hemd. Man! Seine Haare brauche ich nicht mal zu beschreiben, denn wie immer sehen sie gut aus, während ich nur einen einfachen Zopf habe. Unfair, nenne ich sowas!

"Wir können", sagt er als er neben mir steht. Augenverdrehend öffne ich die Haustür, doch mein Vater holt mich schnell ein und somit gehen Alec und ich hinter ihm.

"Hast du was?", flüstert er mir zu und nimmt dabei meine Hand. Man, er soll nicht immer so süß zu mir sein. Leicht schüttele ich meinen Kopf und streichle leicht mit meinem Daumen über seinen Handrücken.

"Du siehst aber ziemlich kaputt aus, sicher das du da heute hin willst?"

"Ja, ich schaff das schon", sage ich lächelnd und steigen auch schon zusammen in das Auto meines Vaters, auf die Rückbank. Heute ist eine weitere Veranstaltung, welche meine Eltern geplant haben.

Ich muss sagen, dass ich wirklich Angst davor habe, wie die ganzen Leute dort reagieren werden. Ob sie mich auch so ansehen werden, wie die ganzen Leute in der Schule?

"Worüber zerbrichst du dir schon wieder den Kopf?", flüstert mir Alec ins Ohr. Lächelnd lehne ich meinen Kopf gegen seine Schulter, er kennt mich mittlerweile einfach zu gut.

"Ich habe auf die Reaktion Angst", flüstere ich zurück und streichle über seine Hand.

"Ihre Meinung kann dir egal sein! Und wenn jemand dir doch blöd kommen sollte, werde ich das schon regeln", grinst er schief und zwinkert mir auch noch zu. Ein lautes Lachen entrinnt mir, worauf er mir einen Kuss auf die Stirn gibt.

Die Restliche Autofahrt war eigentlich ziemlich still, und das liegt größtenteils an der Aufregung meiner Eltern. Meine Mutter sieht die meiste Zeit in den kleinen Spiegel und richtet ihrer Frisur, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen das ihre Haare bald auseinander fallen werden.

Aber sie sieht heute sehr hübsch aus. Das Bodenlange blaue Kleid, welches sie trägt schmeichelt ihre Figur und passt perfekt zu Ihren Augen. Ich beneide sie grade echt, denn ich fühle mich wie ein fettes Walross, welches sich in ein schwarzes Kleid gepresst hat. Mein Kugelrunder Bauch ist nun wirklich nicht zu übersehen.

"Jetzt geht's los", sagt mein Vater und parkt das Auto unmittelbar vor dem großen Gebäude. Kommt es mir nur so vor, oder werden diese bei jeder Veranstaltung, immer größer?

"Und Kiara?", er sieht mich sanft an, "Wir sind alle bei dir."

Mit einem kurzen Nicken, gebe ich verstehen das ich weiß das sie bei mir sind und mir beistehen, um anschließend dann aus dem Auto auszusteigen.

Hand in Hand stehen Alec und ich, vor dem Eingang. Ich bin echt nervös, schließlich werde ich so einigen eine Erklärung geben müssen.

Vor der Eingangstür stehen zwei Männer in Anzügen die uns mit einem nicken die Türen öffnen.

Sobald wir in den Raum treten, werden Fotos geschossen und einige kommen auf uns zu und reichen uns, sowie auch mir und Alec, die Hand. Argwöhnische Blicke schenken sie mir, doch ich klammere mich nur an die Hand von Alec und gehe weiter unseren Weg, um uns einen Tisch zu suchen.

"Hey, Kiara", ertönt die Stimme hinter uns.

"Oh, hey Logan", begrüße ich ihn und drehe mich zu ihm um. Augenblicklich sieht er mich schockiert an, kein Wunder.

"Wow, du-du bist Schwanger!"

Danke, das hätte ich jetzt nicht bemerkt.

"Von, Alec!?"

"Hast du etwa ein Problem damit?", brummt er neben mir und geht sofort einen Schritt auf ihn zu, doch ich stemme meine Hand auf seine Brust und mahne ihn mit meinem Blick, sich zusammen zu reißen.

"Nein, ist doch klasse", sagt Logan, schnappt sich zwei Gläser von dem teuren Champagner und trinkt ihn auf einen zug aus. Ohman, so kenne ich ihn ja garnicht. Was hat er denn auf einmal, dass er sich hier so betrinkt?

"Na dann, viel glück euch", sagt er und verschwindet aus unserer Sichtweite. Okay, das war echt komisch. Irritiert sehe ich ihm hinterher, werde aber schon von Alec weiter gezogen.

"Der Typ wird jedes mal merkwürdiger", murmle ich vor mich hin, doch Alec hat es anscheinend gehört und sieht mich wissend an.

"Was?", frage ich ihn. Er tut ja so, als wüsste er etwas. Nur was?

"Willst du mich verarschen? Es ist doch wohl klar, das der Kerl auf dich steht!"

Logan soll auf mich stehen? So ein quatsch! Ja ich weiß das wir uns gut verstehen aber das heißt doch nicht sofort das der jenigen was von einem will. Oder?

"So ein quatsch!"

"Ja hast recht, gegen mich hat er sowie keine Chance", grinst er schief, kommt mit seinem Stuhl näher zu mich und drückt seine Lippen auf meine. Ich liebe es.

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Hehe. Und? Was meint ihr ?

Xoxo, Jana❤

Vielleicht doch Schicksal? -NEU-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt