Biertrinker, der Biertrinker

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Grace

Sie lachen. Immer, wenn ich mein Zimmer verlasse höre ich meinen Bruder und diesen Louis lachen. Und es macht mich verdammt neugierig, weshalb sie so laut lachen. Lästert Louis über mich und mein Handtuch? Was ist so verkehrt an Winnie Pooh? Schon als Kind habe ich diese Zeichentrickserie geliebt und auch heute noch mag ich sie. Mein Vater zieht mich immer auf, wenn er mich vor dem Fernseher mit Chips entdeckt und ich meine Kindheit auslebe.

Plötzliches Getrampel bringt mich zurück ins Hier und Jetzt zurück.

„Shh, leise", höre ich meinen Bruder sagen, was dazu führt, dass ich meine Stirn verwirrt runzele. Irgendetwas sagt mir, dass die Beiden nichts gutes in Schilde führen. Als ich auf die Uhr schaue bestätigt sich mein Verdacht, denn es sind bereits 30 Minuten nach Mitternacht vergangen.

Ein „Oups" und ein „Verdammt" folgen kurz danach und ich entscheide mich aufzustehen und nachzusehen, was los ist.

Ich öffne meine Tür und erblicke ein Bild vor mir, von dem ich nicht weiß, was ich denken soll. Louis hat sich auf den Boden gekniet, um eine Flasche von dem wegrollen zu stoppen und mein Bruder liegt mit seiner ganzen Länge auf dem Boden und versucht ebenfalls die Falsche zu stoppen, die gleich die Treppen runterrollen wird.

Diese Idioten.

Wenn diese Flasche (die wohlgemerkt aus Glas besteht) runterfällt, wird das ganze Haus wach und unsere Eltern werden stinksauer sein. Und auf diese Wut kann ich gerne verzichten. Deshalb flitze ich aus meinem Zimmer, trete dabei absichtlich auf den Rücken meines Bruders, der schmerzerfüllend aufstöhnt. Doch es ist mir egal, denn ich rette gerade sein und mein Leben.

Gerade als die Flasche die erste Stufe erreicht, schnappe ich sie mir, doch falle dabei auf die Knie. Doch, es ist okay. Ich will mir unsere Mutter gar nicht ausmalen, wenn sie sieht, dass Ryan und unser Besuch sich betrunken auf den Flur rekeln und dabei noch den frisch geputzten Boden zerstören. Sie wäre der Teufel höchstpersönlich. Erleichtert seufze ich auf.

„Danke, Sis", murmelt Ryan und richtet sich stöhnend auf. „Verdammt. Du musst echt abnehmen, Grace. Ich spüre immer noch deinen Fuß auf meinen Rücken" Als er dies sagt, rubbelt er sich demonstrativ über den Rücken.

„Ach, halt den Mund und steht lieber beide wieder auf. Was wolltet ihr eigentlich noch?"

„Alkohol", antwortet Louis, ohne zu zögern und ich verdrehe meine Augen. Natürlich. Noch mehr Alkohol. Noch mehr Gefahr, dass der Teufel sich erhebt. „Ich werde euch beiden noch ein Bier holen und dann ist eure kleine Feier zu Ende. Ihr geht sofort leise zurück ins Zimmer", spreche ich und richte mich wieder auf. Die Jungs sahen mich verwirrt an, doch zauberten meine Worte ein Grinsen in ihr Gesicht.

Ohne auf eine Antworte zu warten, schleiche ich mich leise die Treppen runter. Stelle die leere Whiskey Flasche in die Küche und hole zwei Bier aus dem Kühlschrank. Eigentlich hätte ich es nicht erlauben sollen, dass sie weiter trinken, doch ich weiß, dass sie sich sonst noch einen weiteren Whiskey geholt hätten.

Und wenn ich schon ihnen etwas bringe...

Mit drei geöffneten Flaschen kehre ich zurück und entdecke die zwei Idioten auf meinem Bett. Ich habe es gewusst. Leise schließe ich die Tür hinter mir und gebe Ryan und Louis ihre Flaschen.

„Wehe, einer von euch kleckert", brumme ich und decke meine Füße zu, als ich wieder in meinem schönen Bett liege.

„Du trinkst Bier?", fragend sieht mich Louis an, doch im nächsten Moment nimmt er selbst einen Schluck der goldenen Flüssigkeit. „Ja, wieso auch nicht?", kontere ich zurück und nehme ebenfalls einen Schluck.

„Grace liebt Bier. Sie ist der größte Biertrinker! Sie ist der Biertrinker der Biertrinker. Sie würde jeden anderen einen Biertrinker schlagen! ", erzählt Ryan und lacht leise. Jetzt weiß ich auch, wieso sie den ganzen Abend lachen.

Sie sind wirklich betrunken.

Stöhnend fahre ich mir durch die Haare und überlege, ob es wirklich gut gewesen ist, dass ich ihnen noch mehr Alkohol gegeben habe, aber andererseits denke ich an das nervige Jammern meines Bruders.

Ja, es ist eine gute Entscheidung gewesen. Eine sehr gute.

„Hast du eigentlich einen Lover?"

„Grace und Lover? Niemals. Sie lovert gerade nicht herum", mischt sich mein Bruder ein.

„Bitte, was?", irritiert sehe ich Ryan an, der einfach grinst und Louis über mein nicht vorhandenes Lover Leben aufklärt. Seufzend genehmige ich mir einen Schluck des Bieres, gehe meinen Gedanken nach und blende den zwei jungen Männern komplett aus. Louis ist ein seltsamer Kerl. Ich kann ihn nicht richtig einschätzen, aber dafür kenne ich ihn zu wenig. Eigentlich kenne ich ihn gar nicht.

„Also.....küssen,....gefällt...mir"

„Hm?"

Ich höre einige Wortfetzen und blicke wieder hoch, doch eher ich wirklich nachfragen kann, um was es sich handelt, spüre ich raue Lippen auf meinen. 












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