Verzweiflung oder Hoffnung?

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Finnicks Perspektive



Das Seil in meiner Hand wird immer und immer wieder zu einer Schlinge, zu einem schwierigen Knoten, zu irgendetwas Anderem. 
Meine Finger gehen so schnell, das ich über mich selbst erstaunt bin, wie ich das hinbekomme. 
Es lenkt mich ab, beruhigt mich sogar ein bisschen. 

Ich trage noch immer das Nachthemd, was mir die Leute aus Distrikt dreizehn gegeben haben. Darüber trage ich einen weißen Bademantel. 

Ich starre vor mich, knote immer und immer wieder. Mache es wieder auf, verknote, immer und immer wieder. 

Erst als ich ein Tippen auf meiner Schulter spüre, sehe ich auf. 
"Katniss...", sage ich und greife nach ihrer Hand. "Wieso versammeln wir uns hier?" 
Ich bin so froh sie zu sehen. Endlich Mal jemand der mir bekannt ist. 

"Ich hab zugestimmt, für Coin den Spotttölpel zu spielen. Dafür muss sie mir versprechen, dass die anderen Tribute nach dem Sieg der Rebellen straffrei ausgehen" erkläre sie. "Und zwar öffentlich, damit es viele Zeugen gibt."

Ich sehe sie einen Moment an, ziemlich durchdringlich und vielleicht ein wenig traurig.
"Ah. Gut. Ich mache mir nämlich Sorgen wegen Annie. Dass sie unbewusst etwas sagt, was als verräterisch ausgelegt werden könnte" 

Katniss nickt . "Das gilt natürlich auch für, Annie." 
Ich lächle, sie sanft an. Sie drückt meine Hand und geht davon. 
Eigentlich hätte ich das Bedürfnis gehabt ihr um den Hals zu fallen, aber ich habe es gelassen. 

Immer noch völlig starr, hoffe ich das Annie wohl auf ist und nicht gefoltert wird. 
Ich will nicht das ihr irgendetwas passiert....
Es muss doch irgendetwas geben was ich tun kann.... 

Ich seufze leise, lasse das Seil durch meine Finger gleiten. 
Ich schätze das ist das Einzige was mich davon abhält, völlig auszurasten. 


Mein Blick richtet sich wieder völlig erstarrt auf meine Finger. 
Ich hoffe so sehr, dass es Annie gut geht und ich hoffe auch das die Rebellion nicht nach hinten losgeht. 

Vielleicht bin ich in letzter Zeit ein wenig abwesend und nicht ganz bei mir, aber sowas bekomme ich schon noch mit. 

Das Herz ist mir eifnach viel zu schwer. 

Wenn Annie wirklich etwas passiert, würde ich mir das nie verzeihen. Das wäre gar nicht zu ertragen. 

In der Nacht werde  ich von furchtbaren Albträumen verfolgt. 
So was hatte ich noch nie, zumindest noch nicht so heftig. Ich hatte noch nie solche Angst und solche Sorgen habe ich mir auch nicht gemacht. 

Was ist denn wenn sie wirklich stirbt? 
Was wird dann mit ihr gemacht? Und was würde mit mir passieren? 
Ehrlich gesagt will ich gar nicht daran denken. 






Annies Perspektive; 



Ich öffne die Augen. Mein Kopf brummt, fühlt sich so an, als würde er explodieren. 
Mein Blick schweift wieder herum. 

Doch wie nicht anders erwartet umhüllt mich die kalte Dunkelheit. 
Ein wenig froh bin doch, wenn ich das so sagen kann. 
Fröhlich bin ich natürlich nicht, war ich seit Ewigkeiten nicht mehr, aber beruhigt viel mehr. 

Beruhigt, weil die Schreie und die Qualen der Anderen nicht mehr zu hören sind. 

Ich weiß nicht wieso, aber mir tun sie nichts. 
Meine Strafe ist es wohl einfach im dunkeln zusitzen und langsam noch verrückter zu werden. 


Ich schließe die Augen. Vielleicht wird das Träumen ja funktionieren. 
Das Träumen in eine andere Welt, eine Schönere. 

Plötzlich ist vor mir wieder das Meer aus Distrikt vier. Es ist schöner, als sonst. 
Es ist noch blauer, salziger und wärmer. 
Schwimmen, dass wäre jetzt perfekt. 
Finnick bei mir haben, seine Wärme spüren. 
Meine Mutter ist auch dabei. 
Sie liegt auf einem Handtuch und lächelt mich und meinen Bruder an. 
Auch Papa ist dabei. Noch bevor er gestorben ist. Bei einem Fischerausflug ist so ziemlich viel schief gegangen. Ich vermisse ihn, sehr sogar. 



Der laute Schrei von Peeta reißt mich wieder aus den Gedanken. 

Bevor ich sterbe würde ich meine Mutter am liebsten einmal sehen, lächeln, wegen mir, weil ich ihr was Gutes getan habe. 
Ich würde meinem Bruder danken wollen, für die Jahre die er immer für mich da gewesen ist. 
Und Finnick, dem ich noch einmal sagen würde, wie sehr ich ihn liebe.


Mein kompletter Gedankengang endet erst, als ich die Worte "Mutation" und "Katniss", aus Peetas Geschrei entziffern kann. 

Die Schreie lösen eine Gänsehaut in mir aus, machen mich nervös. 
Ich würde so gern etwas tun, helfen. 


Dabei weiß ich doch das ich nicht helfen kann, noch nie helfen konnte... 








Hallo Leutis :D 
Wenn ihr Lust habt schaut doch einfach mal hier vorbei; http://www.wattpad.com/story/9887296-die-23-hungerspiele-dtvp~ff
Ist auch eine Tribute von Panem Fanfiction :) 

Die 70. Hungerspiele | Annie's Geschichte ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt