Kapitel 24

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Am nächsten Morgen wollte ich einfach nicht aufstehen. Versteht sich glaub ich von selbst, oder? Wer will schon so früh aufstehen und dann stundenlang, und das vorallem unnötig, in der Schule zu sitzen? Eins kann ich euch da als Schwangere sagen, gemütlich ist das nicht gerade.

In einem weiten Hoodie und einer lockeren Jogginghose, gehe ich nach unten in die Küche und Frühstücke. Zu meinem verblüffen sitzen meine Eltern am Tisch und lächeln mich freundlich an, als sie mich sehen. Okaaay, was ist hier los? Wo sind die Kameras?

"Gute Morgen mein Liebling", sagt mein Vater und deutet auf den Stuhl neben ihn. Liebling? Hab ich was verpasst? So hat er mich seid dem ich Acht war, nicht mehr genannt.

"Hey", sage ich Irritiert und setze mich neben ihn. Meine Mutter schiebt mir einen Teller zu, wo ein belegtes Brötchen liegt. Okay, irgendetwas stimmt hier ganz und garnicht. Hab ich was falsch gemacht? Nein, in der Schule läuft es gut.

"Was ist hier los?", frage ich Argwöhnisch und sehe meine Eltern darauf an. Sie können mir nichts so leicht vor machen.

"Hör mal Liebling", fängt mein Vater an und legt seine gefalteten Hände auf den Tisch. "Wir haben lange nach gedacht über die jetzige Situation.."

"Wenn ihr denkt, dass ich mein Kind zur Adoption gebe, habt ihr euch geschnitten!"

"Du liebe Güte, nein!", japst meine Mutter erschrocken auf. Ach komm schon, vor ein paar Monaten wolltet ihr noch nicht einmal etwas von meinem Kind wissen.

"Nein, dass wollen wir nicht. Wir.. also deine Mutter und ich, wollten uns eigentlich Entschuldigen", gesteht mein Vater und streicht seine Ärmel glatt. Warum trägt er eigentlich immer einen Anzug?

"Aha", sage ich und beiße zaghaft in das Brötchen.

"Glaubst du uns etwa nicht?", fragt er verblüfft.

"Tut mir leid wenn ich das jetzt sage, aber ihr ward der Meinung das ich zu Jung für ein Kind bin und auf einmal wollt ihr euch entschuldigen? Was hat euch denn bitte dazu gebracht?"

"Ich weiß das wir nicht die Perfekten Eltern sind, aber das ganze hat uns viel zum Überlegen gebracht, sehr viel sogar. Und wir wollen nicht das du den selben Fehler machst wie wir", sagt meine Mutter, voll Reue und ich kann sogar eine Träne sehen, die ihre Wange herunter rollt.

"Okay, danke", ist das einzige was ich raus kriege, bevor ich von meinem platz aufstehe und im nächsten Moment schon auf den Weg zu meinem Auto bin.

Okay, danke? Was ist bitte los mit mir? Hätte ich sie vielleicht umarmen sollen, oder so? Ich meine, wir hatten nie einen solchen Moment, zumindest kann ich mich daran nicht mehr Erinnern, wie verhält man sich bei sowas. Und noch wichtiger- was sagt man in solchen Momenten zu seinen Eltern?

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An der Schule angekommen gehe ich wie üblich zu meinem Schließfach und sehe auch sofort Alec. Er steht mit Händen in seiner Hosentasche daran gelehnt und sieht grimmig auf den Boden. Was ist ihm denn über die Leber gelaufen?

Kurz vor ihm bleibe ich stehen und räuspere mich, damit er mich bemerkt. Er sieht mich so an, als hätte ich ihn erschrocken und stützt sich von meinem Spind ab.

"Hey Babe", grinst er schief und kommt mir näher, als wolle er mir einen Kuss geben, doch ich weiche aus und sehe ihn merkwürdig an. Was soll das denn jetzt?

"Was ist? Darf ich der Mutter meiner Tochter keinen Kuss gebe?", fragt er immer noch grinsend und kommt mir wieder näher, doch ich weiche ein weiteres mal aus.

"Schon mal daran gedacht das die Mutter deiner Tochter das nicht will?", frage ich gereizt und schubse ihn leicht zur Seite um mein Schließfach zu öffnen. Der Typ hat vielleicht Ideen.

"Ist was passiert?", fragt er dann und stützt seine Arm gegen die Schließfächer und neigt seinen Kopf etwas zu mir runter, um mich genau anzusehen. Ich hasse das, wenn mich Leute anstarren! Warum kapiert das keiner?

"Alles bestens!", grinse ich gefälscht und lasse meinen Spind mit einem lauten Knall zufallen.

"Warte, ist das son Schwangerschafts Ding? Wo man einfach so schlechte Laune hat?", fragt er und deutet abfällig auf mich. Aber Moment mal- Schwangerschafts Ding? Geht's noch? Falsch grinsend gehe ich ihm näher, mit meinen Büchern im Arm, und bleibe kurz vor ihm stehen.

"Und ist das bei dir so ein Idioten Ding? Wo du einfach nicht den Mund halten kannst?"

Geschockt sieht er mich an, bricht dann aber in schallendes Gelächter. Genervt verdrehe ich meine Augen und gehe an ihm vorbei, doch er stellt sich mir in den Weg und streicht sich grinsend übers Gesicht.

"Okay, schon klar. Ich nerve dich aber eigentlich wollte ich dich nur etwas fragen."

"Und das wäre?"

"Nach der Schule kommst du zu mir", sagt er und zwinkert mir zu, bevor er an mir vorbei geht und seine Hände wieder in seine Hosentasche steckt.

"Das war keine Frage!", rufe ich empört hinterher, doch er dreht sich nur grinsend um.

"Du hast sowieso keine Wahl", meint er und geht seinen Weg entspannt weiter. Na toll. Schon mal daran gedacht, dass ich was besseres vorhabe? Okay, das stimmt zwar nicht, aber das muss er ja nicht unbedingt wissen.

Genervt seufze ich auf und gehe in meinen Unterricht, wo Derek bereits auf mich wartet. Tja, es gibt wohl doch noch nette Menschen die an einen Denken. Nicht so wie der werdende Vater, der einfach Sachen für mich Entscheidet.

Tja, dann bin ich aber mal gespannt was Alec nach der Schule mit mir vorhat. Ob er irgendwas besonderes geplant hat? Oh nein, hoffentlich bringt er mich nicht noch mal in diese Ekelige Lagerhalle, denn dahin will ich niemals wieder.

Aber wie sagt man so schön- Sag niemals, nie!

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Heeeey!!! ❤️
Sorry für die Verspätung aber ich hab am Montag drei Zähne gezogen bekommen😭😭

Hoffe das es das kurze Kapitel trotzdem gefällt 😘
Xoxo, Jana❤️

Vielleicht doch Schicksal? -NEU-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt