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|Sienna|

Ich sah ihn eine Weile an, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Mein Blick ging vom Fußboden, zu ihm. Er nahm langsam meine Hand und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. „Willst du erst einmal zuhören?", fragte er mich. Ich sah ihn dagegen erst nur verwirrt an, „Zuhören?", fragte ich noch nach und erwiderte seinen Blick. Abwechseln sahen seine Augen zwischen meinen hin und her. „Naja.. du hast mir deine erzählt, so erzähle ich dir meine.", sagte er. Ich war überrascht, aber nickte. Ich wollte jetzt nicht weiter über mich reden, ich hatte es genug getan und jetzt Justins Stimme zu zuhören wäre entspannend. Er legte sich auf sein Bett und sah mich an, „Komm her.", sagte er sanft und sah mich dabei an. Ich zögerte, dennoch legte ich mich in seinen Arm. Er drückte mich sofort an sich und strich mir über den Oberarm. „Bei mir fing es so an wie bei dir, nur etwas früher. Meine Mutter war immer Hausfrau bei uns in der Familie und mein Vater hatte den gut bezahlten Job, durch seinen Job konnten wir uns ein schickes Einfamilienhaus leisten. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt meine kleine Schwester noch nicht auf der Welt. Es lief alles gut, ich war ein wunschlos glückliches Kind und konnte mir keine bessere Familie vorstellen. Allerdings war ich nicht so gut in ein paar Fächern in der Schule. Sprache ist überhaupt nicht meins gewesen und da mein Vater unbedingt wollte das ich Französisch lerne musste ich dies in der Schule wählen. Aber wunder dich nicht, dass ich dir das erzähle, weil es hat große Bedeutung.. leider.. Ich bekam ein Mädchen, dass ca. 23 war und gerade studierte als Nachhilfe, sie wollte sich etwas dazu verdienen und mein Vater fand das als gute Idee. Ich glaube heute aber, dass er es nur gut fand weil sie Jung und hübsch war.", erklärte er. „Du willst doch jetzt nicht sagen-", wollte ich ihn unterbrechen doch er unterbrach gleich mich wieder. „Oh doch... mein Vater hatte eine Affäre mit meiner Nachhilfelehrerin..", seufzte er. „Meine Mutter erwischte die beiden auf seiner Arbeitsstelle und kurz darauf zog sie mit mir aus. Sie wollte ihm das nicht verzeihen, da es nicht nur einmalig war. So kamen wir hier in diesen Blog und in diese Wohnung, die Wohnung war für meine Mutter leicht zu bezahlen, als sie einen Job schnell fand. Natürlich ist die Gegend nicht die beste, aber man muss ja Nachts nicht unbedingt raus. Ich fand es auch nicht schlimm umzuziehen, da ich selbst, dass meinem Vater auch nicht verzeihen konnte. Falls du es wissen willst, ich war damals 12 oder 13. Wir lebten also in Ruhe und Frieden hier in dieser Wohnung. Doch nach paar Jahren stand mein Vater wieder vor der Tür, seine tolle Affäre hatte ihn verlassen. Das wussten meine Mutter und ich sofort, doch irgendwie bekam er doch meine Mutter wieder davon überzeugt, dass er sie liebt und der ganze Dreck und er zu uns in die Wohnung extra zog. Ich hatte weiterhin kein guten Draht zu meinem Vater, ich spürte so einen Hass in mir wenn ich ihn immer wieder aufs neue sah , und dass jeden Tag. Jeden Gottverdammten Tag. Als ich dann eines Tages von der Schule kam, saß meine Mutter weinend am Essenstisch. Er hatte sie wieder verlassen, da er ein neues junges Häschen kennengelernt hatte. Meine Mutter war für ihn mal wieder nur ein Lückenfüller gewesen, aber die Krönung von allem sollte noch kommen. Meine Mutter war von meinem Vater wieder Schwanger und erwartete meine kleine Schwester. Zu der Zeit wurde ich gerade 16 und wusste, meine Mutter kommt zwar mit dem Geld für uns zwei klar, aber nicht für noch meine Schwester. Sie wollte abtreiben, aber dass wollte ich auf keinen Fall. Sie ist immerhin meine Schwester und so etwas lasse ich nicht zu. Ich überzeugte meine Mutter sie zu behalten und auch für sie zu sorgen. Ich hatte meine guten Freunde die mir auch zur Seite standen sowie heute immer noch. Wir überlegten wie wir an Geld kamen, denn hier gut bezahlte Halbtagsjobs zu bekommen ist so gut wie unmöglich, weißt du sicher selbst. So kamen wir eines Nachts an einer Gasse vorbei und sofort wurde wir gefragt ob wir Wetten wollten, wir natürlich total verwirrt, folgten aber dem Typen. So kamen wir zu den Straßenkämpfen und sahen auch wie viel Geld man damit kriegen konnte. Ich wusste, wenn ich das eingehe, muss ich mein Leben trennen. Auf der einen Seite, gut meine Schule abschließen, gleichzeitig ein guter Sohn und Bruder sein, auf der anderen Seite ein starker Kerl dem man so etwas nicht ansieht. Ich verdiente also mein erstes Geld und konnte den Grundbedarfs eines Babys zahlen. Meine Schwester kam nur ein paar Monate später zu Welt und ich wusste, ich wollte der beste Bruder für sie sein. Sie ist mein Engel und sie soll ein gutes Leben haben. Ich erfülle ihr heute noch die größten Wünsche und will sie glücklich sehen. Allerdings gefällt meiner Mutter das nicht was ich tue, aber sie weiß genauso, dass sie mich nicht davon abhalten kann. Sie ist auch solange zufrieden, bis ich mich nicht in Gefahr bringe und meine Schule mache und später in einen guten Job komme. Im Moment läuft auch alles so wie ich es geplant hatte, aber die letzte Sache hat sich nun auch erfüllt.", „Die wäre?", fragte ich neugierig nach. „Ein Mädchen zu finden, die weiß, dass das Leben nicht nur schöne Seiten hat und weiß wie scheiße es werden kann."
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Vielen Dank für die tollen Kommentare!

Hold Tight - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt