Marco PoV:
Als sie mir gesagt hat, dass unsere Eltern sie schlagen würden, war ich zu geschockt um zu reden. Ich war zu geschockt um irgendetwas gemacht.Sie ging aus dem Zimmer. Sie zog sich wieder ihre Schuhe an. Und ihre Jacke. Sie weinte.
Neben mir stand Mario und war auch erstarrt. Als sie draußen war, kam er wieder aus der Starre. Ich aber noch nicht.
„Mann, Renn ihr hinterher! Sofort!!!!!!!" Ich löste mich aus der Starre und begann zu rennen. Zum Glück hatte ich noch meine Schuhe an.
Sie hatte einen deutlichen Vorsprung. Ich schrie nach ihr: „VANESSA! Warte!!!" Sie drehte sich nur kurz um und rannte weiter. Sie war ziemlich sportlich. Ich rannte ihr hinterher.
Es war schon ein bisschen beschämend, dass sie schneller war als ich. Aber ich hatte diese Nacht nicht wirklich geschlafen und war von Training noch zusätzlich müde.
Sie rannte weiter, aber ich holte weiter auf. Ich war noch ungefähr zwei Meter hinter ihr. Ich wusste, dass sie es wusste. Sie würde gleich über die Straße rennen oder versuchen anders auszuweichen. Sie wollte gerade über die Straße, als ich sie am Arm packte. Sekunden später raste ein Auto an uns vorbei. Das war knapp. Nein, das war knapper als knapp.
Sie schluchzte, dann drehte ich sie zu mir um und umarmte sie. Ich umarmte sie einfach. Ohne Grund. Okay, nein ich hatte einen Grund. Wir hatten das gleiche durchgemacht. Den gleichen Sche*iß. Sie nur noch länger und noch stärker. Aber es war im Grunde das gleiche.
Und deshalb standen wir hier. Mitten im Regen. Höchstwahrscheinlich werden wir in drei Tagen beide krank sein, aber das war es mir wert. „Wir gehen jetzt nach Hause und dann ziehst du was frisches an und gehst dann schlafen, okay?" Beim 'nach Hause' zuckte sie zusammen. „Zu mir nach Hause",fügte ich deshalb hinzu. Sie lächelte und nickte.
Ich nahm sie hoch und so gingen wir zu Mario und meinem Haus. Sie bekam einen Schlafanzug von dem Neffen von Mario, der manchmal bei uns schlief. Er war ein bisschen zu groß, aber er war frisch. Ihre alten Sachen kamen alle in die Waschmaschine. Sie wird sie nie mehr anziehen, dass versprach ich mir, aber sie waren noch in gutem Zustand, weshalb ich sie spenden wollte.
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Mein Bruder, ein Profifußballer
FanfictionVanessa war 10, als sie von Zuhause abhaute. Sie konnte nicht mehr. Sie wusste, dass sie einen älteren Bruder hatte. Sie wusste seinen Namen. Und sie wusste seine Adresse. Und diese Adresse war in Dortmund. 500km weit weg von zuhause, aber sie musst...