Herr Götze

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Vor mir stand ein Mann, der mich seltsam anschaute. Hätte ich mich nicht informiert, wüsste ich nicht, dass es Mario Götze war.

„Guten Tag." Ich wollte keinen schlechten Eindruck machen, sonst würde er mich niemals zu meinem Bruder bringen. „Hallo." Er sah verschlafen. Vielleicht hätte ich ihn ja geweckt. Dabei war es schon 16 Uhr. Ich lächelte unsicher.

„Wer bist du?" Ich antwortete nicht. Ich war ein bisschen eingeschüchtert. Was machte ich hier eigentlich? Ich sollte eigentlich sofort nach Hause fahren und hoffen, dass ich nicht zu großen Ärger bekommen würde. Aber ich raffte meinen ganzen Mut zusammen und fragte:„Wohnt hier Marco Reus?" Ich war unsicher. „Vielleicht." „Ich weiß, dass er hier wohnt. Ich muss ihn sprechen! Bitte!" Ich war nicht mehr unsicher, nur noch verzweifelt. Wenn Mario mich nicht reinlassen wird, habe ich ein Problem.

„Er ist nicht da." „Kann ich reinkommen?" „Nein." „Dann warte ich hier draußen." „Von mir aus." Er wollte die Tür schon schließen, als ich sagte:„Das wird aber gute Publicity, wenn ein zehnjähriges Mädchen, das nur ihr Idol treffen wollte, eine Blasenentzündung bekommen wird, weil sie nicht reingelassen wird. Sehr gute Publicity!" Ja, es war Erpressung. Aber es war Februar und eiskalt. Und ich hatte nur eine dünne Jacke an. Er machte die Tür wieder auf.

„Aber nur wenn du mir drei Borussia Spieler nennen kannst. Sonst bist du kein Fan." „Mats Hummels, du, also Mario Götze und Marco Reus. Ach und dann gibt es noch Lewandowsky und..." „Ich wollte drei wissen. Mit zehn sollte man schon bis drei zählen können."

Er machte die Tür auf und wir kamen in eine Riesen Eingangshalle. „WOW!" Er grinste. „Willst du was trinken?" „Ein Wasser, wenn es okay ist." „Das ist ehrlich gesagt nicht okay. Wir haben alles mögliche. Fanta, Cola, Orangensaft, Bananensaft und was weiß ich. Und du nimmst  W A S S E R?!" Ich lächelte. „Okay, dann eine Apfelschorle." Er war anscheinend immer noch ein bisschen enttäuscht, aber ging in die Richtung von einer der vielen Türen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hoffte, Mario würde bald zurückkommen.

Er kam nach ein paar Minuten wieder. „Willst du hier die ganze Zeit stehen bleiben? Oder kommst du mit ins Wohnzimmer? Aber zieh dann bitte deine Schuhe aus, Marco mag keine Fußabdrücke auf dem Parkettboden." Wir gingen in einen Riesen Raum, der hauptsächlich in weiß gehalten wurde: Weiße Wände, weißes Sofa, weiße Sessel und weißer Teppich. Das war schon beeindruckend. Aber der Flachbildschirm war wohl das beeindruckendste.

Mein Bruder, ein ProfifußballerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt