|Sienna|
Es war nun 02:20 Uhr und ich saß wach auf meinem Bett, mit einem gepackten Rucksack. Ich wollte keine Zeit mehr verstreichen lassen und das tun, was ich mir in Kopf gesetzt hatte. Wo soll es schlechter sein als hier? Ich war total überfordert mit der jetzigen Situation und ich konnte nichts anderes als fliehen. Meine Mutter was immer noch nicht Zuhause, wo sie war, war mir selbst ein Rätsel. Doch, wer sich für mich nicht interessiert, wieso sollte ich mich für denjenigen interessieren. Ich atmete noch einmal tief durch und stand von meinem Bett auf, warf meinen Rucksack auf meine Schultern und verließ die Wohnung. Ich lief die Treppen herunter und kam schnell an Justins Stockwerk an und sah an seine Tür, ich konnte nicht anders und nahm einen Zettel und schrieb, 'Danke Justin, für alles. -Sienna.'. Mehr nicht. Ich legte ihn auf die Schuhe, die vor der Tür standen und lief nun aus dem Wohnblock raus und als ich an der frischen Luft war, fühlte ich mich plötzlich so frei. Endlos frei, doch die Frage war jetzt, wohin? Ohne groß drüber nach zu denken lief ich zum Bahnhof und jetzt kamen mir schon total betrunkene und mit Drogen vollgepumpte Menschen entgegen, ich wechselte gefühlte hundert mal die Straßenseite um denen aus dem Weg zu gehen. Ich hatte aber zu anderen, als Justin im Kopf. Ich würde mir wünschen, dass er mit mir kommen würde und wir von neu anfangen, doch er hat eine Familie, die ihn liebt und er sie liebt. Da kann ich nicht verlangen, dass er sie verlässt. Als ich am Bahnhof angekommen war, liefen hier noch für die Uhrzeit recht viele Menschen herum, doch von der sonstigen Hektik die hier sonst war, war nichts zu bemerken. Mein Geld wollte ich nicht für eine Fahrkarte ausgeben, weswegen ich mir einfach einen Zug aussuchte. Ich achtete gar nicht, wo die Endstation dieses Zuges war. Ich stieg einfach ein und suchte mit einen Platz am Fenster, viele Erwachsene sahen mich komisch an. Die dachten sich bestimmt, was eine 17 Jährige, mitten in der Nacht, in einem Zug machte. Der auch noch, keine Ahnung wohin, fährt. Ich ignorierte einzelne Blicke und atmete tief durch. Ich nahm meinen Rucksack nach vorne und legte meine Arme fest um ihn und sah aus dem Fenster. Zeit einfach nach zu denken, ich hoffe nur, dass hier keiner kontrolliert und mich festhält und meine Mutter alarmiert, nur weil ich 17 bin und eigentlich Zuhause sein sollte. Mein Handy vibrierte uns sofort zuckte ich zusammen, hoffentlich nicht Justin, der meinen zettel schon entdeckt hatte. Ich nahm mein Handy heraus und sah drauf. Xaver. 'Kann ich mit dir reden? Ist verdammt wichtig..', schrieb er mir. Verdammt wichtig also? Seine Freundin als Pfand zu geben ist mehr als verdammt wichtig. Ich ignorierte die Nachricht einfach und schloss den Chat. Erleichterung machte sich in mir breit als der Zug sich in Bewegung setzte, ein kleines Lächeln huschte mir über die Lippen. Ich weiß, viele würden denken, was macht die da? Spinnt die ohne alles ab zu hauen? Die wird keine drei Tage überleben. Doch... Ich würde es überall besser finden als da. Wenn ich es nicht schaffe, kann ich immernoch zurück, man kann immer zurück, wenn man in meiner Situation ist. 'Ich sehe, dass du es gelesen hast süße..', schrieb Xaver wieder. Schön das er es weiß. 'Hast du es mitbekommen? Schreib mir bitte..', ich wollte nun wissen ob er mir die Wahrheit sagen würde. 'Was mitbekommen?', schrieb ich. 'Ich möchte das privat dir erklären, wo bist du? Zuhause?', 'Wo soll ich sonst sein?', Lüge! 'Bei dieser Schwuchtel von Bieber.', ich verdrehte die Augen. Lasse ich ihn mal vielleicht in dem Glauben, ich kann mir im Moment echt alles erlauben. 'Verdammt, dein ernst?! Springst echt nur hin und her.', schrieb er sofort. 'Hör mal zu Xaver! Erstens, bist du selber schuld wenn ich bei ihm wäre, aber nein, ich bin nicht bei ihm und auch nicht Zuhause und zweitens, bin ich nicht blöd und weiß, dass ich der scheiß Pfand für diesen schmierigen Kerl werden soll. Nur weil du deine schulden nicht bezahlen kannst, sondern alles versäufst und Drogen davon kaufst. Ganz im Ernst, leck mich Xaver. Ich brauche dich nicht, ich will alleine im Leben stehen und nicht für immer in deiner Schuld stehen, weil du mir mal geholfen hast. Such dir eine Hure die du verscherbeln kannst, aber nicht mich. Ich bin fertig mit dir, komm alleine mit deiner scheiße klar!'. Endlich frei.
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Was haltet ihr von ihrer Entscheidung? 😏😕🐘

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Hold Tight - Justin Bieber
FanfictionSienna lebt ein Leben, was sich nicht viele wünschen. Statt wie viele andere, in guten Verhältnissen zu leben, lebt sie alleine mit ihrer Mutter im sozial-schwachen Viertel von Atlanta, Georgia. Tägliche Erfahrungen von Gewalt, Drogen und Alkohol ma...