Hey, vor dem Lesen eine kurze Anmerkung: Alles Kursive, was gesprochen wird, ist Sindarin.
Die Sonne stieg gerade über den Horizont, als wir aus einem schmalen Nebental Bruchtals auf die steppen artige Ebene gelangten, die entlang des Nebelgebirges verlief. Das Gras hing braun zu Boden und die wenigen Büsche waren kahl und nackt. Selbst für Ende Dezember wehte der Wind eiskalt über die weite Ebene und suchte sich seinen Weg durch die dicke Kleidung, die uns Elrond mitgegeben hatte.
Den Hobbits steckte der Abschied aus Imladris noch tief in den Knochen; so sehr hatten sie sich in den letzten zwei Monaten an die Geborgenheit des letzten heimeligen Hauses gewöhnt.
Stumm trottete Frodo hinter Gandalf und Aragorn her, die die die Spitze des Zuges bildeten, da sie diese Gegend am besten kannten. Hinter den Dreien liefen Merry und Pippin Seite an Seite, aber sie waren still und rissen keine Witze. Gimli folgte den beiden, seine zwei Äxte auf dem Rücken festgezurrt.
Wir hatten nur wenig Gepäck dabei. Nebst den Waffen, die wir selbst trugen, führten wir nur noch Proviant und Decken mit uns, die das Pony Lutz auf dem Rücken trug. Der einzige, der einen schweren Rucksack schleppt, war Sam. Er hatte sich nicht von seinem Kochgeschirr trennen können und hatte trotz gut gemeinter Ratschläge noch einige andere Dinge eingepackt, die er nun durch ganz Mittelerde tragen würde.
Wegen unserer Elbenaugen bildeten Legolas und ich das Schlusslicht des Trupps, da wir so den besten Überblick hatten.
Wir kamen nur langsam voran. Der eisige Wind setzte den Hobbits schwer zu und der graue wolkenverhangene Himmel drückte auf unser aller Gemüt. Im Osten zu unserer Linken zeichnete sich blass das Nebelgebirge ab, dem wir nun auf Wochen hinaus südwärts folgen würden.
Während den ersten Meilen war nur das Heulen des Windes zu hören; die Gefährten blieben stumm und jeder ging seinen Gedanken nach. Doch bald schon schloss Gimli zu Merry und Pippin auf und verwickelte die beiden Halblinge in ein Gespräch. Der Wind trug ihre Stimmen an meine spitzen Ohren. Ich verstand nicht jedes Wort, doch glaubte ich die Wörter „Bier" und „Pfeifenkraut" mehrmals zu hören.
Gegen Mittag rasteten wir in einer kleinen Kuhle, die uns vor dem Wind schützte. Erschöpft liessen sich die Hobbits auf den Boden fallen und Sam begann sein Geschirr auszupacken, um eine warme Mahlzeit vorzubereiten.
„Sam, pack' das wieder ein. Es wird kein Feuer gemacht."
Verdattert blickte der blonde Hobbit zu Gandalf empor, einen kleinen Suppentopf in den Händen.
„Wieso nicht? Eine warme Suppe würde wunderbar gegen die Kälte des Windes helfen."
„Sam", sagte Aragorn etwas gutmütiger, „Der Rauch könnte uns verraten. Solange wir in dieser Gebiet sind, müssen wir wohl oder übel ohne warme Mahlzeiten auskommen müssen."
Den vier Hobbits stand die Empörung in ihre kleinen Gesichter geschrieben. Resigniert verstaute Sam sein anschauliches Kochgeschirr wieder in seinem Rucksack und holte stattdessen einige Beutel aus Lutz' Satteltasche.
Die Beutel wurden herumgereicht und alle bedienten sich. Ich nahm mir eine Brotkante und Trockenobst. Währen die Gemeinschaft ass, war nur das immerwährende Heulen des Windes zu hören. Langsam riss ich ein kleines Stück von meiner Brotkante ab und steckte es mir lustlos in den Mund.. Ich hatte überhaupt keinen Hunger; der Marsch hatte mich in keinster Weise erschöpft.
„Da man bei Tageslicht bekanntlich besser Wache halten kann, werden wir nun ruhen , um die Nacht durchzuwandern.", sagte Gandalf.
Fassungslos starrten die Hobbits den Zauberer an und auch bei Boromir schien die Idee nicht auf fruchtbaren Boden zu stossen. Doch bevor irgendjemand einen Einwand erheben konnte, rief Pippin empört: „Willst du uns nicht auch gleich noch des Rauchen verbieten?"
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Die letzte Reise
FanfictionSchon seit Beginn der Zeitrechnung in Mittelerde bestimmt Lossiel das Schicksal Mittelerdes mit. Verbissen will sie Sauron, ihren letzten verbliebenen Feind, besiegen. Wenn es sein muss, bis in den Tod. So schliesst sich die Elbin der Gemeinschaft d...