„Hey Vanessa, aufwachen, Vanessa, aufwachen!" Irgendjemand rüttelte an meiner Schulter und sagte die ganze Zeit diesen Satz. Genervt drehte ich mich wieder weg. Schlaf! „Vanessa, komm schon, sonst komm ich mit dem Wasser!" Sofort rieß ich die Augen auf und mein Körper schnellte nach oben. Marco grinste mich an. Ich nahm mein Kissen in die Hand und schlug es ihm Gegens Gesicht. „Vollidiot!" „Hey, sowas sagt man nicht!",grinste er. Genervt ließ ich mich wieder in mein Kissen fallen und schlief wieder ein. Nur am Rande bekam ich mit, dass Marco rausging.
Ich war gerade in irgendeiner meiner Traumwelten, als mich irgendetwas kaltes im Gesicht traf. Und wieder rieß ich die Augen auf und schnellte nach oben. Geschockt sah ich Marco an, der mich wieder nur angrinste. „Renn." Also heute war ja alles ein Riesen Dé Jàvue(schreibt man das so?). Natürlich konnte Marco noch nicht ohne Krücken laufen, weshalb ich ein leichtes Spiel hatte und mich einfach auftun stürzen konnte. Nachdem ich ihn fast fünf Minuten gekitzelt hatte, stand ich auf und ging erst einmal duschen. Warmes Wasser. Kein kaltes.
Als ich in die Küche kam, nahm ich ein Brot und schmierte Nutella darauf. „Was machen wir heute?",fragte ich den, mir gegenübersitzenden, Marco mit halb vollem Mund. „Schule",antwortete dieser knapp und schaute wieder auf sein Handy. Okay, was war jetzt los?
„Alles okay?" „Äh ja klar, warum?" Ich zeigte auf sein Handy. „Oh tschuldige." Er steckte es wieder in seine Hosentasche. „Kein Problem. Gibt's was was ich wissen muss?",fragte ich jetzt mit hochgezogener Augenbraue. „Ne ne, lass uns doch erst einmal in der Schule anmelden, bist du fertig?" „Sieht es so aus?",fragte ich und bieß in mein Brot. Geduldig wartete er auf mich und dann gingen wir auch schon los.
Angekommen in der Schule irrten wir erst mal durch die Gänge, auf der Suche nach dem Direktorat. Als wir dieses gefunden hatten, gingen wir rein. Anscheinend hatte er uns schon erwartet, denn er schaute uns wartend an. Wir setzten uns ihm gegenüber und warteten darauf, dass er was sagen würde. Nach ein paar Minuten des Schweigens, fing der Direktor an:„So dann sehen wir mal. Vanessa du warst in Freiburg schon in der fünften Klasse, oder? Okay, dass müsste es gehen. Also du wirst ihn die Klasse von Frau Mühl gehen, das ist die 5c. Das meiste geschäftliche haben wir ja schon am Telefon geregelt, aber ich würde sie noch bitten, das hier zu unterschreiben." Er legte ein Blatt Papier vor Marco und gab ihm einen Stift.
Marco las sich alles genauestens durch, fragte mehrmals noch nach etwas, unterschrieb am Ende aber dann doch. „Okay, ich freue mich dich in unserer Schule willkommen zu heißen. Du würdest nächste Woche Montag hier beginnen, ist das in Ordnung?" Er schaute Marco an, der nickte. „Na schön, dann wünsche ich dir einen guten Start und das du dich schnell hier einlebst." Zum Abschied gab er Marco die Hand.
Als wir wieder auf dem Flur standen, meinte ich zu Marco:„Der ist komisch." Verwirrt schaute er zu mir runter. „Warum?" „Er hat dir zum Abschied die Hand gegeben und mir nicht mal auf Wiedersehen gesagt." „Ist mir gar nicht aufgefallen." „Na du warst zu beschäftigt, heimlich auf dein Handy zu schauen." Er verzog das Gesicht. „Du hast es mitgekriegt?" „Seh ich bescheuert aus? Komm schon, was ist los?" Ich pickste ihm im gehen in den Arm um ihn ein bisschen zu nerven. Was auch ging, denn er brauchte seinen Arm um sich mit den Krücken zu stützen. Kurze Zeit später gab er dann auch auf. „Ich Erzähl es dir zuhause, wenn du jetzt aufhörtest, verstanden?" Ich nickte und pickste ihm noch einmal in den Arm, bevor ich es ließ.
Die Autofahrt verging eher schweigend nur manchmal sagte ich etwas, aber Marco ging nicht drauf ein. Egal was es war, es musste ernst sein.
Als wir zuhause ankamen, war es erst elf Uhr, aber Marco ging trotzdem in die Küche. Wollte er jetzt schon kochen? Ich hatte doch erst vor knapp einer Stunde gefrühstückt? Ich folgte ihm nicht sofort, sondern rief Johanna an, die jetzt Pause hatte.
Telefongespräch (V=Vanessa, J=Johanna):
J:Hey, was gibt's?
V:Hey, na wer denkst du kommt bald auf deine Schule und in deine Klasse?
J:Echt jetzt?! Oh mein Gott, wie cool. Ich stell dir jeden vor. Die sind alle eigentlich voll cool nur Marco nicht, also nicht dein Bruder, sondern der aus meiner Klasse. Den hast du ja auch schon kennengelernt. Aber wenn man ihn mal ein bisschen besser kennt, ist er eigentlich auch ganz nett. Und so gut wie jeder aus meiner Klasse ist BVB-Fan und Reus-Fan. Und außerdem...
V:Willst du nicht mal Luft holen? Du redest ja schneller als ich.
J:Tschuldigung, ich finde es nur so cool, dass du zu mir kommst.
V:Ich glaube, da hat der Name Reus mit rein gespielt. Also in die Entscheidung.
J:Ja, könnte echt sein. Aber tut mir echt leid, ich muss wieder ins Zimmer, es hat geklingelt. Sehen wir uns morgen?
V:Ja klar. Bis morgen.
J:Bis morgen.Als ich fertig mit telefonieren war, sah ich, dass Ashley mir eine Nachricht geschrieben hatte:
»Hey Ruf mich später mal an, große Neuigkeiten!«
Ich entschied mich erst einmal für Marco, weshalb ich auch in die Küche ging, wo er schon wieder an seinem Handy saß. Beziehungsweise stand, weil er nicht saß. Ich setzte mich auf einen Hocker und machte mich bemerkbar:„Du wolltest mir was sagen?" Er schaute überrascht auf und lächelte. „Äh ja genau. Ich würde jetzt sagen setz dich, aber das tust du ja schon."Ja, ich lebe noch. Tut mir echt leid, aber ich hatte riesen Stress in der Schule (10 Tests in 5 Wochen, meine Lehrer hatten wohl einen Wettbewerb, wer am meisten Test schreibt, englisch liegt vorne, gefolgt von Italienisch und Geschichte). Aber jetzt habe auch endlich ich Ferien für eine Woche und die will ich für Kapitel nutzen. Ich werde vielleicht auch ein paar vorschreiben, damit ich wenigstens etwas posten kann, wenn ich wieder in der Schule verrotte.
Danke nochmal für fast 9k reads😘❤️.
Smartiiiiiiii
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Mein Bruder, ein Profifußballer
FanfictionVanessa war 10, als sie von Zuhause abhaute. Sie konnte nicht mehr. Sie wusste, dass sie einen älteren Bruder hatte. Sie wusste seinen Namen. Und sie wusste seine Adresse. Und diese Adresse war in Dortmund. 500km weit weg von zuhause, aber sie musst...