Besuch

7.6K 221 7
                                    

Ich ging ins Wohnzimmer, von da kam man schnell zur Tür oder zum Telefon. Ich versuchte mir vorzustellen, was jetzt passiert, wenn das Telefon klingelt und, keine Ahnung, Thomas Müller oder Manuel Neuer oder so dran ist. Also ich wäre höchstwahrscheinlich ohnmächtig werden oder so. Ich schaute seit ein paar Minuten Fernsehen, als es klingelte. Ich ging hoch und klopfte bei Marco an der Tür. „Ja?" „Es klingelt soll ich gehen?" „Ja, geh du, ich komme gleich nach." „Okay." „Aber erst durch den Spion schauen!" „Ich weiß." Ich ging wieder runter und versuchte durch den Spion zu schauen. Nur als Randinformation, ich bin relativ klein für mein Alter, weshalb ich auch nicht durch den Spion schauen konnte. Was ist wenn es was wichtiges ist?,dachte ich mir. Ich machte die Tür einen Spalt auf, machte sie aber sofort wieder zu, als ich meinen Vater und einen fremden Mann sah. Der Mann war höchstwahrscheinlich Polizist, auf jeden Fall trug er die Uniform von einem. Aber ob das nicht gefaket war... Ich raste hoch und stürmte in das Zimmer von Marco, der da, oberkörperfrei stand. „Verdammt, Vane...!" Weiter kam er nicht, weil er sah, dass ich weinte. „Hey, was ist los?" „D-Da unten, P-Polizist u-u-und..." Weiter kam auch ich nicht, weil er mich hochhob und mit runter nahm. Ich wehrte mich, weil ich Angst hatte, aber er ließ mich nicht runter. Marco machte auf und der Polizist, mit einer, von der Tür, roten Nase, stand vor uns. „Sind Sie Herr Reus?",fragte er höflich. „Na, ich denke mal, dass sie das wissen, oder etwa nicht? Sonst würden sie doch nicht um zehn Uhr vor mir stehen, oder?" Er versuchte auch höflich zu sein, aber man sah, dass er unseren Eltern am liebsten ins Gesicht geschlagen hätte. Naja, ich kann es auf jeden Fall nachvollziehen.

„Wollen wir uns nicht ins Wohnzimmer setzen?" Mario zeigte auf eine Tür. „Ja, sehr gerne, wir würden nämlich gerne einiges mit Ihnen besprechen." „Ja, zum Beispiel warum unsere Tochter bei Ihnen ist!" Papa war wütend. Er nahm meine Hand, aber ich zog sie weg und schaute ihn böse an. „Ach, Dad, wirklich? Sie ist freiwillig zu mir gekommen und jetzt überleg mal warum? Und da es sehr stark geregnet hatte und es eh kein Zug mehr von hier nach Freiburg gab, ließ ich sie hier schlafen. Und sie möchte bleiben." „Aber wir haben das Sorgerecht! Und wir hatten es schon immer." „Ja, und das ist schrecklich. Seit wie vielen Jahren habt ihr sie terrorisiert? Hmm? Das es nicht aufgefallen ist, ist schrecklich. Tja, ich hab ja schon bei mir gemerkt, dass das eine Lücke im System ist. Echt schade. Das traumarisiert einen wirklich." „Was traumarisiert einen?" Der Polizist verstand Null. Er tat mir leid. Wir alle wussten, worum es ging nur er nicht. „Vanessa wurde jahrelang von ihren Eltern ignoriert, vernachlässigt und geschlagen." Ich schaute auf den Boden. Ich musste zu geben, dass das schlagen neu war. Vielleicht seit ein oder zwei Monaten. „Also, das schlagen ist neu",flüsterte ich. Marco nahm mich in den Arm. „Und woher wussten Sie, dass sie bei mir ist? Ich habe doch nichts mit diesen Leuten zu tun, oder?" Der Polizist überlegte wohl wirklich. Hat er daran etwa nicht gedacht? „Ich bin auch ein Kind von denen. Und deshalb habe ich Vanessa auch erst aufgenommen, sonst hätte ich die Polizei geholt oder das Jugendamt." „Und warum waren Sie noch nicht bei der Polizei um eine Anzeige zu machen? Oder beim Jugendamt?" „Ich kam gestern um sechs oder so vom training und dann wartet da meine Schwester, die bei mir einziehen will. Ich war müde. Und sie auch, wir wollten heute zum Jugendamt. Und ihr neue Sachen kaufen. Ihre alten waren ja mindestens vier Nummern zu klein." Er schaute Mama und Papa vorwurfsvoll an. „Wir haben halt nicht so viel Geld", versuchte Papa sich zu verteidigen. „Aber für Saskia ist immer Geld da, oder was? Das jüngste Kind ist immer euer Liebling, die anderen vernachlässigt ihr, oder was?" Ich war wütend. Alle sahen mich geschockt an. „Ich geh nicht mehr zurück. N I E   W I E D E R! Da könnt ihr sagen was ihr wollt. Und auch wenn es bewiesen ist, dass ihr euch gebessert habt, komm ich nicht zurück. Ich bleibe hier. Ganz ehrlich lieber leb ich auf der Straße, als bei euch! Da ist es auf jeden Fall nicht so gefährlich." Ich rannte in das Gästezimmer und schloss mich ein.

Ich wollte nochmal danke sagen, für 75 Leser! Also, danke, danke, danke, danke! Ich weiß, es sind nicht so viele und es gibt Geschichten mit tausenden, aber trotzdem danke. Hab ihr irgendwelche Verbesserungsvorschläge? Findet ihr die Geschichte gut, wenn ja dann würde ich mich über eine Bewegung (❤️) freuen. Wenn ihr sie nicht so gut findet, schreibt mir doch in die Kommentare, wie ich das ändern könnte. Also nochmals danke.❤️❤️❤️
Eure Smartiiiiiiii

Mein Bruder, ein ProfifußballerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt