Die Arena
Annies Perspektive;
"Annie...Komm beweg dich...Es war nur ein Traum."
Ich höre die tiefe Stimme meines Bruders, tue jedoch nicht was er sagt.
Vielleicht würde ich mich gern bewegen, kann es aber nicht.
Finnick muss in die Arena, heute.
Es kann noch viel schlimmer werden, als in meinen Träumen.
Ich will es gar nicht sehen...Will nicht sehen wie man ihn verletzt, vielleicht sogar tötet.
Als ich wieder fähig bin, mich ein wenig zu bewegen drücke ich die Hände auf meine Ohren und summe vor mich hin.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht wieso ich das mache, wahrscheinlich, weil mich das beruhigt.
Oder weil es mich ablenkt....
"Hey! Annie...Lass das!"
Mein Bruder verzweifelt oft, wegen mir. Ich will das nicht, aber es geht nicht anders.
Ich kann nichts dafür.
"Annie...Du hast nur geträumt, du bist hier es ist alles ok...Jetzt steh auf..."
Er zieht mich aus dem Bett hoch und sieht mich an.
"Komm wir gehen ins Wohnzimmer."
Die Hungerspiele sind Pflichtfernsehen, trotzdem will ich es nicht sehen. Das kann ich nicht.
Ich laufe unwillig hinter ihm her und winkle mich in eine Decke.
"Möchtest du essen?" Ich nicke. "Ja, bitte..."
Finn sieht ein wenig erfreut aus. Meine Antwort hatte er nicht erwartet.
Er steht auf und geht in die Küche. Mein Bruder ist noch nicht zurück, als der Fernseher aufflimmert und es anfängt.
Ich greife schon nach der Fernbedinung, versuche verzweifelt den Fernseher auszuschalten.
Wie nicht anders erwartet funktioniert das nicht.
Nun sehe ich auf den Fernseher, erkenne wie die Arena aussieht.
Klares Wasser, wie hier bei uns in Distrikt vier. Alle Tribute werden gezeigt und da ist Finnick.
Er lächelt leicht, selbst sicher.
Als mein Bruder wieder ins Zimmer kommt, fällt ihm das Tablett beinahe aus der Hand.
"Ich glaube Finnick wird sich dort wie zu Hause fühlen...", sagt er leise und stellt es vor mir ab.
Der Appetit ist mir aber vergangen.
Der Startschuss ertönt und Finnick springt ins Wasser, taucht unter. Er ist vollkommen in seinem Element. Ich weiß das er gerade aufblüht.
Finnick konnte schon immer super schwimmen, ist ein richtiges Talent.
Viele in unseren Distrikt können gut schwimmen, schließlich ist es der Fischerei Distrikt...
Und wenn ich so darüber nachdenke, lebe ich auch nur deshalb noch.
Finnick ist als aller erstes am Füllhorn, dann das Feuermädchen. Er deckt sich mit Waffen ein.
Ich senke den Blick, als er mit seinem Dreizack ausholt und einen klappendürren Mann trifft.
Als ich wieder ausehe, kann ich beobachten wie er und das Feuermädchen sich genau gegenüber stehen, beide zögernd....
Sie könnte ich töten...Sie wird ihn töten, oder?
Ich schaue nun nicht mehr auf den Fernseher, sondern auf den Teller mit den Brötchen.
"Annie..." Zögernd hebe ich den Blick, während ich sehe das die Beiden nun Rücken an Rücken kämpfen.
"Was macht er denn jetzt?", fragt mein Bruder, nachdem er die Tasse an der er genippt hat, abgesetzt hat.
Finnick gibt Katniss seine gesamten Waffen und sagt laut: "Gib mir Deckung!" Dann rennt er zum Wasser und springt hinein. Er schwimmt zur Plattform, des Junges aus ihrem Distrikt und hilft ihm herunter. Peeta kann anscheinend nicht schwimmen, kaum jemand kann dort schwimmen.
Es wird auf Mags geschaltet die auf die im Wasser herum rudert und zu Katniss gelangt.
Während die vier zusammen flüchten, eingedeckt mit Waffen, gelangen die Anderen zum Füllhorn.
Es findet ein allgemeines Gemetzel statt.
Ich ziehe mir die Decke über den Kopf, weil ich es einfach nicht sehen will.
Finnick lebt zumindest noch....
Finnicks Perspektive;
Ich stehe im Startraum und trinke ein Glas Wasser, wer weiß wie lange ich nichts zu trinken bekomme? Nervös drehe ich den Feuerarmreif, den ich von Haymitch bekommen habe, da er mich als vertrauenswürdig zeichnen soll... Mich würde mal interessieren wie die Arena aussieht. Ich werde es am Ende eh am lebendigem Leib erleben.
Hoffentlich ist es keine Wüste...das wäre ekelhaft.
Ich hoffe vielleicht einen Wald vorzufinden, vielleicht sogar ein riesiger See, das wäre das Beste.
Wer weiß...Ich werde es gleich erfahren.
Die Stylistin aus dem Kapitol starrt mich an. Ich schenke ihr ein Lächeln.
Schließlich steige ich in die Glaskuppel.
"Ich wünsche ihnen viel Glück.", sagt sie und lächelt mich bemutigend an.
"Danke.", sage ich, während sich das Glas schließt.
Ich fahre langsam nach oben, als ich heraus komme werde ich komplett geblendet.
Nur schwer kann ich dem Bedürfnis entgehen mir die Hand vor die Augen zu halten, doch dann wird alles klar. Warme Wellen von salzigen Wasser schwappen mir über die Füße und ich muss unwillkürlich ein wenig Lächeln.
Dort vierzig Meter entfernt ist das Füllhorn. Ich muss es irgendwie schaffen Katniss davon zu überzeugen, das ich vertrauenswürdig bin.
Die paar Meter zu überstehen wird für mich kein Problem sein.
Ich springe ins Wasser und schwimme los, schnell und kräftige Züge, sodass ich das Füllhorn als Erster erreiche.
Schnell bewaffne ich mich mit mehreren Dreizacken und wende mich um.
Vor mir steht Katniss, einen Pfeil in ihren Bogen gespannt und mit undurchschaubarer Miene.
Auch ich erhebe meinen Arm schätze ab, ob sie schießen wird oder nicht. Ich sehe das sie schießen will, bis ich meine Lippen zu einem breiten Grinsen zusammen ziehen.
"Wie gut das wir beide Verbündete sind, oder?"
Sie runzelt die Stirn, gibt sich dann jedoch, doch geschlagen.
"Wer gehört noch zu unseren Verbündeten?"
"Ich muss Mags mitnehmen.", sage ich schnell. "Ich kann sie nicht im Stich lassen."
Katniss starrt mich einen Moment lang von oben bis unten an.
"Ich muss Peeta holen...", sagt sie schnell.
"Das mach ich. ", erkläre ich bestimmt. "Gib mir Deckung."
Noch bevor sie widersprechen kann , springe ich ins Wasser und schwimme zu Peeta.
Er will sich Anfangs nicht von mir helfen lassen, bis er den Armreif aufblitzen sieht.
Ich helfe ihm und gemeinsam schwimmen wir zurück.
Prustend kommt er an Land.
Die Luft Temperatur ist mehr als nur unangenehm. Es ist stickig. Ich wette wenn wir hier nur ein wenig rennen, kommt man schnell außer Atem.
Katniss gibt Peeta Waffen. Mags steckt sich die Ahle, die sie bekommen hat, in den Mund und springt hinten auf meinen Rücken.
Sie wiegt nur wenig, weshalb sie sich fast wie eine Feder auf meinem Rücken anfühlt.
Nun beginnt die Flucht, uns folgt zwar niemand, aber trotzdem habe ich keine Ahnung was hier lauert. Wir laufen die nächsten Kilometer, nur mit einer Pause.
Katniss öffnet den Mund, um irgend etwas zu sagen, aber da knallt es schon und Peeta liegt am Boden. Ich lege Mags neben mir ab und knie mich zu Peeta.
Ich lege meine Finger auf seine Nase und will gerade zu drücken, als ich Katniss hinter mir höre.
Ich drehe mich um und will sie eigentlich halbwegs sachte davon schieben, aber sie wird so hysterisch, das ich ihr mit der Hand gegen die Brust schlage und sie nach hinten stolpert.
Nun halte ich Peeta die Nase zu. Seine Brust hebt sich nicht mehr. Es muss ein Kraftfeld gewesen sein. Ich setze zur Mund-zu-Mund Beatmung an und blase ihm Luft in die Lungen.
Ich spüre wie seine Brust sich wieder hebt und senkt.
Ich gehe ein Stück zurück und sehe wie Peetas Lider anfangen zu flattern.
Schweigend wische ich mir über den Mund und setze mich neben Mags.
Katniss fängt an zu weinen, kann sich kaum mehr beruhigen und drückt sich an Peeta.
"Die Hormone, richtig?", frage ich.
Sie gibt mir keine Antwort, jedoch habe ich das Gefühl das sie ziemlich dankbar ist.
"Du wusstest das dort ein Kraftfeld ist, oder? Du wolltest ihn warnen.", sage ich.
"Ich...ich hab es gehört...Bemerkt ihr dieses Summen nicht?", fragt sie nun.
Eine Minute lang herrscht Schweigen, ich höre gar nichts.
"Ich höre das aber nur mit dem linken Ohr...", bemerkt sie nun.
Ich runzle die Stirn.
"Das ist doch das Ohr, was im Kapitol repariert wurde, oder?", fragt Peeta.
"Ja...Ich glaube daran liegt es."
Katniss verschwindet auf einen Baum.
"Das Gemetzel läuft immer noch..."
"Kannst du erkennen wer das ist?"
"Nein...", sagt Katniss und springt von Baum herunter.
Ihr fließen immer noch Tränen über die Wangen.
"Dann lasst uns weiter gehen.", sage ich.
"Nein! Peeta muss sich ausruhen!", schreit Katniss, beinahe völlig hysterisch.
"Nein...Nein Katniss...Es geht."Wir stehen auf und laufen weiter. Mags springt wieder auf meinen Rücken und wir bahnen uns den Weg weiter durch den Dschungel.
Ich habe mächtigen Durst. Hier muss es doch Flüsse oder irgend etwas anderes geben.
"Gibt es hier einen See oder so was?", frage ich Katniss die sich umgesehen hat.
"Ich glaube das es nur das Salzwasser ist, beim Füllhorn."
Ich stöhne leise, zucke dann jedoch mit den Schultern.
"Es nützt ja nichts...Dann lass uns eine Pause machen."
Wieder setze ich Mags ab, so dass sie gegen einen Baum lehnen kann.
Dann fängt der Kanonendonner auch schon an.
Acht sind tot.
Mags und ich fangen an kleine Schalen zu flechten und andere nützliche Dinge zu machen....
Diese Arena gefällt mir nicht ganz so gut...
Das Wasser ist praktisch, ja.... aber diese Hitze und das wir kein Wasser haben, macht mich völlig fertig....
Noch bevor ich meinen Gedanken überhaupt zu Ende führen kann, fliegt ein kleiner Fallschirm herunter und in ihm ist ein ziemlich merkwürdiger Gegenstand.
Wir lassen ihn von Hand zu Hand wandern. Ich stecke meinen kleinen Finger hinein, was aber auch nichts nützt.
Schließlich ist Katniss die Erste, die weiß was das ist. Sie nennt es einen Zapfhahn.
Ich nehme den Hahn und will ihn schon in einen nahe stehendem Baum hauen, als Katniss heftig den Kopf schüttelt.
"Du musst ein Loch rein bohren."
Ich zucke die Schultern und fange an mit einem Messer im Baum herum zu stochen, bis der Zapfhahn hinein passt.
Schon fließt das Wasser.
Wir trinken alle davon. Es ist zwar warm, wie die Luft und alles andere hier, aber es stillt meinen Durst. Alle waschen sich ihr Gesicht, die Hände und wir trinken noch mehr.
Wir legen uns schlafen, Katniss schiebt die erste Wache.
Ich lasse mich nach hinten fallen, zögernd ob ich wirklich einschlafen soll....Die Müdigkeit lässt letzendlich doch nach und ich wandere ins Land der Träume....
Hallo :D
Ja... Hier noch mal ein neues Kapitel.... Ich würde mich über Kommentare, votes und weiteres sehr freuen :)
Aileen.... :)
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Die 70. Hungerspiele | Annie's Geschichte ✔
FanfictionDie sechzehn jährige Annie Cresta muss in die Hungerspiele... Was tun, wenn sie einen verrückt machen und zum durch drehen bringen? "Die Spiele haben mich kaputt gemacht, zerstört und verdorben. Für immer." (Das ist meine erste Hungergames Fanficti...