Kapitel 37

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Weitere zwei Wochen sind vergangen in den Elle gewachsen und der Alltag einiger maßen wieder normal wurde. Ich kann es irgendwie immer noch nicht glauben das ich jetzt ein kleines Mädchen habe und sie immer bei mir bleiben wird.

Ich liebe sie so sehr, auch wenn ich die letzten Nächte wenig Schlaf bekommen habe.

Zusammen sitzen wir drei am Frühstückstisch und genießen einfach den Moment. Naja, Elle liegt natürlich in ihrer Babyschale aber ist halt trotzdem bei uns. Friedlich sehe ich sie schlafen, während sie hin und wieder eifrig an ihrem Schnuller nuckelt.

Na vielen dank auch. Vor einer Stunde hast du noch geschrien wie verrückt weshalb ich nicht schlafen konnte und jetzt bist du still? Nicht cool!

"Du solltest dich ausruhen", sagt Alec und nippt an seinem Kaffee.

"Ach, wirklich?", antworte ich Ironisch. Darauf bin ich auch schon gekommen, Schlaumeier.

"Babe", knurrt er Mahnend und sieht mich mit dunklen Augen an. Ja sorry aber ich kann ja nichts für wenn du mir mit so dummen Sachen ankommst.

Laut seufze ich und lehne mich nachhinten in den Stuhl. Ich brauche dringend Schlaf. Langsam stehe ich auf und gehe auf Alec zu, in letzter Zeit lasse ich meine ganze Laune an ihm aus. Er hat das nicht verdient.

Schmollend lasse ich mich auf seinem Schoß nieder und schlinge meine Arme um seinen Nacken. Ich hab ihn so lieb, doch in den letzten Tagen hat er genau das Gegenteil gespürt.

"Tut mir leid", murmele ich und schmiege mich an ihm. Ich brauch jetzt einfach seine Nähe, bevor er gleich zur Arbeit verschwindet. Entschuldigend hebe ich meinen Kopf und sehe ihn an, worauf er nur seine Lippen spitzt und ich ihm lächelnd gebe, wonach er verlangt.

"Ich muss jetzt auch schon los", meint er und erhebt sich, gleichzeitig auch mich, vom Stuhl und stellt seine Tasse sowie auch seinen Teller in das Waschbecken.

Neeeein, er soll noch nicht gehen. Er hat doch eh keine festen Arbeitszeiten.

"Kannst du nicht später fahren?", frage ich ihn, doch er schüttelt nur seinen Kopf und drückt mir einen weiteren Kuss auf die Lippen.

"Ich würde ja liebend gern bei dir bleiben aber ich hab einiges zu Tun", meint er und lässt seinen Blick grinsend an mir herunter gleiten. Perversling!

"Ich denke es ist doch besser wenn du fährst", sage ich augenverdrehend und stelle mein Geschirr auch in das Waschbecken, um anschließend Elle vorsichtig aus ihrem Maxi-Cosi zu holen. Kurz gibt sie ein kleines quieken von sich, schließt dann aber wieder ihre Augen und schläft weiter.

Schmunzelnd bringe ich sie in ihr Zimmer und lege sie dort vorsichtig ins Bett. Ein weiteres mal streckt sie sich aber schläft ruhig weiter. Alec kommt von hinten auf mich zu und stellt seine Hände an meinen Seiten ab, sodass ich dank ihm an ihr Bett gepresst werde.

"Musst du nicht langsam los?", frage ich ihn provozierend und drehe mich, trotz der enge, zu ihm um und sehe ihn spielerisch an.

"Ich denke das ich einen besonderen Termin vorziehen kann", grinst er und zieht mich an sich heran. Langsam lasse ich meine Hände auf seine Brust gleiten und fahre diese dann zu seinem Nacken hoch. Ruckartig drückt er mich noch näher an das Bett von Elle, weshalb ich versuche auszuweichen und seitlich rückwärts gehe. Grinsend kommt er immer näher, sodass ich schon im nächsten Moment an die kleine Kommode stoße.

"Du-Du wirst noch zu Spät zur Arbeit kommen", stottere ich und bringe einen kleinen Abstand zwischen uns.

"Die Arbeit kann warten", sagt er mit rauer Stimme und drückt seine Lippen auf meine. Seufzend schließe ich meine Augen und drücke mich näher an ihn. Meine Hände wandern wie von Selbstverständlich in seine Haare und hinterlassen dort ein riesiges Durcheinander.

"Du weißt garnicht wie sehr ich dich liebe", nuschelt er in den Kuss und fährt meine Seiten entlang. Kurz vor meinem Hintern hält er Inne und wandert mit seinen Lippen weiter runter zu meinem Schlüsselbein.

"Alec", seufze ich als er mir in den Hals beißt und mir sofort einen weiteren Kuss aufdrückt. Er weiß ganz genau was er hier tut.

Doch plötzlich klingelt es, was Alec nicht wirklich beeindruckt, denn er macht einfach weiter, während ich versuche mich von ihm zu lösen.

"Wer auch immer das ist, es kann warten", nuschelt er in den Kuss und fährt langsam mit seinen warmen Fingern unter mein Top, welches ich noch vom Schlafen anhabe. Doch es klingelt ein weiteres mal, nur dieses mal aufdringlicher und länger.

Genervt stöhnt Alec auf, löst sich dann von mir öffnet aber dann die Tür worauf wir kurz darauf mehrere Schritte im Treppenhaus zu hören bekommen.

"Sieh an, sieh an", kommt uns grinsend Nicolás entgegen. Neben ihm sein Vater, der genauso dämlich grinst. Wie ich die beiden nicht leiden kann.

"Verschwindet von hier", knurrt Alec und stellt sich beschützend vor mich. Allerdings kommt das nur in Boxershorts nicht so rüber, wie es eigentlich sollte.

"Aber Bruderherz, ich will doch nur meine kleine Nichte sehen", grinst Nicolás und will durch die Haustür kommen, doch Alec versperrt ihm den Weg. Wie auf Kommando erklingt die feine Stimme von Elle, weshalb ich mich von den Männern entferne und in das Kinderzimmer gehe.

Kleine Tränen kullern ihr aus den Augen, worauf ich sie auf den Arm nehme und sie ruhig in meinem Arm wiege. Eifrig nuckelt sie wieder an ihrem Schnuller, den ich ihr wieder in den Mund gebe und trete mit ihr, auf dem Arm, in den Flur. Immer noch stehen die beiden draußen auf den Flur, während Alec ihnen den Weg versperrt.

"Das ist sie?", fragt der Grandpa von Elle und tritt ganz dreist in unsere Wohnung hinein. Schmunzelnd bleibt er vor uns stehen und sieht sich die kleine an. Seine Augen funkeln, sein Mund ist zu einem zufriedenen Lächeln geschwungen und zum ersten Mal frage ich mich, ob der Mann der gerade vor mir steht nicht doch ein Herz hat.

"Sie ähnelt meinem Sohn sehr", lächelt er und streicht ihr mit seinem Zeigefinger über die Wange. Es ist mir unangenehm wie nah er uns beiden ist, vorallem wenn ich weiß, in welchen Verhältnissen dieser Mann lebt. Plötzlich taucht Nicolás neben ihm auf und betrachtet nun auch Elle.

Vorsichtig sehe ich zu Alec, dieser nickt leicht, worauf ich mich etwas lockere und Elle nun so Positioniere, sodass die beiden sie genauestens sehen können.

"Sie ist wunderschön", flüstert der Vater von Alec und sieht nun mich an.

"Liebes, ich hoffe du kannst mir meinen Dummen Fehler verzeihen und das ihr drei glücklich werdet", sagt er dann und streichelt auch mir ganz vorsichtig über meine Wange.

"Ich denke ihr solltet nun gehen", gibt Alec zerknirscht von sich und stellt sich vorsichtshalber neben mich und Elle.

"Ja, komm Nicolás, gehen wir."

Und ich weiß nicht wieso, aber es hört sich so an als wäre es ein endgültiges Abschied.

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Das ist das vorletzte Kapitel für dieses Buch! *heul* aber freut euch schon einmal darauf:D

xoxo, Jana♥

Vielleicht doch Schicksal? -NEU-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt