Prolog: Eine leise Warnung Eurer Erzählerin

526 16 0
                                    

„Die Möwen klagten über'm Anduin, als wär's die letzte Stund'

Denn still und heimlich trieb im Fluss, ein junges Mädchen fort.

Das Haar entblößt, die Wangen kalt, sie starb durch Gewalt.

Auf ihrer Brust glomm groß die Blüte unbeschreiblichen Hasses.

Die Möwen klagten über'm Anduin, als sie von dannen zog.

Das Meer verschlang sie, wurd' ihr Grab und begrub die Not,

in der das Mädchen fand den Tod.

Doch das Ende war dies nicht, denn mit dem Schicksal spielt man nicht.

Die Möwen klagten über'm Anduin, als ihnen wurd' bekannt,

dass das Mädchen nun war in einem andren Land.

Ihnen wurd' die Maid entrissen, doch die Mutter wollte sie nicht missen

Und nun trennte sie das große weite Meer.

Die Möwen klagten über'm Anduin, als sie den Schmerz entdeckten,

der nun wohnt im fremden Land, am weißen Strand,

wo die Zurückgeholte zu jedem Vollmond steht

und sich nach Freunden von Zuhause sehnt."

--------------------------------------------------------------

Frodo hat gesagt, ich soll das hier machen. Es würde mir helfen, über alles hinwegzukommen. Zu vergeben.

Nun... Vergeben ist ein starkes Wort. Findet Ihr nicht? So absolut. Wie Liebe. Und davon habe ich noch nie wirklich viel verstanden.

Aber gut... Was habe ich schon zu verlieren?

Meine Freunde? Das Leben? Mich selbst?

Darüber kann ich nur trocken lachen.

Aber warum Euch aufhalten mit meinen Sentimentalitäten, die Ihr sowieso nicht versteht?

Was?

Seid Ihr enttäuscht darüber, dass Ihr eine so forsche Erzählerin erwischt habt?

Gewöhnt Euch besser daran! Es wird noch öfter vorkommen...

Die letzte ReiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt