How To Save A Life

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Grace

"Man, ist es warm geworden.", murmele ich leise, als ich die nächste Blume in das Erdloch pflanze. Der Schweis tropft mir vor der Stirn runter und nebenbei bemerke ich auch, wie mir meine Beine langsam weh tun. Ich muss unbedingt wieder joggen gehen. Mittlerweile ist es Nachmittag und die Sonne glüht auf uns hinunter. Heute ist wirklich ein schöner Tag, wie schon lange nicht mehr und ich knie im Garten, um Blumen zu pflanzen. Ich hoffe wirklich, dass meine Mutter nicht noch mehr hat.

"Grace? Du kannst rein gehen. Die letzten drei Blumen schaffe ich allein. Dank, mein Spatz.", meine Mutter steht neben mir und lächelt mich dankend an, was ich sanft erwidere.

"Kein Ding, Mom. Es hat auch irgendwie gut getan.", sage ich leise lachend und erhebe mich vom Boden. Schnell verschwinde ich aus dem Garten und flitze an Granny vorbei, die bequem im Wohnzimmer ihre Serie anschaute, natürlich mit einer Tasse Tee. Schmunzelnd denke ich an mich selbst, denn meine Teeliebe habe ich von ihr bekommen.

In meinem Zimmer schnappe ich mir frische Sachen, sowie frische Unterwäsche und verschwinde im Bad. Das kühle Wasser prasselt auf meinen warmen Körper und ich genieße es voll und ganz. Es ist himmlisch. Als ich die Dusche verlasse und mir mein Handtuch um den Körper wickel, wandern meine Gedanken zu Chloe. Ich muss unbedingt zu ihr, sodass wir reden können. Wir müssen reden, wenn unsere Freundschaft erhalten bleiben soll. Und ich will, dass diese Freundschaft erhalten bleibt, weil sie die Beste ist. Wenn Chloe nicht an meiner Seite ist, ist es nicht mehr das Gleiche. In meinem Leben würde etwas fehlen, es wäre genauso, wie wenn man ein Puzzleteil verliert.

Nachdem ich mich fertig geduscht habe und mich frisch gemacht habe, verlasse ich Grannys Haus, ohne dass mich jemand aufhält. Was mir nur recht ist. Auf dem Weg zu meiner besten Freundin sehe ich mich um und entdecke viele Familien und Pärchen herumlaufen. Natürlich, es ist heute wirklich ein wunderschöner Tag und ich hoffe er bleibt auch so nach Chloes Besuch.

Als ich durch Colchester laufe, entdecke ich einen kleinen Buchladen, den ich davor gar nicht kannte. Ohne lange nachzudenken, laufe ich ihn diesen rein und lächle breit, als ich die ganzen Romane sehe. Ich benötige unbedingt ein neues Buch und als ich auf das Regal zu laufen möchte, höre ich eine Stimme, die mir ziemlich bekannt vorkommt.

Was macht denn Louis hier?

Verwirrt beobachte ich meinen Freund, der sich mit einer jungen Frau unterhält. Das schlimme daran ist, sie flirtet mit ihm! Dummes Miststück, denke ich mir.
Ja, ich bin eifersüchtig, obwohl ich weiß, dass Louis mir nicht fremd gehen würde.

"Louis? Was machst du denn hier?", lächle ich falsch, als ich zu den zwei Personen laufe. Mein Freund scheint überrascht zu sein, doch gleichzeitig lächelt er mich an, als ich zu ihm komme und er legt seinen Arm um meine Hüfte.

"Nichts besonderes, Babe. Warst du schon bei Chloe?"

Kurz sehe ich ihn skeptisch an, doch schüttelte ich den Kopf, küsse ihn kurz auf die Lippen und Blicke zu der jungen Frau, die mich mit ihren Blicken umbringen möchte. Tja, Schätzchen. Nicht mit mir.

~~~

"G-Grace?"

Chloes Stimme lässt mich leicht zusammen zucken und sofort fährt mein Blick zu ihr. Ihre roten Haare sind ziemlich durcheinander, ihre sonst so schöne Haut ist ziemlich blass und unter ihren Augen zeichnen sich dunkle Augenringe. Sie sieht schrecklich aus.

Louis und ich haben den Buchladen ohne große Worte gemeinsam verlassen und ich habe kein Wort aus ihm raus bekommen, wieso er dort gewesen ist. Doch ich vertraue ihm und deswegen habe ich mich wieder auf dem Weg zu Chloe gemacht.

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