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|Sienna|

„Na kleines.", lies er über seine Lippen gehen. Sofort wich ich wieder seinem Blick aus und sah auf meine Füße herab. Er hockte sich vor mich und zog mir gleich das Bandana vom Hals, wo es heruntergerutscht war. „Ich habe dich hier rein rennen sehen, ich konnte dir allerdings nicht gleich nach.", sagte er und setzte sich dann neben mich. Mir war es mehr als unangenehm, so neben ihm zu sitzen, als wäre nie etwas gewesen. Vor ein paar Wochen, war dies noch anders. Da hatte ich mir alles gefallen lassen und war trotzdem, stets an seiner Seite. Er legte seine Hand an mein Knie und sah mich die ganze Zeit an, was ich im Augenwinkel sah. „Ich kann dir nicht böse sein.", sagte er und ich war verwirrt. Was? „Auch wenn du mich hintergehst, bist du mein Mädchen und ich würde dich nie, wie er, alleine lassen.", ich schluckte und sah doch zu ihm auf, sagte allerdings gar nichts. „Er musste es tun.", verteidigte ich ihn einfach. „Ach, glaubst du?", sagte er etwas belustigt. „Er kann die kleine Schwester, von seinem Freund, mitnehmen, aber dich nicht? Kommt mir mehr als komisch vor Sienna, mein kleines.", ich schluckte, sah ihn weiterhin nicht an. „Na komm, ich bring dich Heim. Du weißt eh nicht wo du bist, sonst wärst du nicht hier rein gerannt und hier sind, außerdem, immer komische Gestalten, wenn es dunkel wird, unterwegs.", er stand wieder auf, klopfte den Dreck von seiner Hose. Er hielt mir dann seine Hand hin, doch ich war mir mehr als unschlüssig. Ich sah auf seine Hand, dann zu ihm hinauf. Er hatte wieder diesen liebevollen und vertrauenswürdigen Blick, den er früher jeden Tag hatte und heutzutage nur noch selten. Ich wollte mich eigentlich von ihm distanzieren, doch ich falle immer wieder auf ihn zurück. Ich nahm nicht seine Hand, sondern bewegte mich von selbst auf meine Beine.Er zog kurz seine Augenbrauen zusammen und steckte seine Hand, wie die andere, zurück in die Hosentasche. „Na komm.", sagte er wieder und lief voraus, raus aus der Gasse. Ich folgte ihm langsam, da ich mir mehr als unsicher war. Hatte er irgendwas geplant? Warum war er nicht sauer auf mich? Und wieso hilft er mir? Ich war total in Gedanken, so, dass ich gegen Xaver lief. „Langsam.", grinste er mich an und öffnete mir die Autotür. „Ich will zu fuß gehen.", murmelte ich und sah ihn nur an. „Alles was du willst.", murmelte er und schloss wieder die Tür und lief vor. Mir war er in diesem Moment, mehr als unheimlich. Sonst setzt er immer seinen Willen durch und akzeptiert nicht meinen. Wir liefen den ganzen Weg zu mir nach Hause, sagten allerdings kein Wort. Ich fragte mich als, wo er war. Ich meine, ich habe ihn nicht gesehen. Weder ihn, noch einen seiner Jungs. Er wusste wo ich hin gelaufen war, wusste, dass Justin, Lucia mitgenommen hatte, mich aber da gelassen hatte. Das kam mir alles so perplex vor, ich wollte antworten. Aber konnte ich de mir nicht schon selber bilden? Ich meine, als ob das alles Zufälle wären. So viele Zufälle gibt es nicht auf einmal, besonders nicht, wenn es um Xaver geht."Hast du deine Finger im Spiel?", fragte ich einmal gerade heraus und konnte mir dafür schon eine runter hauen, bevor er es tut. „Wie kommst du denn darauf, meine hübsche?", seine Stimme klang provozierend. „Du weißt von der ganzen Situation Bescheid, dass ist kein Zufall Xaver, das weißt du selber.", murmelte ich. „Du bist ja doch ganz schlau.", lachte er etwas. Ich hatte also Recht, weswegen ich froh war, dass wir gerade das Treppenhaus hoch gingen. „Lass so etwas. Ich meins ernst.", murmelte ich und zückte schon mein Schlüssel. „Baby, denkst du echt, Justin wäre anders? Er ist kein Stück besser als einer von uns!", rief er, als wir in meinem Stockwerk ankamen. „Er wird dich vielleicht jetzt gut behandeln, aber sobald er dich hat, wird sich alles ändern. Kein Kerl, der solche Kämpfe vollzieht, wird gut zu einem Mädchen sein.", zischte er. Ich schluckte nur und steckte den Schlüssel ins Loch. „Ich warne dich nur, bei mir, wirst du es immer gut haben.", zischte er. Sah mich sehr durch dringlich an und ging die Treppen wieder hinunter. Ich atmete tief durch und ging in die Wohnung und mir gingen als seine Sätze im Kopf rum. Auch als ich im Bett lag, schwirrten seine Sätze in meinem Kopf rum. Hatte er Recht? Und Justin gibt sich jetzt nur Mühe? Weswegen er mich auch einfach dort stehen ließ? Ich hatte so viele Gedanken, aber ich schaffte es doch irgendwie einzuschlafen.

Ich musste mich morgens recht aus dem Bett quälen, ich wollte heute nicht Justin begegnen. Hoffentlich würde er heute nicht kommen und die Schule sausen lassen. Ich machte mich schnell fertig, indem ich meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen Bund und ich mir einfach eine Jeans und ein Sweatshirt an, dann schnappte ich mir meine Tasche und lief zur Bushaltestelle. Als ich im Bus saß, stieg dann ein Mädchen dazu,welches ich lieber nie wieder sehen wollte. Lucia stieg mit einigen ihrer Freunde ein und sie entdeckte mich sofort. Natürlich wollte sie nun provozieren und setzte sich gleich in die Reihe vor mir. Ich versuchte sie zu ignorieren, dennoch drehte sie sich gleich zu mir. „Wie ich sehe, wurdest du nicht verhaftet.", brachte sie über die Lippen und grinste mich an. Ich versuchte sie weiterhin zu ignorieren und sah aus dem Fenster. „Schade, dass Justin dich zurück gelassen hat. So viel kannst du ihm wohl nicht bedeuten Sienna.", zischte sie dann. Wieder antwortete ich nicht. „Deswegen wirst du wohl keine Rivalin für mich, also brauche ich mir keine Gedanken zu machen. Lass dich ruhig weiter von deinem Schatz unterdrücken und verprügeln.", grinste sie breit. Ich stand wütend auf und sie erschrak, ich starrte ihr in die Augen und spannte meinen Körper an, verließ aber dann den Bus, da wir an der Schule angekommen waren. Sie hatte vielleicht eine große Klappe, aber da war nichts dahinter. Ich lief gleich zum Schultor und atmete tief durch. Hoffentlich geht der Tag schnell vorbei, damit ich wieder Heim kann. „Sienna!", rief plötzlich jemand. Die Stimme von Justin erkannte ich sofort, aber ich ignorierte sie. Er hatte mich mehr als nur verletzt, indem er mich da ließ. „Hey, warte!", rief er nochmal und schnappte meine Hand. Sofort zog ich meine Hand weg und sah ihn an. Er sah mich entschuldigend an, „hör zu..", „Nein.Vergiss es.",sagte ich nur und lief in meinen Klassenraum rein, ohne ihn noch einmal anzusehen.

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Hold Tight - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt