Ein Gewirr aus Tunneln

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Ein Gewirr aus Tunneln...

Annies Perspektive:

"Ich bin mir sicher das er noch lebt.", flüstert eine Stimme. Sie klingt belegt, aber es ist eine entspanne Stimme. Ich nehme das ganze wie durch einen Schleier wahr, versuche all das andere zuverdrängen, den dumpfen Schmerz in meiner Magengrube. Ich will einfach wieder einschlafen. Vielleicht wäre es sogar das Beste, wenn ich gar nicht mehr aufwachen würde.

Ich sehe ein wenig verschwommen, als ich die Augen öffne und in das helle Licht blinzle, die sterile Luft einatme. Meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich schließe die Augen sofort wieder. Heiße Tränen brennen in meinen Augenwinkeln. Ich will nicht schon wieder weinen, will nicht daran denken das Finnick wahrscheinlich wirklich tot ist.

Meine Augenschließend und so gut wie möglich meinen Körper entspannend versuche ich wieder einzuschlafen, doch schlimme Gedanken spielen in meinem Kopf und ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich je wieder ohne diesen schönen Nadelstich einschlafen soll...Wahrscheinlich wird das nie möglich sein.

Die Tür wird mit so einer Kraft aufgeschlagen, das ich zusammen zucke und unwillkürlich die Augen öffne. Es ist Johanna die hereinkommt und zielstrebig auf mein Bett zukommt.
"Du kannst aufhören zuheulen.", sagt sie. Ich runzle weder die Stirn, noch gebe ich einen Ton von mir. Ich sehe sie einfach nur an. "Finnick lebt, genauso wie Katniss und die meisten anderen. Es geht ihnen gut. Das war ein Trick vom Kapitol." Auch wenn ich ein wenig Hoffnung habe, denke ich das sie es einfach nur so sagt. Wer weiß ob es wahr ist. "Betee hat Kontakt zu ihnen aufgenommen, also ist es sicher das sie leben."

Ja jetzt atme ich auf. Er lebt. Ein kleines Lächeln breitet sich auf meinen Lippen auf. Ich weine, aber nicht vor Traurigkeit, sondern vor Freude. Das erdrückende Gefühl verschwindet aus meinem Bauch, doch es kehrt zurück. Nicht mehr so stark, aber die Sorge das ihm irgendetwas passieren könnte ist immer noch da.

Aber er lebt...Er lebt. Finnick lebt. Ich schließe die Augen und atme tief durch. Er lebt...

Finnicks Perspektive:

Noch immer ein wenig resigniert richte ich mich auf und werfe Pollux einen Blick zu. "Wir brauchen einen guten Weg und zwar sofort!", sagt Gale laut und gereizt. "Jetzt sofort!" Nun schreit er beinahe. Mit einem Nicken stimme ich zu.

Die Friedenswächter stürmen die Straßen und man könnte meinen das wir in der Falle sitzten...Wir brauchen eine Idee. Pollux macht eine Handbewegung in die Richtung des Bodens, was ihm ein Stirnrunzeln von den meisten einbringt. Einen Moment lang herrscht Schweigen, dann versucht der rothaarige Avox uns etwas klar zumachen, aber ich verstehe nicht was er meint...
Wow, das muss ein wirklich schlechtes Gefühl sein, wenn man überhaupt nicht reden kann... Ich bin mir sicher ich wäre total hilflos...Ich würde rein gar nichts schaffen.

Die 70. Hungerspiele | Annie's Geschichte ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt