Moral? Einsicht? Akzeptanz?
Annies Perspektive:
Ich öffne meine Augen. Jemand hat den Schlauch aus meinem Arm gezogen und ich springe auf. Ich bin verschlafen, meine Beine sind furchtbar schlaff. Wie kann ich mich überhaupt halten? Es ist ein Wunder das ich nicht falle.
Mit schnellen Schritten renne ich in richtung Essenssaal, da die Krankenstation völlig leer gefegt war. Sind sie wieder da? Finnick? Katniss? Ist das Kapitol gestürzt worden? Ist das alles jetzt vorbei? Ein leichtes Lächeln spielt auf meinen Lippen.
Barfuß laufe ich durch die Gänge, doch in der Halle wird mir speiübel. Es herrscht kein Lärm, niemand spricht. Es ist ruhig, seelenruhig. Eine Gänsehaut zieht sich über meinen Körper. Ich spüre die Blicke auf mir. Doch ich gehe nicht weiter ich bleibe stehen.
Jemand erhebt sich, kommt auf mich zu. Es ist Johanna. Ihre Augen sind leicht gerötet, wenn ich mich nicht irre sogar feucht. Hat sie geweint? Das sieht ihr so unähnlich. Auch ein Mann den ich, als den Mann dem ich alles erzählen musste identifizieren konnte kommt nun auf mich zu. Doch Johanna ist schneller. "Nein! Sie hauen ab!", blafft sie, doch ihre Stimme zittert. Noch immer irritiert sehe ich sie ein wenig schief an.
"Ich bin dafür zuständig.", erwidert er verärgert, aber Johanna wirft ihm einen bösen Blick zu. "Nein. Das sind sie nicht. Sie reden eine Menge Unsinn. Immer nur von Gefühlen und Dingen die schon eine Ewigkeit her sind. Das hilft niemanden. Es tut nur unnötig weh und jetzt verdammt noch mal verschwinden Sie und nerven jemand anderen!" Ihre Stimme ist beinahe ein Schreien und er wendet sich zerknirscht ab."Komm Annie...", sagt sie. Wir gehen auf die Gänge. Ich spüre die Blicke in meinem Rücken. Sie sehen mich an. Aber was ist passiert? Meine Hände zittern und ich folge ihr schweigend. "Was ist passiert?", flüstere ich und sehe sie an.
Johanna sieht mich an ganz genau an, so als würde sie prüfen wollen wie ich reagiere. Ich balle meine Hände zu Fäusten um das Zittern besser verbergen zukönnen. "Es geht um Finnick...", murmelt sie, doch es klingt mehr wie ein Flüstern. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich es überhaupt hören soll. Es geht um Finnick.... "Er...Sie haben ihn gekriegt...Mutationen, im Tunnelsystem vom Kapitol."
Mein Magen zieht sich zusammen, ein Stich in meinem Herzen, mein gesamter Körper zittert. "Er ist tot...", murmle ich vor mich hin. Meine Beine fühlen sich so zittrig an, das ich keine Ahnung habe, ob ich überhaupt noch lange stehen bleiben kann. "Er ist tot...", murmle ich erneut. Es brennen Tränen in meinen Augen, aber diesmal ist es anders, als beim ersten Mal. Es fühlt sich so an, als wäre etwas in mir zerbrochen, als wäre ich zersplittert, ebenfalls gestorben. Ich lehne mich an die Wand und lasse mich herunter rutschen. Meine Hand liegt auf meinem Mund, während ich versuche mein lautes Schluchzen zu ersticken.
Johanna hockt sich zu mir und lächelt mich leicht an. "Das tut mir leid." Das Lächeln ist eher traurig, als ermutigend. Sie hat auch einen Freund verloren. Sie und Finnick kannten sich auch eine ganze Weile. Ich schließe die Augen und nehme meinen Kopf zwischen die Hände. Einschlafen und nicht mehr aufwachen, das wäre jetzt ein Traum, ein schöner Traum....
DU LIEST GERADE
Die 70. Hungerspiele | Annie's Geschichte ✔
FanficDie sechzehn jährige Annie Cresta muss in die Hungerspiele... Was tun, wenn sie einen verrückt machen und zum durch drehen bringen? "Die Spiele haben mich kaputt gemacht, zerstört und verdorben. Für immer." (Das ist meine erste Hungergames Fanficti...