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|Sienna|

Ich stand im Bad und hielt mein Kopf über das Waschbecken, wo das Blut meiner Nase rein tropfte, oder eher gesagt floss. Das Wasser, welches ich laufen lies, färbte sich rot und ich sah einfach nur zu. Ich hatte mich noch nicht einmal im Spiegel angeguckt. Xaver hatte, für seine Verhältnisse, schnell von mir abgelassen. Dennoch lag ich eine Weile auf dem Boden, um eine klare Sicht zu bekommen. Dennoch stand ich dann auf und lief ins Bad und so stand ich seit fünf Minuten hier und lies das Blut ins Waschbecken laufen. „Ist halt so schlimm.", sagte Xaver hinter mir gelassen und setzte sich auf den Badewannenrand. Ich konnte förmlich seine Blicke spüren und dies war mir mehr als unangenehm. „Lüge mich nie wieder an, verstanden?", ich nickte bloß. Ich wollte nichts sagen. Erst als meine Nase, die letzten Tropfen opferte, erhob ich mein Blick und sah in den Spiegel. Ich schluckte sofort. Meine Nase war leicht blau, meine Augen total rot, meine Augenbraue mit Blut bedeckt, sowie viele kleine blaue Flecke. „Jetzt kann ich wieder mich in der Wohnung verschanzen.", murmelte ich eigentlich für mich. Doch Xaver scheint es gehört zu haben, „So kann man sich mit dir auch nirgends blicken lassen.", schlag ins Gesicht für mich, eindeutig. „Wie ich sehe, geht es dir gut, also kann ich ja gehen.", sagte er und erhob sich wieder. Ich sah ihn nur durch den Spiegel aus an und zeigte keine einzige Reaktion. Er kam dennoch zu mir und umarmte mich fest von hinten und gab mir ein Kuss auf die Schulter. Seine Umarmung tat weh. „Ich werde morgen nach dir schauen.", murmelte er und küsste nochmal mein Hinterkopf und verschwand dann aus dem Bad. Als hatte ich meine Luft angehalten und atmete erst erleichtert aus, als ich die Haustür ins schloss fallen hörte. Ich lief sofort in mein Zimmer, lies mich in mein Bett fallen und lies sofort alle Tränen raus die ich mir vorhin alle verkniffen hatte. Ich krallte mich an mein Kissen und drückte es immer fester an mich. Ich musste nun auch meine Kraft raus lassen.

|Justin|

Ich hatte ein ungutes Gefühl sie zuhause abzusetzen, aber es war ihr Wille und den lies ich ihr auch. Ich wusste ja gut, dass sie sonst keinen Wille hatte, weder bei ihrer Mutter, noch bei Xaver, dem kleinen Hurensohn. Dennoch konnte ich jetzt nichts machen und fuhr einfach zu meinen Jungs, um dort ein wenig freien Kopf durch mein Training zu bekommen. „Wo warst du denn die ganze Nacht?", fragte Ethan und grinste mich breit an. „Geht euch nichts an.", eigentlich prahlte ich immer mit meinem Sexleben, allerdings nur bei einer kurzen Sache, One-Night-Stands. Doch Sienna war für mich was ernstes, da wollte ich nicht, dass es jeder weiß. Am Ende haben wir wieder eine Plaudertasche hier und jeder weiß alles, inklusive Xaver und dann ist sie tot. Ich tobte mich also etwas am Boxsack aus und versuchte mich als darauf zu konzentrieren. Doch mich überkam als so ein komisches Gefühl und da ich ein guten Menschenverstand hatte und auch gut Probleme erkennen konnte, konnte ich mich auch immer auf mein Bauchgefühl verlassen und dies lies mich als nicht los. Weswegen ich auch nur nach 15 Minuten meine Boxhandschuhe in die Ecke warf und ohne ein Wort unser Quartier wieder verließ. Alle sahen mir verwirrt hinterher, ich konnte auch einige Getuschel hören, doch niemand sprach mich an. Da sie wussten, sie würden eh keine Antwort kriegen und wenn nur, dass sie die Fresse halten sollten und sie das nichts angeht. Ich stieg also wieder auf meine geliebte Maschine, zog mein Helm drüber und raste in Richtung Plattenbau. Gleich stellte ich meine Maschine in die Garage gegenüber und lies mein Helm gleich daneben liegen. Ohne zu zögern lief ich in den Plattenbau und die Treppen hinauf. Entweder sagte mein Gefühl mir, es ist etwas mit meiner Familie oder Sienna. Doch als ich an meinem Stockwerk ankam, hörte ich meine Schwester durch die Tür fröhlich singen. Erleichtert darüber, atmete ich kurz aus, doch dann hörte ich Schritte von oben kommen. Sofort sah ich die Treppen hoch und Xaver kam sie herunter. Sofort trafen sich unsere Blicke und man konnte sofort meine und seine Anspannung spüren. Wir sahen uns genau an, dennoch tat ich so als ob ich die Wohnung aufschließen würde, damit er nicht den verdacht bekommt, dass ich zu Sienna noch hoch wollte. Er ballte seine Hände zu Fäusten, lief aber an mir vorbei. Anscheinend immer bereit mir eine rein zu hauen, wenn ich es versuchen würde. Doch ich lies mich selten auf Prügeleien Privat ein, es war zwar mein Einkommen, wenn man es so nennen konnte, aber wie gesagt, ich trenne Privat von 'Beruf'. Als ich ihn nicht mehr sah, rannte ich die Treppen hinauf und dank meiner guten Ausdauer war ich schnell oben. Sofort klopfte ich und klingelte ich. Doch mir öffnete niemand die Tür, immer wieder klingelte ich. Was hatte dieser Bastard ihr angetan?

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Vielen Dank für all das Lob! Motiviert mich immer sowas zu hören! 😙😄🐘

Hold Tight - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt