Die Parade
Mein Vorbereitungsteam zupft und zieht an mir herum. Ein Wachsstreifen nach dem anderen wird abgerissen und ich kann nur schwer ein Stöhnen unterdrücken. Wieso muss das nur so furchtbar schmerzhaft sein? Ich beiße die Zähne zusammen. "Du hast wunderbare Beine und deine Figur erst. Wir können echt was aus dir machen!" Eine schrille bunte Frau redet mit einem üblen und hohem Akzent. Ich sehe sie einfach nur an. Jede einzelne Zelle an meinem Körper muss anscheinend perfekt aussehen. Denn die letzten zwei Stunden musste ich auf einer Liege liegen und die haben an mir rumgebastelt. Meine Haut tut furchtbar weh und brennt. Sie streichen irgendeine Creme darüber und dieses unangenehme Gefühl nimmt ab. "So...Jetzt ist es perfekt." erklärt mir eine andere Frau die nicht so hoch redet. "Ok..." sage ich leise. "Dann geh mal zu John, deinem Stylisten." Ich nicke. Die beiden Frauen führen mich in einen anderen Raum und dort setzte ich mich auf eine Liege. Ein Mann mit roten Haaren tritt hinein und sieht mich an. "Ich bin John." "Annie." sage ich leise. Er zeigt mir ein Kleid. Es ist grün und geht bis zum Boden. Der Stoff flattert bestimmt wenn ich auf dem Paradewagen stehe. "Aber das passt doch gar nicht zum Thema Fischerei." John lächelt. "Nicht ganz, aber wenn wir dich wie eine kleine wunderhübsche Meerjungfrau aussehen lassen, dann ist das doch zum Thema Fischen oder?" Ich muss lächeln. "Ja." Er steckt mir die Haare zur Seite und dreht ein paar Haare mit einem Lockenstab ein. Zwar habe ich schon Locken, aber nicht solche starken. John legt ein leichtes Make-up auf und am Ende muss ich wirklich zugeben das ich zufrieden damit bin. "Wow, dass sieht ja toll aus..." sage ich und lächle ihn an. "Vielen Dank." "Das ist meine Aufgabe." Normaler Weise sehen die Tribute aus Distrikt vier sofort dämlich aus, aber ich...Ich finde ich sehe ganz pasabel aus. Jetzt bin ich nur noch auf Luis gespannt. John bringt mich zum Paradewagen. Die Pferde sind schwarz, so auch unseres. Hinten am Wagen steht eine vier und dahinter sieht man unser Distriktzeichen. Eine Frau mit krausen pinken Haaren bringt Luis zu uns. Als ich ihn sehe muss ich lächeln. Luis trägt einen ganz Körperanzug. Der Anzug hat keine Ärmel, dass heißt ab den Schultern ist alles frei. Dazu trägt er eine Hose die eng bis nach unten geht. Irgendwie sieht er einfach toll aus. Seine Haare sind leicht hochgegelt und seine Augen glänzen. Als er mich sieht öffnet er den Mund und grinst. "Wow, wow Mrs. Odair haben wir uns schön gemacht?" "Wie bitte?" frage ich verdaddert. Hat er mich gerade Mrs. Odair genannt? Luis kichert, was für so einen Kerl wie ihn ein wenig unwahrscheinlich ist, aber das ist niedlich. Die Frau, die anscheinend Luis Stylistin ist lächelt uns an. "Na dann schön lächeln!" Wir stellen uns auf den Paradewagen. Luis lächelt nervös. "Vielleicht finden sie uns ja toll?" Ich zucke die Schultern. "Vielleicht auch nicht." Ich habe jeden Optimismus abgelegt, schon nach der Ernte. Bevor wir losfahren sehe ich mich noch einmal um. Wie jedes Jahr sind die Tribute aus Distrikt eins und zwei besonders muskulös und stark, sogar die Mädchen sind so kräftig. Ich wette sie können mit Waffen umgehen, wie ein Profi...
Mein Gedankengang wird unterbrochen, durch die den Start des Wagens. Vor uns fahren die Tribute aus Distrikt 3. Ich sehe zur Seite und muss unwillkürlich lächeln. Die Leute bejubeln uns. Luis sieht überrascht aus und fängt anzulachen und zu winken. Nach einigen Sekunden tue ich es ihm gleich. "Wow...Das ist ja abgefahren." sagt er zu mir und grinst. Ich erwidere sein Lachen. Danach stellen sich alle Wagen in einer Reihenfolge auf und Präsident Snow steigt auf ein Podest. "Willkommen Tribute! Fröhliche Hungerspiele und...Möge das Glück stets mit euch sein." Die Menge jubelt und wir werden weggefahren. Die Leute aus Distrikt zwei tuscheln und sehen zu mir und Luis. "Weißt du was die wollen?" frage ich ihn. "Verbündete." sagt er knapp. "Ja, dich vielleicht." flüstere ich ihm zu. Er schüttelt den Kopf. "Das würde ich nicht tun." "Was?" frage ich verwirrt. "Entweder gehe ich allein oder mit jemanden dem man vertrauen kann..." "Und das wäre?" "Du!" sagt er und grinst mich an. Ich lächle leicht. "Bist du gut?" frage ich leise. "Also bist du vorbereitet worden?" Luis zuckt die Schultern. "Ein bisschen was kann ich...Aber nur ein bisschen und du?" "Gar nicht, ich wollte das nicht. Also na ja..." Ich sehe rüber zu den Tributen aus eins die auch miteinander sprechen und dann zu uns sehen. Der Junge aus zwei sieht mich amüsiert an und lächelt in meine Richtung. "Wie heißt der Junge aus zwei?" frage ich Luis. "Der Junge aus zwei heißt Derek, das Mädchen Karah. Und die beiden aus eins heißen Brain und Sunny." Anerkennend nicke ich. Bei der Auswertung der Ernte habe ich weder richtig auf die Leute geachtet noch auf die Namen. Die könnte ich mir eh nicht merken. Luis hebt selbstbewusst die Hand und winkt ihnen zu. Das Mädchen aus eins läuft rot an der Junge aus eins lacht. Auch ich muss anfangen zukichern und stolziere an ihren vorbei zu John. "Klasse, du sahst toll aus!" Er lächelt mich an. Ich sehe hinter ihn. "Finnick?" frage ich laut. Ja, das ist wirklich Finnick. Er zuckt zusammen und dreht sich um. Dann ist er plötzlich weg. Ich reibe mir die Augen. Habe ich ihn mir gerade nur eingebildet? Wir werden zum Trainingscenter geführt. Es ist einfach riesig. Mags drückt die vier und eine riesige Etage zieht sich vor uns hin. Ich glaube ich hab noch nie so viel erlebt wie in den letzten beiden Tagen. Es ist einfach alles so perfekt und bunt. Man muss es sich einfach ansehen. Schweigend laufe ich durch die Etage und sehe mich um. "Dein Zimmer ist dort." Ich zucke zusammen. Finnick klopft an eine Tür und grinst mich an. "Ja...Danke" sage ich trocken, drücke mich an ihm vorbei in die Tür und knalle sie zu. Drinnen ziehe ich mir das Kleid aus und stelle mich unter die Dusche. Eine kurze Zeit später komme ich gutriechend und mit flauschigem Haar aus dem Zimmer und setze mich an den Tisch. Keiner sagt irgendwas also schließe ich mich einfach an. Schweigend esse ich Spaghetti Cabonara, so viel ich nur kann. Danach bin ich papp satt. Luis und Finnick essen noch. Möglichst unauffällig versuche ich Finnick anzusehen, aber er bemerkt es und sieht zurück. Er lächelt und zwinkert mir zu. Was soll das? "Finnick?" sage ich leise. "Ja?" "Wieso starrst du mich an?" Er wirft den Kopf in den Nacken und lacht. "Ich mag dich." Sofort merke ich wie ich rot werde. Still wische ich mir den Mund mit einer Serviertte ab. "Ich bin müde." entschuldige ich mich und gehe vom Tisch. In meinem Zimmer lasse ich mich ins Bett fallen und schlafe sofort ein.
DU LIEST GERADE
Die 70. Hungerspiele | Annie's Geschichte ✔
FanficDie sechzehn jährige Annie Cresta muss in die Hungerspiele... Was tun, wenn sie einen verrückt machen und zum durch drehen bringen? "Die Spiele haben mich kaputt gemacht, zerstört und verdorben. Für immer." (Das ist meine erste Hungergames Fanficti...