Ein Spiel der Träume

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Ein Spiel der Träume

Finnicks Perspektive;


Ich schlinge meine Arme fest um Annie. Sie schlummert in einem viel zu tiefen Schlaf, was das Morfix macht. Sie wurde einfach betäubt.
Vorsichtig streiche ich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn.
Eigentlich brauche ich mir keine Sorgen zumachen. Es geht ihr gut. Es geht mir gut.
Wir sind wieder zusammen.

Ihre Lider fangen ein wenig anzuflattern, dann gibt sie ein leises Stöhnen von sich.
Entweder wacht sie jetzt auf oder sie sackt zurück ins Land der Träume.

Ich lehne meinen Kopf nach hinten, merke wie sich ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitet.

Ich halte sie wirklich in den Armen. Es ist so unwirklich, aber trotzdem so real. Es ist das schönste was ich jemals gefühlt habe.

"Ich liebe dich.", flüstere ich, doch ich bin mir sicher, dass sie mich nicht hören kann.
Das Morfix lockt einen völlig aus, aber Miss Everdeen hat ihr nur eine kleine Menge zum Schlafen gegeben.

Eine Weile sehe ich ihr nur beim Schlafen zu, dann lehne ich mich selbst auch zurück in die Kissen. Es dauert nicht lang, dann sacke ich in die Welt der Träume.

"Finnick...", flüstert eine Stimme. "Finnick..."

Ich sehe mich um. Ich bin am Meer, der Himmel leuchtet in einer Mischung des Abendorganes und des alltäglichem Blaus. Es hat irgendwas tröstliches. Die Mischung der beiden Farben ergibt ein leichtes Rosa. Das kann nicht normal sein, solche Farben gibt es am Himmel nicht.
"Finnick...", wieder die gleiche Stimme. "Finny..."
Ich öffne meine Augen, blinzle noch einmal sehe mich genauer um.
Der Sand an meinen Füßen ist weich, das Wasser angenehm kühl.
"Finny...", flüstert wieder jemand.
Ich bin mir nicht sicher wer es ist, aber diese Stimme scheint mir sehr bekannt zu sein.
Ich laufe ein paar Schritte, watte mit den Füßen durchs Wasser.
Eine sanfte Brise kitzelt mich im Gesicht, bringt mich zum Grinsen.
Das hier ist mein Zuhause. Ich liebe es hier. Nirgendswo ist es schöner.

"Finny...", flüstert erneut jemand.
Lächelnd wende ich mich um. Immer noch ist niemand zusehen. Ich gehe meinen Weg weiter.
Bis zu den Knöcheln laufe ich nun im Wasser herum. Trotzdem sehe ich immer noch niemanden.
"Finnick....Komm zu mir.", flüstert sie wieder.
Einen schnelleren Schritt einschlagend sehe ich mich weiterhin um.
"Finny...Komm...." Ich bleibe stehen, streiche mir über die Augen, sehe mich um.
"Wo bist du?", frage ich in die Luft, die mir erneut durch die Haare weht.
"Hier...Du musst nur weiterlaufen...Ich warte auf dich."

Ein Lächeln umspielt meine Lippen.
"Annie?", frage ich nun, da ich genau weiß wer es ist. Ich wusste es von Anfang an, war, aber durch irgendetwas verunsichert.
"Wo bist du, Annie?", rufe nun ich.
"Komm Finny...Wir warten auf dich..."
Ein paar Meter weiter tanzt eine junge braunhaarige Frau, die ein weißes Kleid trägt, im Sand herum.
Annie.
Unwillkürlich fange ich anzulachen.
Mein Unterbewusst sein flüstert mir zu das es nur gern in Wirklichkeit nochmal hier wäre.
"Finnick, komm."
Sie lächelt mich an, grinst übers ganze Gesicht und tanzt pausenlos im Sand herum.
Ich laufe mit schnellen Schritten auf sie zu, um sie in den Arm zunehmen, sie nie mehr loszulassen.
"Hey warte!", rufe ich, denn als ich sie fast erreiche rennt sie einfach los.
"Fang mich!"
Annie lächelt mich an und rennt mit wehendem Kleid davon.
Ich habe sie noch nie so glücklich gesehen. Ihr Leben war die meiste Zeit schwer.
Außer vor den Spielen. Sie hat viel gelacht, sehr viel.
Den Gedanken verdrängend renne ich weiter hinter ihr her.
Am Ende eines Strandabschnittes bleibt sie stehen und fährt sich durch lockige braune Haar. Ich habe noch nie einen so wunderschönen Menschen gesehen.

Die 70. Hungerspiele | Annie's Geschichte ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt